Hochsensibilität und Hochsensitivität - Psychologische Hilfe
Was ist hochsensitiv und hochsensibel?
Hochsensible und hochsensitive Menschen haben aufgrund besonderer Eigenschaften ihres Nervensystems eine überdurchschnittlich feine, intensive, tiefe und differenzierte Wahrnehmung. Sie nehmen Sinnesreize viel intensiver wahr und verarbeiten sie tiefer.
Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie bei Hochsensitivität, Hochsensibilität und Hochbegabung an, auch online.

Reizüberflutung als Stressor
Die betroffenen Personen sind trotz zahlreicher Vorteile mitunter gestresst und überfordert, wenn die Reizüberflutung und Überstimulation zu groß wird. Oft sind hochsensitive und hochsensible Menschen auch hochbegabt. Hochbegabte Menschen nehmen mehr Reize wahr und verarbeiten diese rascher.
Vermutlich gibt es u.a. genetische Ursachen für Hochsensitivität und Hochsensibilität. Hochsensitivität hat viele Vorteile, wie etwa ein Mehr an Intuition, Empathie, Kreativität, der Fähigkeit zu reflektieren, Spürigkeit u.v.m.
Es kann zu Problemen mit dem sozialen Umfeld kommen, welches die spezifischen Bedürfnisse hochsensitiver und hochsensibler Menschen nicht oder zu wenig validiert oder gar völlig ignoriert. Hochbegabte Menschen werden darüber hinaus durch soziale Systeme oft gehemmt, sabotiert, nicht gesehen, nicht anerkannt bzw. nicht ernst genommen, abgewertet oder als Hochstapler*innen diffamiert. Dies kann bei ihnen reaktiv zu Depressionen und Ängsten führen.
Psychotherapie für Erwachsene
In einer Psychotherapie können Sie lernen, sich vor Reizüberflutungen besser zu schützen und konstruktiver damit umzugehen, um ihre Potenziale sinnvoller und optimal zu nutzen. Dabei arbeite ich auch viel mit Skillstraining zur Stress- und Emotionsregulation.
Filmtipp: "Hochsensibilität: Was ist das eigentlich?"
Die permanente Reizüberflutung kann hochsensitive und hochsensible Menschen massiv belasten.
Kann Hochsensibilität auch eine Traumafolge sein?
Kurz gesagt: Ja, hochsensibles Verhalten kann als Folge von Trauma entstehen – aber nicht jede Hochsensibilität ist traumabedingt. Es ist wichtig, zwischen angeborener Hochsensibilität (HSP) und traumabedingter Übererregbarkeit bzw. „Hochsensibilität durch Trauma“ zu unterscheiden.
1. Angeborene Hochsensibilität (HSP)
Der Begriff „Hochsensibilität“ nach Elaine Aron beschreibt ein temperamentelles Persönlichkeitsmerkmal, das von Geburt an besteht. Kennzeichen sind u. a.:
- intensive Wahrnehmungsverarbeitung
- stärkere Reaktion auf Reize
- großes Einfühlungsvermögen
- hoher Bedarf an Rückzug
Diese Form ist nicht durch Trauma verursacht.
Hat Hochsensibilität etwas mit Trauma zu tun?
Die renommierte Traumatherapeutin Dami Charf vetritt die Meinung, dass Hochsensibilität häufig durch frühe Verletzungen oder Entwicklungstrauma entsteht. Dadurch würden Menschen Entgrenzungen im Nervensystem erleben und Schwierigkeiten haben, Reize gut zu filtern und sich selbst zu regulieren – was äußere Sensitivität und innere Überforderung zur Folge haben kann.
In diesem Verständnis ist „Hochsensibilität“ keine angeborene Persönlichkeitsstruktur, sondern ein Ausdruck davon, wie traumatische Erfahrungen das Nervensystem und die Selbstregulation beeinflussen.
2. Traumabedingte „Hochsensibilität“
Durch Trauma – vor allem Kindheitstrauma, Bindungstrauma oder chronischen Stress – kann ein Mensch ebenfalls sehr empfindlich auf Reize reagieren. Aber der Mechanismus ist ein anderer:
Typische traumainduzierte Faktoren:
- Hypervigilanz (ständige innere Alarmbereitschaft)
- Übererregung des Nervensystems (Dysregulation)
- stärkere Reizüberflutung, weil das System Gefahren scannt
- emotionale Überempfindlichkeit, weil das Stresssystem „aufgedreht“ bleibt
- Bindungsängste oder starke Bedürfnisorientierung, z. B. People Pleasing
Diese Form wird oft fälschlich als Hochsensibilität interpretiert, ist aber neurobiologisch eine Folge von Trauma.
Viele Menschen haben eine Mischung aus beidem: eine empfindliche Grundstruktur, die durch Stress/Trauma noch verstärkt wurde.
Fazit
Hochsensibilität kann durch Trauma entstehen – dann handelt es sich meist um Übererregung und Hypervigilanz, nicht um echte angeborene HSP. Beides kann sich aber sehr ähnlich anfühlen.
Wenn du möchtest, können wir gemeinsam herausfinden, welche Aspekte bei dir passen oder woran man es im Einzelfall erkennen kann.
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