Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Selbstbefriedigung bei kleinen Kindern - ist das normal?

Florian Friedrich • Apr. 15, 2023

Auch Kinder haben eine Sexualität

Auch Kinder haben autoerotische und kindlich-sexuelle Bedürfnisse. Selbstbefriedigung bei kleinen und großen Kindern ist gesund, normal und wichtig für die Entwicklung und schafft die Basis für einen guten Zugang zum eigenen Körper und für die spätere erwachsene Sexualität.

Selbstbefriedigung bei Kindern - ist das normal?

Masturbation bei Kindern als Tabu

Bereits vor über 100 Jahren machte sich Sigmund Freud viele Feinde, indem er öffentlich publizierte, dass schon kleine Kinder eine eigene, altersspezifische Sexualität haben, zu der auch das Erkunden und das lustvolle Spiel mit den eigenen Genitalien gehört. Jedoch sah auch Freud die Selbstbefriedigung als problematisch an, da sie seiner Meinung nach zu einer Verminderung der Potenz, zu Verweichlichung und Neurosen führe.


Heute noch ist es ein gewisses Tabu, zu fordern, dass Selbstberührungen und kindliche Selbstbefriedigung wichtige Entwicklungshilfen für jeden Menschen darstellen. Für das Kind ist Selbstbefriedigung eine notwendige Selbsterfahrung, um herauszufinden, was ihm körperlich angenehm oder unangenehm ist. Somit ist Masturbation eine natürliche Verhaltensweise, die von den Eltern sensibel, altersgerecht und behutsam, etwa durch Ermutigung, gefördert und nicht sanktioniert werden sollte - selbstredend mit viel Ehrfurcht vor der Integrität und Würde des Kindes.


Masturbation wird in den Religionen sanktioniert

Die drei großen Weltreligionen, aber auch unser ganzer Kulturkreis haben die Selbstbefriedigung seit je unter Strafe gestellt, sie sanktioniert oder Menschen Schuldgefühle oder Strafängste manipuliert. Einschüchterung, Bloßstellen, das Festbinden der kindlichen Hände an den Bettpfosten, aber auch das Zunähen der Vorhaut oder Schamlippen waren gängige Erziehungsmethoden der Schwarzen Pädagogik. Zudem redete (oder redet) man Kindern ein, dass sie krank, schwach, blind oder dumm werden, wenn sie sich selbst befriedigen.

Dies ist schwere psychische Gewalt, schwerer Missbrauch an Kindern und Jugendlichen und eine Vergiftung der Psyche. Ich habe erwachsene Patient*innen, die immense Schuldgefühle haben, wenn sie sich selbst befriedigen oder ihre Sexualität ausleben. Diese negative und psychisch gewalttätige Grundhaltung zur Selbstbefriedigung ist eine menschlich-kulturelle Fehlentwicklung.

Film: "Kleine Kinder und Sexualität"

Eine behutsame, altersangemessen Sexualaufklärung für Kinder ist sinnvoll und eine gute Prävention von sexueller Gewalt.

Wege aus der lustfeindlichen Erziehung

In der modernen Psychologie und Psychotherapie wurde die Selbstbefriedigung bis weit in die 1980er Jahre als „Perversion“ abgewertet. Sie galt als eine psychische Erkrankung, eine Pathologie, die es zu unterdrücken galt.


Lernen Kinder, lustvoll und selbstbefriedigend mit sich umzugehen, so ist das eine wichtige Basis für eine liebevolle, selbstfürsorgliche und positive Einstellung zu sich selbst und der späteren erwachsenen Sexualität.

Wird die Selbstbefriedigung der Kinder hingegen unterdrückt, bestraft oder manipuliert, so rebellieren viele Kinder. Exzessives Masturbieren im Kindesalter kann ein Hinweis auf eine lustfeindliche Erziehung sein, aber auch auf einen Mangel an bedingungsloser Liebe, Zuneigung und Zuwendung. Die Selbstbefriedigung ist dann ein kluges, resilientes Coping bzw. eine kompensatorische Krücke, um zumindest etwas Lust, Selbstfürsorge und Selbstliebe in das eigene Leben zu bringen. Umso wichtiger sind dann bedingungslose Liebe, Zuwendung und Förderung, damit das Kind eines Tages das exzessive Masturbieren nicht mehr benötigt.


Die lustfreundliche Haltung

Eine gesunde Haltung der erwachsenen Bezugspersonen zur Sexualität und zu kindlichen Selbstbefriedigung darf natürlich nicht falsch verstanden werden. In so mancher 1968er Kommune wurden Kinder auf übergriffige Weise sexuell missbraucht, wenn die Eltern ihnen zeigten oder gar vorführten, wie Selbstbefriedigung geht. Kinder kommen schon alleine auf die Autoerotik und Selbstbefriedigung, und es reicht völlig aus, wenn sie spüren, dass die Eltern ihre Selbstbefriedigung gutheißen, bejahen und wertschätzen. Auch Grenzen können notwendig sein, etwa indem wir den Kindern behutsam und verständnisvoll vermitteln, dass es zuhause und alleine gesund und gut ist, sich zu masturbieren, dass dies aber nicht im öffentlichen Raum geschehen dürfe.

Film: "Sigmund Freud. Jude ohne Gott"

Sigmund Freud postulierte als Pionier, dass Kinder eine eigene (kindliche) Sexualität haben und Autoerotik zur gesunden kindlichen Entwicklung dazugehöre. 

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
Share by: