Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Meine eigene Wut und Aggression als Mensch und Psychotherapeut

Florian Friedrich • Dez. 23, 2023

Wut, Ärger und Aggression in der Psychotherapie

Im Rahmen meiner bindungsorientierten Psychotherapie trainiere ich mit meinen Patient*innen, ihre aggressiven Emotionen (etwa Wut, Ärger, Zorn, Empörung, Trotz und Hass) zu akzeptieren, auszuhalten, um dann einen gesunden, konstruktiven und erwachsenen (personalen) Umgang damit zu finden. Denn jede Emotion erfüllt eine wichtige, sinnstiftende Funktion und hat einen Hinweischarakter, wie ich es in diesem Artikel: "Probleme mit Aggression: Wut, Zorn, Empörung und Hass" beschreibe.


Lesen Sie in diesem Beitrag über meine eigene Wut und Aggression in der Psychotherapie.

Meine eigene Wut und Aggression als Mensch und Psychotherapeut

Zudem vermittle ich, dass wir uns an Streitigkeiten und gemeisterten Konflikten weiterentwickeln können. Sie sind wie das Salz in der Suppe.

Vergreife ich mich in meinen Tonfall, meiner Wortwahl oder werde psychisch gewaltvoll, so kann ich mich dafür entschuldigen und Wiedergutmachung leisten, ohne dabei zu Kreuze zu kriechen.


Auch als Psychotherapeut spreche ich zum richtigen Zeitpunkt meine eigenen aggressiven Emotionen an, die meine Patient*innen in mir auslösen. Dies ist vor allem bei Menschen mit Persönlichkeitsstörungen und schweren Traumafolgestörungen notwendig, die meist nicht spüren, wenn sie meine Grenzen als Therapeut überschreiten, verletzen oder mich und meine zeitlichen Ressourcen missbrauchen. In der Regel fühlen sie auch selbst nicht, wenn andere Menschen sie ausnutzen, emotional missbrauchen oder ihre Grenzen verletzen.

Als beziehungsorientierter Psychotherapeut gebe ich zudem meine Meinung und mein Statement ab, wenn sich meine Klient*innen in zwischenmenschlichen Beziehungen, Freundschaften und Partnerschaften verfehlen, übergriffig oder unmöglich verhalten. Psychotherapie bedeutet nicht, dass ich streichle und nur Nettigkeiten von mir gebe. Dies würde meine Patienten nicht weiterbringen.

Wut teile ich nur konstruktiv auf erwachsener Ebene mit, also ohne Angriff. Meine Mitteilung verstehe ich als eine Einladung, die Beziehung und den Kontakt zu vertiefen und gesunde Bindungsstile zu erproben.

Diese bestimmte, personale Haltung ist mir wichtig, weil ich sonst eine Rolle spielen würde, nämlich die Rolle des Psychotherapeuten, der über allem schwebt. Dies wäre ein Possenspiel und hat nichts mit bindungsorientierter Therapie zu tun.

Filmtipp: "„Die Wut begleitete mich ständig!“ – Wie Niklas lernt, seine Wut anzunehmen"

Fühle ich mich etwa von einem komplex traumatisierten Klienten missbraucht und in die Opferrolle gedrängt, so teile ich ihm konstruktiv und zum richtigen Zeitpunkt meinen Zorn mit, weil ich oft der einzige Interaktionspartner in seinem Leben bin, der dies tut und die Psychotherapie einen sicheren Rahmen dafür bietet.

Traumatisierte Menschen geben rasch die erlittene Gewalt auch an mich als Psychotherapeuten weiter, werden dann (meist völlig unbewusst) selbst zu Täter*innen, weshalb ich hier dann mit Bedacht und konstruktiv meine Emotionen, Resonanzen und Gegenübertragungen mitteile, um auf diese Weise aus der Täter-Opfer-Dynamik auszusteigen und Wege aufzuzeigen, die auch dem Patienten/der Patientin helfen könnten.


Es war für mich ein schwieriger Teil und eine herausfordernde Entwicklungsaufgabe in meiner eigenen Psychotherapie / Lehrtherapie und Lehrsupervision, meine Aggressionen nicht zu überspielen und den unnahbaren, über allem stehenden weisen Therapeuten zu mimen, sondern als Psychotherapeut und Mensch echt und personal zu bleiben: ein authentisches Gegenüber, das seinen Klient*innen und Patient*innen Reibungsfläche, Realitätsprüfung und Schneid vermittelt.


Meine Patient*innen lernen dadurch, dass Ärger, Wut und Zorn einerseits sein dürfen und dass wir sie aushalten können, um einen guten und personalen Umgang damit zu finden, dass wir aber andererseits auch in einer echten und lebendigen Beziehung durch dieses sich-Mitteilen, Öffnen und Zeigen bleiben.

Selbstverständlich sind hier Timing und Fingerspitzengefühl immens wichtig und ich stelle mir als Therapeut die Frage, was ich mir bei meinen Klientinnen leisten darf, ohne die Beziehung zu gefährden.


Diese Konfrontation mit meiner eigenen Aggression ist m.E. dosiert wichtig, weil Rückmeldungen im Therapieprozess und auf der Ebene der Beziehung und Interaktion zur Weiterentwicklung verhelfen. Konflikte und Grenzen gehören eben zu zwischenmenschlichen Beziehungen dazu, können ausgehalten und bewältigt werden und uns sogar weiterbringen. An Konflikten und deren konstruktiver Meisterung können wir als Personen und im Leben wachsen.


Diese Konfrontation hält allerdings nicht jeder*r aus. Ich bin hier als Psychotherapeut immer wieder gefordert, dies radikal zu akzeptieren, etwa dann, wenn ich einer Patientin meine Wut konstruktiv mitteile, diese das nicht aushält und dann die Psychotherapie abbricht. Manche Menschen halten Veränderungen, Konflikte, Verärgerungen und personale Mitteilungen eben nicht aus. Auch Trennungen, Distanz und Beziehungsabbrüche können wir dann annehmen und akzeptieren.

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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