Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Trans*Geschlechtlichkeit - Gewalt und Traumafolgestörungen

Florian Friedrich • Apr. 06, 2023

Diskriminierung von trans*identen Personen

Gewalt an trans*Personen kann zu Minderheitenstress und Traumafolgestörungen führen. Lesen Sie in diesem Artikel über trans*Identität und psychische Gewalt. 


Trans* (trans*idente, trans*gender, transsexuelle, non-binary, genderfluide, agender) Menschen sehen sich vielfältigen sozialen Stigmatisierungen und Diskriminierungen ausgesetzt.

Diskriminierungen, physische und psychische Gewalt können Menschen traumatisieren und psychische und gesundheitliche Folgeschäden nach sich ziehen, wie etwa Substanzmissbrauch, eine Posttraumatische Belastungsstörung, Traumafolgestörungen und chronische Persönlichkeitsveränderungen aufgrund von Traumatisierungen. Die betroffenen Personen fühlen sich hilflos oder entwickeln Gefühle des Hasses, der Wut und der Angst. Diese psychischen Folgen können sich chronifizieren und generalisieren, d.h. ein Mensch hat nach Gewalterfahrungen oft auch vor Personen Angst, die ihm nur Gutes wollen und ihn bedingungslos akzeptieren. Das Weltbild der von Gewalterfahrungen betroffenen Menschen ist fortan verzerrt oder von Misstrauen, Angst oder Hass geprägt.

Trans*Geschlechtlichkeit - Gewalt und Traumafolgestörungen

Verinnerliche trans*Phobie/trans*Negativität

Die psychischen Folgeschäden von Gewalterfahrungen können so schwer werden, dass die Person in ihrem Leben stark davon beeinträchtigt wird und mitunter Ausbildungen, die Schule oder das Studium abbrechen muss, weil die chronische Belastung der Traumafolgestörung soviel an Lebensenergie aufzehrt. Der gewünschte Beruf, der angestrebte soziale Status und ein gutes Einkommen werden dann nicht erreicht. Auch die sozialen Beziehungen und Partnerschaften sind großen Belastungen und Schwierigkeiten ausgesetzt.
Psychische, physische Gewalt und Diskriminierungen werden oft verinnerlicht (internalisierte trans*Phobie/trans*Negativität). D.h. die betroffenen Menschen werten sich dann selber ab, gehen schlecht mit sich selbst um, schämen sich ihrer trans*Geschlechtlichkeit, sind (projektiv) misstrauisch gegenüber liebevollen Menschen oder geben die eigenen Traumatisierungen und Gewalterfahrungen an andere Menschen weiter. In der Regel ist ihnen diese trans*Phobie gar nicht bewusst.

Gesellschaftliche Vorurteile, Stigmatisierungen, eine religiöse Sozialisation und trans*negative Peers fördern die verinnerlichte trans*Phobie. Die betroffenen trans*Personen erleben sich dann als minderwertig, ekelhaft, verabscheuungswürdig und defizitär. Sie fühlen sich als nicht richtig und als eine Zumutung für ihre Eltern, Angehörige und Freund*innen. Hinzu kommt ein Selbsthass, der nicht selten zu selbstschädigenden und selbstverletzenden Verhaltensweisen führt.


Traumatisierte Menschen und Minderheiten solidarisieren sich in der Regel nicht, weil sie die erfahrene Gewalt in ihr Inneres hineingenommen haben. Vielmehr kommt es zu malignen Spaltungsprozessen. So diskriminieren z.B. schwule Männer immer wieder lesbische Frauen und umgekehrt, oder lesbische Frauen und schwule Männer werten bisexuelle Menschen oder trans*Personen ab. Auch innerhalb der Community von trans*Personen kommt es zu psychischer Gewalt, Ausgrenzung, Spaltung und Diskriminierung.

Film: "Minority Stress Theory"

Minderheitenstress führt oft zu Hass und negativen Gewaltspiralen. Auch diskriminierte Minderheiten werden dann gewaltvoll und den Täter*innen immer ähnlicher.

Minority stress can often lead to hate and a negative circle of violence. Discriminated minorities then become more and more violent and similar to the aggressors.

Das Beispiel des geschlagenen Kindes

Im Alltag wird dieses Phänomen am Beispiel des geschlagenen Kindes verständlicher. Kinder, die Misshandlungen und körperliche Gewalt erfahren müssen, schlagen und misshandeln in der Regel ihre jüngeren Geschwister, andere Kinder oder quälen Tiere. Als Erwachsene werden sie häufig selbst physisch und psychisch gewalttätig bei ihren eigenen Kindern. Als Psychotherapeut sind mir noch keine Täter*innen begegnet, die nicht selbst schwer durch Gewalt traumatisiert worden waren.
Auch diskriminierte und traumatisierte Minderheiten, hier trans*Personen, geben die Gewalt häufig an andere Menschen weiter. So werden nicht-binäre Personen, die keine chirurgischen Maßnahmen zur Angleichung an das Gegengeschlecht anstreben, nicht selten von anderen trans*Personen verachtend und herablassend behandelt, mit Abwertungen, Schweigen, Kommunikationsabbrüchen und Ausgrenzung bestraft.


Oder andere Personen (etwa cis-Frauen und cis-Männer, also Männer und Frauen, die sich in ihrem biologischen und sozialen Geschlecht und in ihrem Körper wohl fühlen) werden ausgegrenzt. Mitunter werden auch trans*positive Menschen angegriffen, abgewertet, ausgeschlossen und beschimpft, die bezüglich politisch korrekter Sprache nicht auf dem neuesten Stand sind oder diese nicht verwenden. Ihnen wird dann rasch trans*Phobie, Homophobie und Sexismus vorgeworfen – ein Akt psychischer Gewalt, der durch Spaltung und Projektion (die verinnerlichte trans*Phobie wird anderen zu unrecht vorgeworfen und dort projektiv bekämpft) völlig unbewusst bleibt. Die projektiv angefeindeten Menschen werden dann sogar aus der Community ausgeschlossen und diskreditiert, fühlen sich hilflos und ausgegrenzt.


Die psychische Gewalt kann hier so stark werden, dass der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben wird – etwa dann wenn zu Shitstorms aufgerufen oder Cybermobbing und Rufschädigung gegen Menschen betrieben werden, die eine andere Meinung vertreten oder den oft rigorosen Werten nach 100 prozentig politisch korrekter Sprache und Wortwahl nicht gerecht werden.


Diskriminierung von cis-Männern

Sehr deutlich wird diese Reinszenierung von eigenen oder kollektiven Gewalterfahrungen, wenn cis-Männer von Gruppen, Organisationen und Ämtern ausgeschlossen werden, wie das im universitären-Bereich unter Studierenden im Frühjahr 2021 geschah (und noch immer geschieht).
Es ist immer gewaltvoll, FLINTs (Frauen, Lesben, intersexuelle Menschen, non-binary Personen, trans*Personen zu stigmatisieren. Um dieser Gewalt entgegenzuwirken Bedarf es nicht des Ausschlusses von cis-Männern, sondern deren Einbindung und Integration. Cis-Männer auszuschließen wäre ebenfalls wieder schwere psychische Gewalt und Diskriminierung. Die Opfer (die FLINTS fast immer waren oder sind) werden dabei selbst psychisch missbräuchlich und geben die erlittene Gewalt nun weiter, werden selbst zu Täter*innen.
Cis-Männer werden dann zu einer Minderheit gemacht, die weniger Rechte bekommen. Hier wird die ursprüngliche Diskriminierung im Wiederholungszwang reinszeniert.

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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