Borderline Partnerschaften - Psychologische Hilfe

Florian Friedrich • 29. August 2025

Instabile und intensive Beziehungen

Ein Kennzeichen von Borderline, emotional instabilen Persönlichkeiten und schweren frühkindlichen Traumatisierungen ist, dass es später in zwischenmenschlichen Beziehungen, wie etwa in Partnerschaften oder in Eltern-Kind-Beziehungen zu emotionalen Achterbahnfahrten kommt.  


Partnerschaften, in denen eine*r der Partner*innen emotional instabil oder Borderline ist, können sich sehr schwierig gestalten. Lesen Sie in diesem Beitrag über emotional-instabile und Borderline-Partner*innen.


Ich biete Paartherapie bei Borderline Partnerschaften, psychologische Hilfe und Psychotherapie an. Für wirtschaftlich Schwache im Bundesland Salzburg gibt es bei mir kostenlose Psychotherapieplätze.

Emotional-instabile Partner*innen, Partner*innen mit Borderline

Wie sind Partner*innen mit Borderline?

In einer Partnerschaft werden die Partner*innen zeitweise extrem idealisiert, vergöttert und angehimmelt. Kommt es zu Konflikten, so werten viele Menschen, die unter Borderline leiden, ihre Partner*innen rasch ab. Dieser Wechsel von Idealisierung und Entwertung kann mehrmals am Tag erfolgen und eine Partnerschaft massiv belasten. Dies macht zwischenmenschliche Beziehungen chaotisch.


Besonders schlimm ist dieses Muster in der Beziehung zwischen Eltern, die unter Borderline leiden, und ihren Kindern, da dieses Verhalten Kinder schwer traumatisieren kann.

Menschen mit Borderline tun dies natürlich nicht aus schlechter Absicht, sondern weil sie dies aufgrund ihrer Biografie nicht anders kennen oder keine alternativen Handlungskompetenzen zur Verfügung haben (sie können dies allerdings in einer Psychotherapie lernen). Der Leidensdruck ist dabei extrem hoch: Verlust- und Vernichtungsängste und die Abwehr von Abhängigkeitswünschen wechseln einander rasch ab. Zudem neigen Menschen mit Borderline dazu, in Partnerschaften zu verharren, die für sie langfristig schädlich sind, etwa, wenn der/die Partner*in übergriffig oder gewalttätig ist.

Filmtipp: "Borderline: Mein Leben mit psychischer Erkrankung | Muss ich Angst vor der Psychiatrie haben?"

Borderline geht mit einem hohen Leidensdruck einher. Zwischenmenschliche Beziehungen verlaufen instabil, manchmal auch chaotisch.

Ein Beispiel:

Frau H. verliebt sich in eine andere Frau. Am Anfang idealisiert Frau H. ihre Partnerin extrem und ist der Überzeugung, dass nun alle ihre Probleme gelöst seien und ihre tiefe Verliebtheit sie retten werde. Sie vergöttert ihre neue Partnerin sosehr, dass ihr lange nicht auffällt, dass auch ihre Partnerin Schwächen und eigene Probleme hat und sich manchmal gar nicht wohlfühlt, wenn sie so idealisiert wird.

Eines Tages sagt die Partnerin zu Frau H., dass sie kommendes Wochenende ihre Eltern besuchen möchte und daher am Sonntag keine Zeit für Frau H. habe. In diesem Moment bricht für Frau H. eine Welt zusammen. Sie war davon ausgegangen, dass ihre Partnerin und sie jetzt alles teilen und immer zusammen sein würden. Der Freiraum, den ihre Partnerin benötigt, löst in Frau H. zudem starke Verlust- und Verlassenheitsängste aus. Frau H.s Angst und innere Spannung werden so stark, dass sie die Kontrolle über ihr Handeln verliert. Ihre Angst und Hilflosigkeit lösen den Copingmechanismus des Hasses aus.

Frau H. explodiert. Sie schreit ihre Partnerin an und macht ihr schwere Vorwürfe, dass sie völlig unzuverlässig, egoistisch und eine schlechte Partnerin sei, und dass sie nicht mehr mit ihr zusammen sein wolle. „Schleich Dich aus meinem Leben“, brüllt sie, und „ich mache Schluss mit Dir und möchte nie wieder etwas mit Dir zu tun haben! Du warst die schlimmste Partnerin, die ich je hatte!“ Tief betroffen, verunsichert und schwer gekränkt verlässt ihre Partnerin die Wohnung und weint dabei.

Nachdem ihre innere Anspannung abgeklungen ist, beginnt Frau H. sich zu schämen und bekommt starke Schuldgefühle. Kleinlaut ruft sie bei ihrer Partnerin an, entschuldigt sich und sagt, dass sie ja eigentlich die allerbeste und liebevollste Partnerin sei, die sie sich als Frau nur wünschen kann. Sie liebe sie so sehr, und ihre Ausbrüche seien nur ein Beweis ihrer Liebe zu ihr. Sie wolle immer mit ihr zusammenbleiben.


Aus der geschilderten Fallvignette wird ersichtlich, dass diese emotionale Instabilität einer Partnerschaft massiv belasten und gefährden kann. Schließlich passiert Frau H. genau das, was sie eigentlich um jeden Preis verhindern möchte: Ihre Partnerin verlässt sie und beendet die Paarbeziehung.

Wenn die emotionale Instabilität so stark ist, dass sie zwischenmenschliche Beziehungen gefährdet und ein so großer Leidensdruck damit einhergeht, wie bei Frau H., dann kann neben einer Psychotherapie auch ein Skillstraining sehr sinnvoll sein.

Video von Dami Charf: "Wie viel Empathie ist gut für uns?"

Die Traumatherapeutin Dami Charf spricht über gesunde Empathie und selbstreflexive (pseudo-) Empathie, die vor allem Kinder lernen, welche schwere Bindungstraumatisierungen erleben. 

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