Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Psychologische Hilfe und interkulturelle Psychotherapie

Florian Friedrich • Sept. 19, 2023

Unterstützung von Migrant*innen und Flüchtlingen

Interkulturelle Psychotherapie richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund, die unter psychischen Erkrankungen oder Traumen wegen Flucht, Migration, Folter, Kriegs und Vertreibung leiden.

Eine Psychotherapie ist neben der Sozialbetreuung ein wichtiger Baustein, um Traumen und die psychologische Belastungen von Flucht und Migration besser zu verarbeiten.


Ich biete psychologische Hilfe und interkulturelle Psychotherapie an. Ich biete kostenlose freie Therapieplätze für Menschen mit geringem Einkommen im Bundesland Salzburg an (Regelung für wirtschaftlich Schwache).


Asylwerber*innen sind von der Rezeptgebühr befreit und haben daher einen Anspruch auf eine kostenlose Psychotherapie, wenn sie im Bundesland Salzburg leben (Regelung für wirtschaftlich Schwache).

Film: "Die Ermächtigungsregelung - Psychotherapie für geflüchtete Menschen"

Psychologische Hilfe und interkulturelle Psychotherapie

Film: "Flucht und Trauma"

Viele Flüchtlinge bleiben in ihrer seelischen Not isoliert und einsam. Sie leiden unter belastenden Erinnerungen, inneren Bildern, Flashbacks und Intrusionen, schämen sich dafür und bleiben dann damit allein (gelassen).

Oft werden psychische Erkrankungen bei Flüchtlingen erst gar nicht erkannt und diagnostiziert.


Dabei werden kulturelle Aspekte besonders berücksichtigt, wie etwa Glauben, Religion, Ethnie, Denkweisen, Lebensweltorientierung, Ernährungsgewohnheiten, Gesundheits- und Krankenbilder, andere Erwartungen an Psychotherapie und Beratung, Flucht und Trauma und der Verlust der Heimat.


Wichtig ist, dass Psychotherapeut*innen über interkulturelle Kompetenzen verfügen, d.h. sie sollten fähig sein, angemessen, einfühlsam und flexibel mit Personen aus anderen Kulturen zu arbeiten und Gegensätze zwischen verschiedenen Kulturen gut aushalten können, um Missverständnissen und Verständigungsschwierigkeiten vorzubeugen.

Krankheitskonzepte fußen in anderen Kulturen in der Regel nämlich auf ganz anderen Erklärungskonzepten als bei uns. Die psychotherapeutische Krankheits- und Gesundheitslehre ist vielen Flüchtlingen völlig fremd.


Als Psychotherapeut unterstütze ich Sie beim interkulturellen Lernen. Zudem arbeite ich mit Ansätzen aus der schonenden Traumatherapie.

Ich arbeite schon seit vielen Jahren in der Sexualpädagogik mit Migrant*innen und Flüchtlingen.

Film: "Bewältigung von Flucht und Trauma"

Migration und psychische Erkrankungen

Die Zahl der Menschen, die in Österreich Schutz wegen Kriegs, Hungers, Verfolgung, und Gewalt in ihren Heimatländern suchen hat seit den 2010er Jahren stark zugenommen. Geflüchtete Personen sind sehr inhomogen, da sie aus fast 200 unterschiedlichen Heimatländern zu uns kommen.


Menschen aus anderen Kulturen haben oft kein Verständnis, was Psychotherapie genau ist. In Ihren Kulturen gibt es andere Konstrukte und Konzepte von der Psyche und der psychischen Gesundheit. Das Aufsuchen einer Psychotherapie stellt deshalb für sie oft per se eine immense Hürde da, welche durch strukturelle, behördliche und systemische Schwierigkeiten in den Aufnahmeländern vergrößert wird.


Flüchtlinge sind sehr oft schwer traumatisiert

Flucht aus der vertrauten Heimat und das Ankommen in einem fremden Land und einer völlig anderen Kultur werden von vielen Migrant*innen als traumatisch erlebt. Bereits vor aber auch während der Flucht gibt es für die Betroffenen massive Überforderungen und Stressoren. Diese können die psychische und körperliche Gesundheit schwer beschädigen.


Traumatisierende Ereignisse sind u.a.

  • Terroranschläge
  • Krieg
  • Erfahrungen von Folter
  • Körperliche und sexualisierte Gewalt
  • Hunger und Durst
  • Ausgeliefertsein, Ohnmacht und völlige Hilflosigkeit während der Flucht
  • Diskriminierung, Rassismus und Übergriffe


Weitere Faktoren, die Flüchtlinge und Migrant*innen in Aufnahmeland retraumatisieren können sind:

  • Die Zuordnung des Wohnortes
  • Wenn Familienmitglieder nicht nachziehen können
  • Wenn Familien auseinandergerissen werden
  • Der Aufenthalt in Massen- und Sammelunterkünften
  • Behördliche Willkür
  • Unfreundliche Beamt*innen und Behörden
  • Rassismus und Diskriminierungen im Aufnahmeland
  • Fehlende Zukunftsperspektiven
  • Drohende Abschiebungen und ausgeliefert-Sein an Behörden
  • Einschränkungen in der Reisefreiheit
  • Erhebliche Zugangsbarrieren im psychosozialen Versorgungssystem


Knapp 70 Prozent aller Flüchtlinge leiden an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), viele von ihnen auch unter depressiven Episoden und Anpassungsschwierigkeiten. Damit ist die Rate um das Zehnfache im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung erhöht.

Geflüchtete Menschen benötigen oft traumaspezifische psychologische Begleitung und Traumatherapie, da sie unter den Folgen von Folter, Gewalt, Krieg, Verfolgung, Verlusten und Vertreibung leiden. Traumafolgestörungen lassen sich gut behandeln, mildern, manchmal auch heilen.


Typische Traumafolgestörungen von Flüchtlingen und Migrant*innen sind

  • Ängste und Panikattacken
  • Hypochondrien
  • Schlafstörungen, Alpträume
  • Depressionen
  • Suizidalität
  • Innere Anspannungen
  • Impulsives Verhalten (etwa Wutanfälle und Selbstverletzungen)
  • Sucht und Abhängigkeiten von Drogen und Substanzen
  • Psychosomatische Beschwerden oder starke körperliche Schmerzen (Schmerzstörungen)
  • andere Unspezifische körperliche Schmerzen
  • Verlust von Kraft und Energie
  • Mangelnder Appetit


Da Angehörige, Partner*innen und Familienmitglieder oft genauso schwer belastet oder traumatisiert sind, kommt es zu zwischenmenschlichen Schwierigkeiten. Partnerschaften, Freundschaften und das Familienleben leiden darunter.


Auch Migrant*innen, die schon lange in Österreich leben, sind psychologisch unterversorgt

Gründe sind kulturelle und interkulturelle, sprachliche und administrative Hürden, aber auch eine schlechtere Bildung und ein schlechterer sozioökonomischer Status, Rassismus, Diskriminierungen, Obdachlosigkeit, Wohnungslosigkeit, manifeste Armut, ein höheres Alter und Fremdenfeindlichkeit.

Psychisch erkrankte Migrant*innen und Flüchtlinge sind medizinisch, psychiatrisch und psychotherapeutisch unterversorgt oder fehlversorgt. Dies hat zur Folge, dass sich höhere Kosten für Behandlungen, Therapie und Pflege ergeben.

Film: "Psychische Belastungen im Fluchtkontext"

Gesundheit ist ein Menschenrecht

Darunter fallen der Anspruch auf Psychotherapie, Traumatherapie und psychologische Versorgung. Die Europäische Union hat ihre Mitgliedstaaten übrigens dazu verpflichtet, Konzepte zur Identifizierung besonders schutzbedürftiger Geflüchteten zu erarbeiten. Hierunter fallen Kinder, Jugendliche, alte und hochbetagte Menschen, aber auch Personen mit speziellen psychischen Belastungen oder Vorerkrankungen. Diese Konzepte wurden bis dato nicht wirklich und flächendeckend umgesetzt.


Sprache als eine Barriere in der Psychotherapie

Die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche interkulturelle Psychotherapie bzw. Traumatherapie sind qualifizierte Dolmetscher*innen. Die Sprachvermittlung ist allerdings gesetzlich noch immer nicht verankert. Sie steht also nicht jedem/jeder Geflüchteten zu. Als Psychotherapeut*innen müssen wir (meist erfolglos) darum kämpfen, dass Dolmetscherkosten übernommen werden. Das erschwert unsere Psychotherapien mit Migrant*innen und Flüchtlingen immens.

Zudem werden Dolmetscher*innen für ihre wertvolle und systemrelevante Arbeit nur schlecht bezahlt.

Dies sind Gründe, weshalb ich nur Psychotherapieplätze für Migrant*innen und Flüchtlinge anbieten kann, die Deutsch oder Englisch halbwegs gut sprechen und verstehen.


Psychische Symptome, Erkrankungen und Traumafolgestörungen können sich verstärken und chronifizieren, wenn Menschen keine Dolmetscher-gestützte Psychotherapie erhalten. Die Betroffenen entwickeln dann schädliche Coping- und Bewältigungsstrategien, wie etwa Wutanfälle, selbstverletzendes Verhalten oder Suchterkrankungen aus.


Wo finde ich als Flüchtling im Bundesland Salzburg psychologische und psychotherapeutische Hilfe?

Im Bundesland Salzburg gibt derzeit zwei Angebote für Menschen, die sich im Asylverfahren befinden:


Projekt SOTIRIA – Caritasverbandes der Erzdiözese Salzburg

Krisenintervention und Psychotherapie für Asylwerber*innen

Gaisbergstraße 27, 5020 Salzburg
+43 05 1760 0
sotiria@caritas-salzburg.at
Leistung: Psychotherapie, Krisenintervention und psychoeduakative Gruppen


Projekt HIKETIDES – Plattform für Menschenrechte

Psychotherapie für Flüchtlinge in Salzburg

Kirchenstraße 34, 5020 Salzburg

+43 650 3209202

office@hiketides.at

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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