Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Pubertätsblocker und Hormone für trans*gender Jugendliche

Florian Friedrich • März 18, 2023

Pubertätsblockierende Medikamente ab Tanner II

Trans*Jugendliche können ab dem körperlichen Entwicklungsstadium Tanner II pubertätsblockierende Medikamente einnehmen. Bei diesen Medikamenten handelt es sich um Gonadotropin-Releasing-Hormon-(GnRH)-Analoga, die den Testosteron- und Östrogenspiegel im Blut absenken, was die körperliche Entwicklung in der Pubertät hemmt. Dies verschafft jugendlichen trans*Menschen eine zeitliche Pause, in der unumkehrbare körperliche Entwicklungen und Veränderungen verhindert werden.

Bei diesen irreversiblen körperlichen Veränderungen handelt es sich:

  • bei Frauen: u.a. um das Wachstum der Brüste und das Einsetzen der Periode
  • bei Männern: u.a. um den Stimmbruch, das Wachstum des Adamsapfels, das Einsetzen des Bartwuchses.


Lesen Sie in diesem Artikel über Pubertätsblocker und Hormone für Kinder und Jugendliche, die trans*ident, trans*gender oder transsexuell sind.

Pubertätsblocker und Hormone für trans*gender Jugendliche

Umkehrbare Effekte der Medikamente

Wichtig ist, dass die Effekte der blockierten Pubertät mit GnRH-Analoga umkehrbar sind. Wenn die Medikamente abgesetzt werden, dann nehmen die körperlichen Veränderungen der Pubertät weiter ihren Verlauf. Auch die Fruchtbarkeit und Zeugungsfähigkeit dürfte sich nach einiger Zeit wieder regenerieren, wenn auch hier noch Langzeitstudien ausstehen.

Diese Zeit kann notwendig sein, falls sich Menschen ihres trans*geschlechtlichen Erlebens unsicher sind. Dauert das Erleben der Geschlechtsinkongruenz an, dann ist es sinnvoll trans*Jugendlichen eine Pubertätsentwicklung in ihrem Identitätsgeschlecht zu ermöglichen. Hier wird in den aktuellen Leitlinien ein Alter von 16 Jahren empfohlen, ab dem gegengeschlechtliche Hormone verschrieben werden sollten. Es fehlen bisher allerdings Studien, ob eine Hormontherapie unter 16 Jahren die gewünschte Wirkung erzielt.


Eine Hormontherapie unter 16 Jahren nimmt viel Leid und ist sinnvoll

Trotzdem muss hier kritisch angemerkt werden, dass aus psychologischer Sicht auch eine Hormontherapie unter 16 Jahren sinnvoll sein kann und nicht strikt vom kalendarischen Alter abhängig gemacht werden sollte. Die psychische und körperliche Reife von Jugendlichen ist nämlich höchst individuell und auch das Erleben der trans*Identität ist bei jedem/jeder Jugendlichen einzigartig und unterschiedlich. Viel wichtiger sind der Wunsch des/der trans*Jugendlichen und seine/ihre Fähigkeiten und Reife, um eine derartige Entscheidung zu treffen. Darüber hinaus bedarf es einer sorgfältigen Aufklärung der trans*geschlechtlichen Jugendlichen, deren Eltern und Sorgeberechtigten. Zudem ist der Leidensdruck des/der trans*gender Jugendlichen ein wesentlicher Faktor, der hier zu berücksichtigen ist, und die emotionale Entwicklung der Peer-Groups, in denen sich der/die jeweilige trans*Jugendliche bewegt. 

Film: "trans* - Der schwierige Weg zum eigenen Geschlecht"

In dieser Dokumentation von WDR werden Jugendliche vorgestellt, die körpermodifizierende Behandlungen haben machen lassen. Auch das Thema der Reue und Detransition wird angesprochen. Detransition meint, dass ein Mensch hormonelle oder chirurgische Maßnahmen bedauert.

Eine Pubertät im Wunschgeschlecht erleben

Es kann für junge trans*Menschen wichtig sein, ihre Pubertät im Identitätsgeschlecht gemeinsam mit ihren gleichaltrigen Freund*innen zu erleben. Werden diese individualpsychologischen Faktoren gut berücksichtigt, dann kann dies das Leiden an der Genderdysphorie sehr mildern. 

Eine Hormontherapie beeinflusst auch die sexuelle Entwicklung und hilft vielen trans*Menschen, ihren Körper zu akzeptieren. Die bessere Selbstakzeptanz und Selbstannahme helfen den jungen trans*Menschen, selbstbewusster und selbstbestimmter ihre Sexualität zu leben, Safer-Sex zu praktizieren, auf ihre körperliche, sexuelle und psychische Gesundheit zu achten und tragfähige Beziehungen sowie Partnerschaften aufzubauen.


Wann sollte die Hormontherapie noch aufgeschoben werden?

Wenn trans*Jugendliche starke Ängste oder psychische Erkrankungen aufweisen, dann kann eine Hormontherapie den psychischen Gesundheitszustand auch massiv verschlechtern. Mit der Hormonbehandlung wird nämlich die trans*Identität zunehmend sichtbar. Habe ich als Jugendliche*r nicht den Mut, mich zu outen, dann kann der soziale Druck von außen inneren Stress und Druck verursachen. Die Hormontherapie sollte dann noch aufgeschoben werden. 


Operationen im Jugendalter

Körpermodifizierende Operationen zur Angleichung an das Gegengeschlecht werden in der Regel erst dann vollzogen, wenn trans*Personen volljährig sind, jedoch sollten hier Ausnahmen gemacht werden, wenn trans*Jugendliche unter massiven psychischen oder sozialen Belastungen leiden. Aus einer ethischen Perspektive ließen sich Operationen auch bei noch nicht volljährigen trans*Jugendlichen rechtfertigen. 

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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