Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Emotional instabil: die Borderline Persönlichkeitsstörung

Florian Friedrich • Feb. 27, 2023

Was ist die Borderline-Persönlichkeitsstörung?

Die Borderline-Störung ist eine weit verbreitete Persönlichkeitsstörung und stellt ein komplexes Krankheitsbild dar. Borderline kann anhand verschiedener Verhaltensweisen und bezeichnender Persönlichkeitszüge diagnostiziert werden. Für die Diagnose muss insbesondere ein stark impulsives Verhalten sowie ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in den Affekten, im Selbstbild und in zwischenmenschlichen Beziehungen vorhanden sein. Meist zeigen sich die Verhaltensweisen über einen längeren Zeitraum und haben sich bereits während der Pubertät abgezeichnet.

Wenn eine Borderline-Störung sehr stark ausgeprägt ist, dann zählt sie zu den Persönlichkeitsstörungen bzw. Beziehungsstörungen. Borderline wird auch als "emotional instabile Persönlichkeitsstörung" bezeichnet.


Typisch dafür ist, dass die Betroffenen rasch jede Kontrolle über ihre Impulse verlieren und zwar ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Menschen mit Borderline leiden unter ihren starken Stimmungsschwankungen und emotionalen Achterbahnfahrten. Ihr Selbstbild ist meist gestört. Nicht selten bekommen Menschen mit Borderline Wutanfälle, explodieren, werden gewalttätig oder verletzen sich selbst und andere. Partnerschaften, Ehen, Familien und die eigenen Kinder können massiv darunter leiden.

Emotional instabil:  die Borderline Persönlichkeitsstörung

Wie wird Borderline diagnostiziert?

Es müssen mindestens fünf der folgenden Kriterien erfüllt sein, damit eine Borderline-Störung vorliegt:

  1. Ein verzweifeltes Bemühen, reales oder imaginäres Alleinsein zu verhindern
  2. Ein Muster von instabilen und intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen
  3. Identitätsstörungen: eine ausgeprägte Instabilität des Selbstbildes oder des Gefühls für sich selbst
  4. Impulsivität in mindestens zwei potentiell selbstschädigenden Bereichen (z.B. Geldausgeben, Sex, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, Essanfälle)
  5. Wiederkehrende Suiziddrohungen, -andeutungen oder –versuche oder selbstschädigendes Verhalten
  6. Affektive Instabilität, die durch eine ausgeprägte Orientierung an der aktuellen Stimmung gekennzeichnet ist (z.B. starke episodische Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit oder Angst)
  7. Ein chronisches Gefühl der Leere
  8. Unangemessen starke Wut, starker Hass und Selbsthass oder Schwierigkeiten, Wut oder Ärger zu kontrollieren (z.B. häufige Wutausbrüche, andauernder Ärger, wiederholte Prügeleien)
  9. Vorübergehende stressabhängige paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.


Nicht jeder Mensch mit Borderline verletzt sich selbst

Ritzen und Schneiden sind ein Klischee. Denn nicht alle Betroffenen, die an Borderline leiden, fügen sich selbst Verletzungen zu. Auch sind nicht alle suchtkrank. Allerdings tritt die Borderline-Störung meist mit anderen Krankheiten und Störungsbildern auf.

Kurzfilm von 37 Grad: "Borderline: Jennifers Leben in Extremen"

Die Diagnose Borderline kann ein Stigma sein

Menschen mit Borderline werden oft schnell aufgrund ihrer Diagnose stigmatisiert. In meiner Arbeit mache ich allerdings immer wieder die Erfahrung, dass die Betroffenen über zahlreiche Ressourcen verfügen. So sind viele Personen mit der Diagnose Borderline sehr kreative und künstlerische Menschen, haben oft vielfältige Begabungen, Feinfühligkeit und spüren rasch, was in anderen Menschen vorgeht, haben Humor, sind herzlich und zu intensiven Gefühlen fähig und begeisterungsfähig.


Menschen mit Borderline sind nicht manipulativer als andere Personen

Oft wird Personen mit Borderline unterstellt, dass sie sehr manipulativ seien. Diese Erfahrung kann ich als Psychotherapeut so nicht bestätigen. Wenn das soziale Umfeld gut, klar und strukturiert mit den Betroffenen umgeht, dann verhalten sich Personen mit Borderline nicht mehr oder weniger manipulativ als andere Menschen auch. Ein missbräuchliches und gewaltsames Umfeld hingegen kann für Menschen mit Borderline sehr gefährlich werden, und sie müssen dann manipulieren, um psychisch zu überleben.

Menschen, die unter narzisstischen Persönlichkeitsstörungen leiden, sind signifikant manipulativer als Personen mit Borderline.


Ressourcen und Stärken

Noch einmal möchte ich die Ressourcen und Stärken von Menschen betonen, die unter Borderline leiden:

  • oft hohe Feinfühligkeit und ein intensives Spüren
  • soziale Kompetenzen
  • viel Fantasie, die Fähigkeit zu imaginieren, Kreativität
  • Begeisterungsfähigkeit
  • oft Herzlichkeit


Psychotherapie und psychologische Hilfe in Salzburg, Wien, Hamburg und Berlin

Wenn Sie sich als emotional instabil erleben, dann können Sie sich gerne an mich wenden.

In der Psychotherapie helfe ich Ihnen:

  • Ihre Emotionen mithilfe von Skills besser zu regulieren
  • eine bessere Selbstfürsorge zu entwickeln
  • Wunden und Traumafolgestörungen aus der Biographie zu lindern


Dabei arbeite ich integrativ mit Ansätzen aus der Existenzanalyse, der Dialektisch-Behavioralen-Therapie, der Schematherapie, der Akzeptanz- und Commitmenttherapie, der Verhaltenstherapie und der schonenden Traumatherapie.

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
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Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
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Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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