Kein Orgasmus beim Sex oder ein schlechter Orgasmus - Anorgasmie

Florian Friedrich • 25. Juli 2025

Sexualberatung in Salzburg, Wien und Hamburg

Was ist, wenn ich beim Sex keinen Orgasmus bekomme oder sich mein Orgasmus schlecht anfühlt?

Der Orgasmus wird oft überbewertet und ist nur eine Facette von gutem, erfüllendem und befriedigendem Sex. Tatsächlich machen sich die meisten Menschen viel zu viel Stress und inneren Druck bezüglich des eigenen Orgasmus oder des Orgasmus ihrer Sexualpartner*innen.

Gesellschaftliche Normen drangen in den letzten 40 Jahren zunehmend in die Intimsphäre ein, etwa die Orgasmuspflicht oder die Haltung, beim Sex etwas leisten, performen oder darstellen zu müssen. Dabei soll Erotik erzwungen werden, was zum Scheitern verurteilt ist.


Ich biete psychologische Hilfe und Sexualtherapie an, wenn Sie unter Anorgasmie leiden oder Probleme beim Orgasmus und andere Orgasmusstörungen haben.

Kein Orgasmus beim Sex oder ein schlechter Orgasmus - Anorgasmie

Sex kann auch ohne Orgasmus lustvoll und geil sein

Viele Menschen haben erfüllenden und geilen Sex ohne Orgasmus. Der Orgasmus stellt sich am ehesten dann ein, wenn wir tiefenentspannt sind und ihn nicht allzu sehr herbeisehnen. Es ist tatsächlich paradox: Je mehr ich mich auf den Orgasmus fixiere, desto flacher und schlechter wird er oder er stellt sich erst gar nicht ein. Denn Druck, innerer Stress, Anspannung und Ängste aktivieren unser Kampf-Fluchtsystem und hemmen den Orgasmus. Warum sollten wir bei Stress auch einen Orgasmus kriegen – evolutionsbiologisch wäre das nicht sinnvoll gewesen. Wenn der Mensch vor dem oft zitierten Säbelzahntiger (der leider immer herhalten muss) fliehen musste, hätte er als Spezies nicht überlebt, wenn er statt Flucht oder Angriff einen Orgasmus bekommen hätte.

Zum Glück sind unsere Bedrohungen beim Leistungsstress während des Sex weniger dramatisch als der Säbelzahntiger, aber unserem Körper und unserer Psyche ist das einerlei. Unser Reptilienhirn ruft fight – flight oder fright! Und schon sind wir aktiviert und der Orgasmus deaktiviert.


Achtsamkeit für den eigenen Körper lässt sich lernen

Übrigens: Auch ein Orgasmus ist Übungssache und die Empfindlichkeit und Achtsamkeit für die genitale Erregung lässt sich trainieren. Sex, Lust und Orgasmen sind lernbar und unterliegen ganz unterschiedlichen biografischen Lerngeschichten. Somit ist es sehr sinnvoll, sich mit der eigenen Lust und dem eigenen Körper intensiv zu beschäftigen. Gerade für Frauen, die laut Umfragen seltener als Männer einen Orgasmus beim Sex haben, sind diese Erkenntnisse von Bedeutung. Vaginale Stimulation bei der Selbstbefriedigung etwa fördert die Sensibilität und Sensitivität der weiblichen Geschlechtsorgane.

Film: "Orgasmus, Sex, Beziehung – Philosophie-Gespräch mit Sexologin"

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Verinnerlichte Täter*innen und Täter*innen-States Lebe ich in ein er toxischen zwischenmenschlichen Beziehung oder Partnerschaft und werde von meinem/meiner Partner*in chronisch psychisch, körperlich oder sexuell gewaltvoll behandelt, so nehme ich im Laufe der Zeit den/die Täter*in in mein Inneres hinein, ich verinnerliche ihn/sie also. Es bilden sich dann neue schädliche, maligne oder Täter*innen-loyale Ich-Zustände, die sogenannten „Ego-States“ aus, die ich hier umgangssprachlich als „innere Täter*innen“ oder „Täter*innen-States“ bezeichne. Innere Täter*innen können mich massiv unter Druck setzen, mich mit Angst, Schuldgefühlen, Panik, Ohnmacht und Hass überfluten und mich handlungsunfähig machen. Ich fühle mich dann unsicher, hilflos und stark beeinträchtigt. Lesen Sie in diesem Beitrag Tipps und Anregungen, wie Sie sich vom (auch verinnerlichten) Täter/von der Täterin lösen können. Ich biete psychologische Hilfe und Traumatherapie an, wenn Ihnen psychische oder sexualisierte Gewalt widerfährt.