Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

ADHS bei Erwachsenen - Symptome und Besonderheiten

Florian Friedrich • Mai 05, 2023

Welche Symptome habe Erwachsene mit ADHS?

Menschen, die im Erwachsenenalter unter ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom) leiden, zeigen etwas andere und abgeschwächte Symptome als Kinder und Jugendliche.

Gerade im Bereich der Hyperaktivität zeigen Erwachsene mit ADHS andere und abgeschwächte Symptome als Kinder und Jugendliche mit ADHS.

Lesen Sie in diesem Beitrag die typischen Symptome und Besonderheiten von erwachsenen Personen mit ADHS, die sich von den Symptomen im Kindesalter unterscheiden.


Ich biete psychologische Hilfe, Psychotherapie und soziales Kompetenztraining für Erwachsene mit ADHS an - auch online.

ADHS bei Erwachsenen - Symptome und Besonderheiten

Symptome auf der Achse Aufmerksamkeitsstörung

  • Erwachsene Personen mit ADHS tun sich schwer, Arbeitsaufgaben oder Arbeitsanweisungen aufzunehmen und auszuführen. Sie erledigen dann gewisse Teile von Arbeitsaufgaben nicht oder nur unvollständig, oder sie vergessen Anweisungen und erinnern sie nicht mehr.
  • Sie legen inadäquate Automatismen an den Tag. Diese sind beim Ausführen von Aufgaben und Handlungen nicht zielführend.
  • Sie sind bei Routinetätigkeiten, aber auch im Straßenverkehr leicht ablenkbar und tun sich schwer mit Monotonie oder wenn sich die Arbeitsaufgaben oder Tätigkeiten über längere Zeitspannen ziehen oder komplex auszuführen sind.
  • Sie tun sich mitunter schwer, Gesprächen zu folgen, das Gesagte (Verbales und Nonverbales) zu verarbeiten und sich Wesentliches zu merken. Sie wirken dann auf andere Menschen so, als ob sie nicht gut zuhörten oder als ob sie verwirrende nonverbale Signale durch Mimik und Gestik aussendeten. Oft schweifen sie ab, verlieren den roten Faden oder driften in Gedanken weg.
  • Das Planen von komplexen Handlungsabläufen fällt ihnen schwer, und sie können nur mit großer Mühe zwischen Wichtigem und Unwichtigem, Dringlichem und weniger Dringlichem unterscheiden. Mitunter planen sie dann das Erledigen von Arbeiten gar nicht und verlieren sich dabei, oder es geht ihnen die Zeit verloren.
  • Sie verlieren, verlegen oder vergessen Gegenstände und Utensilien, die sie im Alltag und im Beruf dringend benötigen, etwa Schlüssel, Bankkarten, ihr Notebook, das Handy, Brillen ...
  • Sie verschieben rasch den Fokus ihrer Aufmerksamkeit, was für Außenstehende unkonzentriert wirkt. Sie sind sprunghaft im Denken, und innere und äußere Reize lassen sie den Fokus ihrer Aufmerksamkeit rasch wechseln.
  • Sie beginnen neue Tätigkeiten, bevor sie eine noch nicht vollendete Tätigkeit beendet haben, oder sie wechseln immer wieder zwischen verschiedenen Tätigkeiten hin und her.
  • Sie prokrastinieren gerne, schieben Aufgaben gerne lange Zeit auf.
  • Sie sind durch komplexe Arbeitsanweisungen überfordert.
  • Sie vermeiden Aufgaben und Tätigkeiten, welche sie kognitiv anstrengen, fühlen sich dann überfordert.
  • Der Überblick über das Gesamtbild und Zusammenhänge einer Aufgabe geht ihnen verloren. Manche Teile der Aufgaben werden dann nicht erledigt. Kleinste Änderungen bringen sie stark durcheinander und gehen mit einem Gefühl von Kontrollverlust einher.
  • Sie tun sich schwer, Aufgaben und Projekte abzuschließen, wenn die interessanten Teile der Arbeit bereits erledigt sind.
  • Während langweiliger und monotoner Tätigkeiten passieren ihnen viele Flüchtigkeitsfehler.
  • Lärm, störende Geräusche, soziale Interaktionen u.v.m. lenken die Betroffenen leicht ab.
  • Sie vergessen rasch Termine, Verabredungen und Verpflichtungen.

Symptome werden bei Erwachsenen häufig nicht erkannt - ein Film dazu:

"ADHS: Der lange Weg zur Diagnose"

ADHS kostet viel Kraft und kann zu chronischem Stress und Überlastung führen. Bei Erwachsenen wird ADHS oft nicht erkannt.


Symptome auf der Achse Hyperaktivität

  • Erwachsene mit ADHS wechseln oft ihre Position, zeigen sich motorisch unruhig, nesteln herum, wippen, zappeln oder zucken mit Armen, Händen, Beinen und Füßen oder bewegen ihre Finger.
  • Sie wirken oft hektisch und ruhelos auf das neurotypische Umfeld und können ruhige, stille Tätigkeiten kaum ertragen. Zudem sind sie permanent aktiv und können sich nur schwer entspannen.
  • In Situationen, in den Ruhe notwendig ist (etwa bei einer langen Autofahrt, während eines Besuchs im Theater oder Kino, in einem beruflichen Meeting) fühlen sie sich innerlich unruhig. Sie vermeiden diese ruhigen Momente und Situationen, weil sie keine Fähigkeiten haben, die inneren Spannungszustände zu regulieren. Diese Fähigkeiten können sie allerdings lernen.
  • Sie bevorzugen Aktivitäten, Sportarten, Hobbys und Verhaltensweisen, die mit Risiken und viel Bewegung einhergehen.
  • In Gesprächen treten sie dominant auf und können sich schwer zurücknehmen, mitunter reden sie zu viel. Sie fallen dann etwa ihren Gesprächspartner*innen ins Wort, vollenden deren Sätze, unterbrechen sie und vermögen sich nicht auf die Inhalte zu konzentrieren.
  • Sie suchen laute, reizstarke, hektische und abwechslungsreiche Umgebungen und Situationen auf.

Film: "ADHS-Diagnose als Frau: Angelina fiel durchs Raster"

Symptome auf der Achse Impulsivität

  • Bezüglich Impulsivität sind folgende Merkmale typisch, wobei nicht alle Phänomene erfüllt sein müssen. Viele Betroffene sind nämlich im Erwachsenenalter nur noch wenig impulsiv:
  • Die von ADHS Betroffenen reagieren oft mit überschießender Aggression, wenn sie warten müssen, etwa beim Anstellen in der Bäckerei, bei Arztbesuchen, in Verkehrsstaus, bei Verspätungen der Bahn. Auch eigene Aufgaben und Tätigkeiten werden aus Ungeduld vorschnell abgebrochen.
  • Sie unterbrechen Gespräche oder ergänzen Sätze, welche die Gesprächspartner*innen noch nicht vollendet haben. Gesprächspausen können sie nicht abwarten, sondern sie haken gleich ein oder fangen zu sprechen an. Dabei lassen sie andere Personen nicht zu Wort kommen, oder sie beantworten Fragen, bevor diese zu Ende gestellt werden. Ihren eigenen Redeschwall vermögen die Betroffenen nicht zu stoppen, oder sie sprechen, ohne zuvor nachzudenken.
  • Sie mischen sich ungefragt in Gespräche oder soziale Situationen anderer Menschen ein, oder sie äußern zu allen Themen ungefragt ihre Meinung.
  • Es zeigen sich vor allem in Beziehungen und Partnerschaften große Probleme. Partnerschaften und Ehen gehen überproportional oft in die Brüche, und die Beziehungen sind häufig konfliktreich.
  • Störungen der Impulskontrolle können zu Wutausbrüchen oder Raserei führen, welche soziale Beziehungen massiv belasten oder den Arbeitsplatz gefährden. Konflikte konstruktiv auszutragen, muss in der Regel erst mühsam erlernt werden.
  • Mitunter haben die Betroffenen auch Schwierigkeiten, die Grenzen anderer Menschen zu respektieren.


Soziales Kompetenztraining

Wesentlich ist aber, dass Menschen mit ADHS auch im Erwachsenenalter noch soziale Kompetenzen lernen können, etwa durch ein soziales Kompetenztraining im Rahmen einer Psychotherapie. Soziale Fertigkeiten werden hierbei gezielt und systematisch trainiert. Auch Übungen, Beziehungen zu gestalten und um Sympathie zu werben, sind sehr hilfreich.

Film: "ADHS ein Leben lang"

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
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Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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