Probleme mit Aggression: Wut, Zorn, Empörung und Hass

Florian Friedrich • 13. Juni 2025

Psychotherapie und psychologische Hilfe bei Problemen mit Aggressionen in Salzburg / Wien / Hamburg

Ich biete Hilfe, psychologische Beratung und psychotherapeutische Begleitung an, wenn Sie die Kontrolle über Ihre aggressiven Emotionen verlieren, Probleme mit Ihrer Aggression haben oder diese zu sehr unterdrücken.

Probleme mit Aggression: Wut, Zorn, Empörung und Hass

Was ist Aggression?

Aggression ist eigentlich eine gesunde Emotion, die wir brauchen, um uns zu schützen, uns zu verteidigen und uns zu wehren. Wut ist beziehungsstiftend, denn solange ich Wut spüre, habe ich mit dem anderen Menschen eine Beziehung und Verbindung. Zorn hingegen weist mich darauf hin, dass eine andere Person meine persönlichen Grenzen überschreitet oder mich missachtet. Empörung fühle ich, wenn ich ungerecht behandelt oder übergangen werde oder mir der andere nicht gerecht wird. Ich fühle Hass, wenn ich mich psychisch oder existentiell bedroht erlebe, wenn mir also eine subjektive Gefahr für Psyche, Leib und Leben droht. Hassgefühle können z.B. ein Indikator dafür sein, dass ich psychische Gewalt erlebe. Mobbing- oder Bossing-Opfer fühlen oft Hass auf die Täter*innen. Aber auch in gewaltvollen Partnerschaften stoßen wir auf Hass.


Wenn wir die sinnvolle Wut nicht konstruktiv nutzen, sondern sie immer wieder ausagieren, etwa in Form von Herumschreien, Wutanfällen oder Tobsuchtsanfällen, dann setzen wir einen negativen Kreislauf in Gang. Wir werden dann immer noch instabiler und lernen einen destruktiven Umgang mit der wertvollen Emotion Wut. Wir werden psychisch wankelmütiger, jähzorniger und reizbarer.


Natürlich kann es sinnvoll sein, in Form von Skills negative Emotionen konstruktiv zu entladen, etwa in dem wir auf ein Kissen einschlagen oder Schatten-boxen. Ein Wutausbruch, der mir ohne innere Zustimmung passiert, schadet jedoch mir selbst. Er tritt dann immer frühzeitiger und unkontrollierter ein, und mein Körper kommt in den Hochstress. Langfristig erhöht sich dann mein Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen.


Es ist also gesund für Körper, Psyche und unser soziales Umfeld, wenn wir uns für das Wahrnehmen der Wut Zeit lassen und unsere Emotionen gut regulieren können. Dabei geht es nicht darum, unsere Emotionen zu unterdrücken, sondern sie bewusst anzunehmen, wahrzunehmen, um dann gut mit ihnen umzugehen. Denn auch unterdrückte Emotionen schaden Körper und Psyche.

Ich kann mich meiner Wut gegenüberstellen, sie innerlich beobachten, betrachten und sie distanziert wahrnehmen. Ich bin immer mehr als meine Wut.

Wut gibt uns grundsätzlich Energie, Fokussierung, Klarheit und Konzentration, wenn wir sie gut nutzen und ihre Botschaft zu verstehen suchen.


Hasserfülltes Verhalten nach schweren Traumatisierungen

Traumatisierte Babys, Kinder und Jugendliche werden in ihrer gesunden körperlichen und psychischen Entwicklung schwer gestört, gehemmt und blockiert. Sie werden ängstlich, verschlossen und zeigen Bindungsstörungen. Später tendieren sie dann zur Gewalt gegen sich selbst und gegen ihre Mitmenschen, reinszenieren ihre traumatischen Erlebnisse destruktiv, agieren sie aus.

Das gesündeste Gegenmittel gegen Traumafolgesymptome und Gewalt sind stabile zwischenmenschliche Beziehungen, ein freudvolles Erforschen der Umwelt und Mitwelt.


Aggression in der Sexualität

In der Sexualität liegt ebenfalls eine gesunde Portion an Aggression, denn das Wort kommt vom Lateinische "aggredere" und bedeutet soviel wie "auf den anderen zugehen".

Insofern hat jede aggressive Emotion eine wichtige Funktion in unserem Leben, und ohne diese Emotionen hätten wir im Laufe der Menschheitsgeschichte nicht überlebt. Aggression macht somit aus evolutionsbiologischer, sozialer und psychologischer Sicht immer Sinn und hat einen wichtigen Hinweischarakter.


Aggression ist ein gesundes Gefühl

Aggressionen sind gesunde Emotionen, lediglich ein schlechter Umgang mit Aggression kann zum Problem werden, etwa dann, wenn ich völlig die Kontrolle verliere, psychische und körperliche Gewalt ausübe, andere Menschen bedrohe, am Arbeitsplatz ausfällig werde etc. Auch das Unterdrücken von Emotionen kann zu schweren Problemen führen: Menschen, die ihre Aggression abspalten, werden oft depressiv oder entwickeln Angststörungen.


Wir brauchen uns also vor wilden Affekten nicht zu fürchten, wenn wir lernen, unsere Impulse auszuhalten, ihnen nicht sofort nachzugeben, sondern ihnen stattdessen standzuhalten. Dies erfordert viel Übung und Training, kann aber gelernt werden.

Ein gesunder Ausdruck von Aggressionen, Wut, Schmerz, Trauer, Hass und Frust kann, wenn er menschlich oder therapeutisch gut begleitet wird, einen Prozess der Gesundung und Heilung in Gang setzen.


In einer Psychotherapie oder psychologischen Beratung können Sie lernen, mit Ihren aggressiven Emotionen besser umzugehen und den Zeitraum zwischen Impuls und konkreter Handlung auszudehnen. Besonders das Skillstraining und die Akzeptanz- und Commitmenttherapie  sind hilfreiche Methoden, um einen besseren Zugang und Umgang mit Emotionen zu lernen.

Podcast von Verena König: "Wut und Kampf – Schutzreaktionen bei Bindungstrauma"

Die bekannte Traumatherapeutin Verena König klärt in diesem Podcast auf, warum aggressive und wütende Ausdrucksform ein Anzeichen von Bindungstrauma sein können.


Aufgestaute Aggressionen sind schädlich

Aggressionen sollten sich nicht zu lange aufstauen, weil wir sie sonst destruktiv im Außen oder bei unseren Mitmenschen ausagieren. Aus aufgestauten Aggressionen heraus blind zu agieren, ist fast immer destruktiv und schädlich. Wir verhalten uns dann unangemessen, überzogen oder behandeln andere Menschen ungerecht. Ich richte dann etwa meinen aufgestauten Zorn nicht konstruktiv und angemessen gegen meinen Vorgesetzten, der mich permanent abwertet, sondern unangemessen und überschießend gegen meine Partnerin oder gegen meine Kinder.

Es bedarf eines rechtzeitigen guten, erwachsenen und konstruktiven Umgangs mit Aggressionen. Wir können im Rahmen einer Psychotherapie lernen, Zorn, Wut und Empörung situativ angemessen auszudrücken, wenn es im realen Leben Ärgerliches gibt.


Was kann mir helfen, im Alltag gut mit meinen Aggressionen umzugehen?

Ich kann Skills einsetzen, um aufgestaute Aggressionen zu entladen. Im geschützten Rahmen sollte ich dann regelmäßig schlagen (etwa gegen Polster oder Boxsäcke), stampfen, gegen Polster oder Weiches treten, Schatten-boxen, schreien, fluchen und toben. Auch zu schimpfen oder Wut- und Rache-Imaginationen können hilfreich sein. Dies ist eine gute Prävention und verhindert psychische, somatoforme Erkrankungen oder ein überzogen militantes Verhalten gegenüber meinen Mitmenschen.


In einer Psychotherapie können Sie lernen, Ihren Ärger angemessen, gezielt und konstruktiv auszuleben und ihm Raum zu geben. 

Film: "Krieg in der Ukraine - Wie Flüchtlinge mit ihren Traumata umgehen"

Krieg und Folter:

Nur Menschen foltern ihre eigenen Artgenossen

Alle Menschen sind zur Liebe fähig und alle zu Gewalttätigkeiten. Auch alle Tiere zeigen gewalttätige und aggressive Verhaltensweisen, etwa wenn es um Nahrung oder Fortpflanzung geht. Allerdings töten Säugetiere fast nie Angehörige derselben Spezies und haben hier eine instinktive Tötungshemmung. Auch führen unter den Säugetieren nur Menschen brutale Kriege und foltern ihre Artgenossen.


Krieg erzeugt massiven posttraumatischen, transgenerationalen Stress und traumatisiert Völker, Kulturen und Ethnien. Die Traumatherapie spricht hier auch von "Gesellschaftlichen Traumen". Der Hass und das eigene erlitten Unrecht werden im Krieg und in der Folter an den "Feind" weitergegeben und an ihm destruktiv ausagiert. Das Trauma wiederholt sich immer wieder.


Wenn Menschen andere Menschen quälen, schlagen, missbrauchen, demütigen oder sogar foltern, so bekämpfen sie damit im anderen sich selbst. Die eigene erlittene Qual, der Schmerz des Traumas darf nicht gefühlt werden, wird abgespalten, verabscheut und im Außen destruktiv bekämpft. Der Feind ist im eigenen Inneren (etwa in Form von Täterintrojekten, inneren Tätern, Verfolgern und Kritikern).

Gerade in der körperlichen und psychischen Gewalt wird dies besonders deutlich. Eltern, die als Kinder geschlagen wurden, schlagen als Erwachsene nicht selten wiederum ihre eigenen Kinder, welche sie an ihre eigenen Schutzlosigkeit und Hilflosigkeit erinnern.

Wenn ich meinen tiefen Schmerz, meine Trauer über meine verlorene Kindheit, meine Kränkungen unterdrücke und nicht spüren darf, so entwickle ich Hass und Aggressionen gegen mich selbst. Diese richte ich allerdings nicht gegen die ursprünglichen Täter*innen (meist Vater und Mutter), da ich ja dann den Schmerz fühlen würde, sondern gegen meine Mitmenschen, die ich zu Opfern mache.


Als Kinder waren wir von der "Liebe" unserer Eltern abhängig, auch wenn diese gar nicht echt, sondern missbräuchlich oder narzisstisch war. Wir mussten uns einreden, dass an uns selbst etwas falsch sei, dass wir die Schuld hätten, wenn uns unsere Eltern schlugen oder missbrauchten. Wir verkehrten unsere Wirklichkeit in eine perverse Idealisierung unserer Eltern, weil wir nur so psychisch und körperlich überleben konnten.

Dies erklärt, warum viele Erwachsene die Gewalt ihrer Eltern noch immer verherrlichen.

Typische Aussagen sind:

  • "Meine Eltern haben es ja nur gut gemeint, wenn sie mich schlugen."
  • "Meine Mutter war halt überfordert, darum hat sie mir ab und zu eine Ohrfeige gegeben."
  • "Die körperliche Gewalt hat mir nicht geschadet."
  • "A gsunde Wotschn schodt koam" ("Eine gesunde Ohrfeige schadet niemandem.")
  • "Ich war halt so ein schwieriges Kind. Ich habe die Schläge schon verdient."


Geschlagene und missbrauchte Kinder unterwerfen sich später oft Autoritäten (oder bekämpfen diese mit viel Aufwand, Kraft und Lebensenergie), idealisieren diese, buckeln vor ihnen und treten nach unten. Sie suchen die Erlösung der eigenen erlebten Minderwertigkeit nicht durch eine konstruktive Aufarbeitung ihrer Traumen (etwa durch eine Traumatherapie), sondern durch die Unterwerfung unter eine Autorität und die Bekämpfung des inneren Hasses im Außen, etwa an Minderheiten, Ethnien oder LGBTIQA*.


Hilfreich wäre es, wenn wir stattdessen unsere Eltern weder idealisierten noch abwerteten, sondern sie als fehlerhafte Menschen sähen, die ihre guten und schlechten Seiten haben. Zudem gilt es, Mitgefühl, Empathie und Trauer für das kleine geschlagene, misshandelte und missbrauchte Kind in uns zu entwickeln und eine gute Beziehung zu diesem aufzunehmen. Trauern, weinen und den Schmerz zu fühlen sind erste wichtige Schritte im Prozess der Menschwerdung. Wir brauchen dann nicht mehr unbewusst den eigenen erlittenen Schmerz im Anderen zu bekämpfen.


Hass wird auch von Aktivist*innen und in Communitys weitergegeben

Auch Rebell*innen, Aktivist*innen, Personen in gesellschaftliche Blasen, Menschen in Communitys (etwa innerhalb der LGBTIQA* oder der afrikanischen Community) ordnen sich ihrer Gruppe oft nur allzu sehr unter und bekämpfen den eigenen individuellen und kollektiven Schmerz in ihren Mitmenschen. Dies wird deutlich, wenn sie über das Ziel hinausschießen und auf Hass, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Homophobie selbst mit Hass und Gewalt oder Nebenschauplätzen, wie etwa die Diskussion um kulturelle Aneignung, antworten.

Auch Rebel*innen und Aktivist*innen laufen immer Gefahr, sich selbst im politischen Gegner zu bekämpfen. Ich kann dann menschenfreundliche, humanistische und fortschrittliche Ideologien vertreten, mir fehlt zugleich aber die authentisch-personale innere Haltung dazu. Mitunter werde ich dann selbst gewaltvoll, übergriffig und hasserfüllt und bleibe unbewusst dem blinden Gehorsam verpflichtet. Echte Liebe, fundierten Humanismus und Mitgefühl sucht man auch bei vielen Vertreter*innen der Politischen Korrektheit vergeblich.

Gesunder Egoismus und Narzissmus in der Sexualität
von Florian Friedrich 13. Juni 2025
Gesunder und toxischer Narzissmus Die moderne Psychotherapie unterscheidet den gesunden vom schädlichen oder pathologischen Narzissmus. Gesunder Narzissmus meint, dass ich die Erfahrung gemacht habe, auf der Welt willkommen zu sein, und dass ich so, wie ich bin, liebenswert und in Ordnung bin. Ich akzeptiere mich mit meinen Talenten, Fähigkeiten und Charismen, aber auch mit meinen Schwächen, Fehlern und biographischen Wunden. Ich erlebe die Welt grundsätzlich als einen sicheren Ort (Grundvertrauen) und freue mich, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, verfüge aber auch über ein gesundes Misstrauen. Ich bin kritikfähig und überprüfe kritische Rückmeldungen, um sie dann anzunehmen und um daran wachsen zu können, aber auch, um sie zurückzuweisen. Voraussetzung für diesen gesunden Narzissmus ist, dass mich meine Eltern oder andere primäre Bezugspersonen bedingungslos angenommen und geliebt haben. Ich erfahre und verinnerliche dann ganz tief, dass ich gewollt und liebens-wert bin. Sexueller Narzissmus und narzisstischer Sex sind weit verbreitet. Ein gesunder Egoismus bzw. Narzissmus ist eine solide Basis für eine erfüllte Partnerschaft und eine leidenschaftliche Sexualität.
Schlafstörungen - psychologische Hilfe
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Was sind Schlafstörungen bzw. Einschlafstörungen? Der Schlaf- oder Wachrhythmus kann gestört sein. Viele Menschen leiden unter Störungen beim Einschlafen und Durchschlafen oder wegen nächtlichen Erwachens . Das sehr subjektive Gefühl, zu wenig Schlaf zu bekommen, kann für die Betroffenen äußerst belastend sein und Erwartungsängste sowie Stress vor dem Schlafengehen bedingen, was dann erneut zu Einschlafschwierigkeiten führt - ein Teufelskreis. In meiner Praxis Salzburg / Hamburg biete ich persönlich und online psychologische Hilfe und Psychotherapie bei Schlafstörungen an.
Essstörungen: Bulimia Nervosa (Bulimie) - Psychotherapie
von Florian Friedrich 6. Juni 2025
Was ist Bulimie? Bei der Bulimia Nervosa leiden die betroffenen Personen unter Ess- und Brechanfällen. Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie bei Essstörungen, wie etwa der Bulimie (Bulimia Nervosa) an. I offer psychotherapy, psychological counseling and support if you suffer under eating disorders (anorexia nervosa, bulimia nervosa, binge eating).
Falsche Erinnerungen - Psychologische Hilfe
von Florian Friedrich 15. Mai 2025
Hilfe und Beratung in Salzburg / Wien / Hamburg bei einem False-Memory-Syndrom Falsche Erinnerungen an sexuellen Missbrauch haben zerstörerische Folgen für Patient*innen, deren Familien und Angehörige. Missbräuchliche und übergriffige Therapeut*innen schaffen und suggerieren bei schwer traumatisierten oder psychotischen Menschen rasch falsche Erinnerungen, die auch unter dem False-Memory-Syndrom bekannt sind. Bitte suchen Sie sich unbedingt Hilfe, wenn Sie nach einer Traumatherapie davon überzeugt sind, dass Sie Opfer von Ritueller Gewalt oder Mind-Control seien. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie dann Opfer einer Psychotherapeutin/eines Psychotherapeuten wurden, der/die an Verschwörungstheorien glaubt und Sie psychisch mittels Suggestion missbraucht hat. Bis jetzt gibt es nämlich keine*n einzigen*n Patienten/Patientin, der/die nachweislich satanistische rituelle Gewalt erlebt hat. Ich biete psychologische Hilfe, Beratung und Psychotherapie an, wenn Ihnen in einer vorangegangenen Traumatherapie ein False Memory oder falsche Erinnerungen manipuliert wurden. Auch biete ich psychologische Hilfe für Angehörige an, denen schwere Straftaten oder sexuelle Gewaltverbrechen unterstellt wurden. Für Menschen, die im Bundesland Salzburg leben und die ein geringes Einkommen haben, gibt es bei mir völlig kostenlose Psychotherapieplätze (Regelung für Wirtschaftlich Schwache).