Sadomaso, BDSM und Kink - Sexualtherapie Salzburg, Hamburg

Florian Friedrich • 26. Juli 2025

BDSM ist keine Pathologie

BDSM wurde früher pathologisiert, d.h. Sadomasochismus und Kink galten in der Psychiatrie und Psychologie lange Zeit als eine psychische Störung. Allerdings wurde früher fast jede Sexualpraktik pathologisiert oder als krank, sündhaft und neurotisch erklärt, etwa Masturbation, Coitus Interruptus, Sex vor der Ehe, Oralverkehr, Petting, Analverkehr u.v.m.

Fakt ist, dass BDSM eine gesunde Spielart der menschlichen Sexualität darstellt und nichts mit einer psychischen Erkrankung oder Pathologie zu tun hat.


Ich biete Paartherapie, Sexualberatung und Sexualtherapie an, wenn Sadomasochismus und Kink ein Thema in Ihrer Partnerschaft oder in Ihrem Leben sind. Ich bin Kink-Aware-Professional.

BDSM und Kink

Doku: "Brauchen wir Schmerz? | 42 - Die Antwort auf fast alles | ARTE"

Das Lustvolle und Geile beim BDSM

Wenn ein Mensch auf BDSM steht und dies als lustvoll, bereichernd oder geil erlebt, dann kann und darf nicht von einer Pathologie gesprochen werden, da das subjektive Empfinden der Maßstab für eine psychische Erkrankung ist. Die Geschichte der Pathologisierungen diverser Sexualpraktiken lehrt uns, dass wir in der Psychologie und Psychotherapie äußerst vorsichtig und wachsam sein sollten, was wir als eine psychische Störung definieren. Wir haben als Psychotherapeut*innen keine Deutungshoheit und dürfen die authentischen Gefühle und Bedürfnisse der Menschen nicht vereinnahmen. Jemanden, der BDSM als lustvoll und bereichernd erlebt, als krank zu bezeichnen, fällt unter Gaslighting und psychische Gewalt.


Es ist meines Erachtens auch nicht bedeutsam, rational zu verstehen, warum Menschen auf BDSM stehen oder nicht. Wichtig ist es, beim Sex immer auf die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu achten und mit den Partner*innen ein Commitment zu finden.


Ein Kontinuum zwischen gesund und krank

Beim BDSM gibt es ein Kontinuum. Die psychisch gesunden Varianten sind dominiert-werden-Wollen, Hingabe, Dominanz, Schlagen, Peitschen, verschiedene Rollenspiele, Knebeln, Fesselspiele etc. Die pathologischen Formen sind schwerere oder schwere Selbst- und Fremdverletzungen (etwa Amputationen der Geschlechtsorgane, schweres Würgen und Erwürgen), denen eine maligne Psychodynamik zugrunde liegt. Bei derartigen pathologischen Formen sind schon Menschen verstorben oder verblutet.


Schwierigkeiten bei unterschiedlichen Bedürfnissen innerhalb der Partnerschaft

Auch in der Partnerschaft kann BDSM lustvoll und bereichernd sein, wenn beide Partner*innen darauf stehen und BDSM selbstbestimmt praktizieren. Mitunter müssen natürlich auch Kompromisse gefunden werden, oder, im Falle, dass nur ein*e Partner*in* auf BDSM steht, ist das Ausleben dieser Vorlieben dann innerhalb der Partnerschaft gar nicht möglich. Genauso ist das allerdings auch bei vielen anderen Sexualpraktiken, etwa wenn ein*e Partner*in* auf Oralverkehr steht und der/die andere nicht.

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Ressourcenorientierte Selbststeuerung Das Zürcher Ressourcenmodell (ZRM) ist ein wissenschaftlich fundierter Ansatz zur Selbststeuerung und persönlichen Entwicklung. Entwickelt wurde es von Dr. Maja Storch und Dr. Frank Krause am Psychologischen Institut der Universität Zürich. Im Mittelpunkt steht die Idee, Menschen dabei zu unterstützen, ihre vorhandenen Ressourcen zu aktivieren und innere Motivation nachhaltig zu stärken. Hinweis: Ich bin nicht zertifiziert , um mit dem Zürcher Ressourcenmodell zu arbeiten. Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und persönlichen Einordnung, nicht der Anleitung oder Durchführung von ZRM-Trainings. Ich möchte in diesem Artikel auf diesen sehr wertvollen Ansatz aufmerksam machen und das Lebenswerk von Maja Storch würdigen.
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Ein wesentlicher Baustein im hypnosystemischen Ansatz Das Seitenmodell von Gunther Schmidt ist ein Kommunikations- und Reflexionsmodell aus der systemisch-lösungsorientierten Kurztherapie und dem Hypnosystemischen Ansatz . Es dient dazu, innere Anteile einer Person übersichtlich darzustellen und besser mit ihnen zu arbeiten. Schmidt nutzt das Modell u. a. zur Utilisation, zur Ressourcenaktivierung und zur Entscheidungsfindung. Grundidee Ein Mensch besteht nicht aus einem einheitlichen Ich, sondern aus verschiedenen „Seiten“ (inneren Anteilen), die in unterschiedlichen Situationen aktiv werden. Diese Seiten können diverse Bedürfnisse, Gefühle, Überzeugungen und Handlungstendenzen haben.  Das Seitenmodell macht sichtbar: Welche inneren Seiten gerade präsent sind Welche Anteile im Konflikt stehen Welche Seiten Unterstützung, Würdigung oder Halt brauchen Welche Ressourcen-Seiten gestärkt werden können