Bindungstrauma: Was ist NARM?
NARM – Ein neuer Blick auf Entwicklungstrauma und Selbstheilung
Wenn wir über Trauma sprechen, denken viele Menschen zuerst an einschneidende Einzelerlebnisse – Unfälle, Gewalt, Naturkatastrophen. Doch ein großer Teil menschlichen Leidens entsteht viel früher und viel leiser: in der Entwicklung, in Beziehungen, in den prägenden Jahren, in denen unser Nervensystem lernt, wie die Welt funktioniert. Genau hier setzt NARM an, das Neuroaffektive Beziehungsmodell, eine moderne, körperorientierte Methode zur Arbeit mit komplexen und Entwicklungstraumata.
Bevor ich tiefer einsteige, möchte ich eines klarstellen:
Ich selbst bin kein zertifizierter NARM-Therapeut.
Ich schreibe als interessierte Person, die das Modell faszinierend findet und seine Perspektiven weitergeben möchte – ohne offizielle Qualifikation im NARM-Ansatz.

Was ist NARM?
NARM wurde vom Psychologen und Traumatherapeuten Dr. Laurence Heller entwickelt. Es verbindet neurobiologische Erkenntnisse mit modernen psychodynamischen und körperorientierten Ansätzen. Während viele Traumatherapien primär auf das Bearbeiten vergangener Erlebnisse ausgerichtet sind, richtet NARM den Blick stärker auf die Gegenwart:
- Wie reguliert sich dein Nervensystem heute?
- Welche Anpassungsmuster aus der Kindheit wirken immer noch?
- Was hält dich aktuell davon ab, in Kontakt, Selbstwert und Lebendigkeit zu kommen?
NARM geht davon aus, dass Entwicklungstrauma und Bindungstrauma weniger aus „Was ist passiert?“ entstehen, sondern aus „Wie mussten wir uns innerlich organisieren, um damit klarzukommen?“.
Die fünf lebenswichtigen Grundbedürfnisse
Ein zentrales Element von NARM sind fünf Grundbedürfnisse, die für eine gesunde Entwicklung essenziell sind:
- Kontakt – Sich verbunden fühlen, wahrgenommen werden
- Einstimmung (Attunement) – Bedürfnisse spüren und erfüllt bekommen
- Vertrauen – Sich sicher fühlen können
- Autonomie – Grenzen setzen dürfen
- Liebe & Sexualität – Eine gesunde Integration von Nähe und Selbstbehauptung
Wenn diese Bedürfnisse in der Kindheit nicht ausreichend beantwortet werden, entwickeln wir innere Strategien, um zu funktionieren. Diese Strategien sind einst lebenswichtig gewesen – später jedoch oft hinderlich.
Der NARM-Ansatz: Mitfühlend und gegenwartsorientiert
Das Besondere an NARM ist die hoffnungsvolle, nicht pathologisierende Haltung. Der Fokus liegt nicht auf „Fehlern“ oder „Defiziten“, sondern auf der Weisheit der Überlebensstrategien. Das Ziel ist:
- mehr innere Verbindung
- mehr Regulierung im Nervensystem
- mehr Wahlfreiheit im eigenen Verhalten
- mehr Kontakt zu sich und anderen
Es geht nicht darum, die Vergangenheit detailliert aufzuarbeiten, sondern darum, das Jetzt zu stärken, sodass alte Muster sich lösen können.
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Wie arbeitet NARM?
Typische Elemente einer NARM-Sitzung sind:
- Aufspüren von Mustern, die Verbindung blockieren
- Verlangsamen, um Reaktionen bewusst wahrzunehmen
- Arbeiten mit körperlichen Impulsen ohne Überflutung
- Respektvolle Erforschung von Schutzstrategien
- Stärken von Ressourcen, nicht von Leidensgeschichten
NARM ist dabei oft überraschend sanft – und gleichzeitig tiefgründig.
Was ist bemerkenswert an NARM?
- Es schafft Brücken zwischen Körper, Psychologie und Bindung.
- Es arbeitet nicht primär mit dem „Warum“, sondern mit dem „Wie“.
- Es lädt ein, sich selbst mit mehr Mitgefühl zu betrachten.
- Es ermutigt zu Authentizität statt Perfektion.
Viele Menschen berichten, dass sie durch NARM erstmals ein Gefühl dafür bekommen, wie sich echte innere Vervundenheit und eine gesunde Bindung anfühlen können
Fazit
NARM ist ein moderner, tiefgehender Ansatz der Traumatherapie, der Menschen mit Entwicklungstrauma bzw. Bindungstrauma neue Wege zu mehr innerer Freiheit eröffnet. Er verbindet neurobiologische Erkenntnisse, Achtsamkeit, Beziehung und Selbstbeobachtung auf einzigartige Weise – und trägt eine zutiefst hoffnungsvolle Botschaft in sich:
Verbindung ist möglich. Veränderung ist möglich. Heilung ist möglich.
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