Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Toxische Beziehungen: Tipps bei psychischer Gewalt

Florian Friedrich • Apr. 28, 2023

Was heißt "toxisch" und was ist psychische Gewalt?

Toxisch“ heißt so viel wie giftig und meint ein Phänomen, dass in nahen zwischenmenschlichen Beziehungen häufig zu beobachten ist. Den Begriff „toxisch“ sollten wir immer nur dann verwenden, wenn über einen längeren Zeitraum psychische Gewalt im Spiel ist. Das kann in Partnerschaften sein, im Familienleben, aber auch am Arbeitsplatz. Böse Worte in einem Streit sind per se noch lange nicht toxisch, wenn sich der andere Mensch danach bei uns entschuldigt und unsere Kränkung ernst nimmt.


Lesen Sie in diesem Beitrag Tipps bei psychischer Gewalt, um sich gut zu schützen und selbst zu versorgen, wenn Sie in einer Partnerschaft oder in zwischenmenschlichen Beziehungen Gewalt erleben müssen.

Toxische Beziehungen: Tipps  bei  psychischer Gewalt

Narzisstische und dissoziale Persönlichkeiten und psychische Gewalt

Toxizität“ bedarf somit eines gewissen chronischen Verlaufs von Wochen, Monaten und Jahren. Vor allem Menschen, die narzisstische oder dissoziale Persönlichkeitsstörungen aufweisen, verhalten sich toxisch und bemerken dies gar nicht. Umgekehrt gibt es natürlich viele Menschen, die die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung haben und sich nicht psychisch gewaltvoll und toxisch verhalten, weil sie gelernt haben, erwachsen und konstruktiv mit ihren Ängsten, Bindungsdefiziten und ihrer inneren Not umzugehen.


Keine Krankheitseinsicht und wenig Empathie

Narzisstische Personen und Menschen, die dissozial sind, haben jedoch in der Regel gar keine Krankheitseinsicht und wenig bis gar keine Empathie, wenn sie Konflikte austragen oder zu Täter*innen werden (in guten Phasen können sie jedoch mitunter schon empathisch sein). Diese mangelnde Einsicht in die Erkrankung nennt man in der Psychologie „ich-synton“. Der schwer narzisstische Mensch erlebt seine Emotionen, Gedanken und Verhaltensweisen als völlig normal und adäquat. Normalerweise hat er keinen Leidensdruck und auch keine Schuldgefühle, wenn er anderen Menschen schadet.

Narzisstische Persönlichkeiten merken nicht, wenn sie andere Personen missbrauchen und wenn sie gewaltvoll werden. Umgekehrt spüren sie es aber selbst ebenfalls nicht, wenn sie von anderen Menschen emotional missbraucht werden, da der Zugang zum eigenen authentischen Fühlen und Spüren, zu den Emotionen, zu den eigenen Grenzen und Bedürfnissen nicht gegeben ist. Narzisstische Persönlichkeitsstörungen zählen daher zu den Frühstörungen des Selbsts.

Menschen hingegen, die eine Borderline-Persönlichkeitsstörung aufweisen, haben häufig eine hohe Einsicht in ihre psychische Erkrankung und lernen oft im Rahmen einer Psychotherapie, ihre Emotionen besser zu regulieren und Konflikte empathischer und konstruktiver auszutragen.


Distanz, Selbstschutz und Selbstfürsorge

Werde ich Opfer von psychischer Gewalt, so ist es wichtig, dass ich mich selbst (und meine Kinder!) schütze und in Sicherheit bringe. Bei körperlicher und sexueller Gewalt bedarf es darüber hinaus immer polizeilicher Wegweisungen und der Staatsgewalt.

Psychische Gewalt ist viel subtiler als körperliche oder sexualisierte Gewalt. Sie ist nur schwer nachweisbar und somit strafrechtlich kaum zu ahnden. Das Gefährliche an psychischer Gewalt ist die Vergiftung der Seele. Ich erlebe es in meiner Praxis häufig, dass Menschen, die in einer länger dauernden toxischen Partnerschaft gelebt haben, eine Anpassungsstörung, Depressionen, Schuldgefühle, irrationale Ängste und Belastungssymptome entwickeln. Diese Symptome brauchen Zeit, Geduld, einen sicheren Raum, Halt und Heilung.

Je Mehr Distanz ich vom/von der Partner*in habe, desto leichter erkenne ich das manipulative und schädliche Verhalten. Oftmals braucht es auch, wie bei Drogen, einen kalten Entzug, d.h. eine Trennung vom/von der Partner*in mit einer konsequenten Kontaktsperre.

Filmtipp: "5 Signs of Narcissistic Abuse (Parents, friends, co-workers..)"

Manipulationen von narzisstischen Menschen sind nicht immer offenkundig, sondern manchmal sehr subtil. Toxische Beziehungen werden nicht immer sofort als solche erkannt.

Die eigene Stärke wiederentdecken

Da Menschen, die in toxischen Partnerschaften leben, permanent in ihrem Selbstwerterleben zutiefst erschüttert werden, geht ihnen oft der Zugang zu ihren Stärken und Ressourcen verloren. Gerade diese brauchen wir aber, wenn wir psychische Gewalt erleben.


Fragen, um die eigenen Ressourcen zu entdecken

Folgende Fragen können Ihnen helfen, sich Ihrer Stärken und Ressourcen wieder bewusster zu werden, um mehr Selbstsicherheit und ein höheres Selbstbewusstsein zu erlangen:

  • Für welche Personen sind Sie besonders wichtig? Was schätzen, achten, akzeptieren und lieben diese an Ihnen?
  • Was gibt mir in meinem Leben Sinn (z.B. mein Beruf, ein liebevoller Elternteil zu sein, meine Kinder, Freund*innen, künstlerische Tätigkeiten u.v.m.)?
  • Welche meiner persönlichen Eigenschaften mag ich an mir und welche helfen mir in meinem Leben weiter (z.B. Humor, Ernsthaftigkeit, Freundlichkeit, Konsequenz, Aufrichtigkeit, Toleranz)?
  • Was kann ich besonders gut und wo liegen meine Talente?
  • Für welche Taten, Erfolge und Leistungen habe ich Anerkennung von anderen Menschen erhalten?
  • Welche Hobbys und Freizeitbeschäftigungen berühren mich emotional und tun mir gut?
  • Welche Menschen sind in meinem Leben besonders wichtig?
  • Welche Menschen unterstützen mich?
  • Gibt es spirituelle, religiöse oder philosophische Überzeugungen, die mir inneren Halt, Kraft und Zuversicht geben?
Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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