Sadomaso, BDSM und Kink - Sexualtherapie Salzburg, Hamburg

Florian Friedrich • 8. Februar 2023

BDSM ist keine Pathologie

BDSM wurde früher pathologisiert, d.h. Sadomasochismus und Kink galten in der Psychiatrie und Psychologie lange Zeit als eine psychische Störung. Allerdings wurde früher fast jede Sexualpraktik pathologisiert oder als krank, sündhaft und neurotisch erklärt, etwa Masturbation, Coitus Interruptus, Sex vor der Ehe, Oralverkehr, Petting, Analverkehr u.v.m.

Fakt ist, dass BDSM eine gesunde Spielart der menschlichen Sexualität darstellt und nichts mit einer psychischen Erkrankung oder Pathologie zu tun hat.


Ich biete Paartherapie, Sexualberatung und Sexualtherapie an, wenn Sadomasochismus und Kink ein Thema in Ihrer Partnerschaft oder in Ihrem Leben sind. Ich bin Kink-Aware-Professional.

BDSM und Kink

Doku von WDR: "Lust auf Schmerz – Cate lebt ihren SM-Fetisch aus"

Das Lustvolle und Geile beim BDSM

Wenn ein Mensch auf BDSM steht und dies als lustvoll, bereichernd oder geil erlebt, dann kann und darf nicht von einer Pathologie gesprochen werden, da das subjektive Empfinden der Maßstab für eine psychische Erkrankung ist. Die Geschichte der Pathologisierungen diverser Sexualpraktiken lehrt uns, dass wir in der Psychologie und Psychotherapie äußerst vorsichtig und wachsam sein sollten, was wir als eine psychische Störung definieren. Wir haben als Psychotherapeut*innen keine Deutungshoheit und dürfen die authentischen Gefühle und Bedürfnisse der Menschen nicht vereinnahmen. Jemanden, der BDSM als lustvoll und bereichernd erlebt, als krank zu bezeichnen, fällt unter Gaslighting und psychische Gewalt.


Es ist meines Erachtens auch nicht bedeutsam, rational zu verstehen, warum Menschen auf BDSM stehen oder nicht. Wichtig ist es, beim Sex immer auf die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu achten und mit den Partner*innen ein Commitment zu finden.


Ein Kontinuum zwischen gesund und krank

Beim BDSM gibt es ein Kontinuum. Die psychisch gesunden Varianten sind dominiert-werden-Wollen, Hingabe, Dominanz, Schlagen, Peitschen, verschiedene Rollenspiele, Knebeln, Fesselspiele etc. Die pathologischen Formen sind schwerere oder schwere Selbst- und Fremdverletzungen (etwa Amputationen der Geschlechtsorgane, schweres Würgen und Erwürgen), denen eine maligne Psychodynamik zugrunde liegt. Bei derartigen pathologischen Formen sind schon Menschen verstorben oder verblutet.


Schwierigkeiten bei unterschiedlichen Bedürfnissen innerhalb der Partnerschaft

Auch in der Partnerschaft kann BDSM lustvoll und bereichernd sein, wenn beide Partner*innen darauf stehen und BDSM selbstbestimmt praktizieren. Mitunter müssen natürlich auch Kompromisse gefunden werden, oder, im Falle, dass nur ein*e Partner*in* auf BDSM steht, ist das Ausleben dieser Vorlieben dann innerhalb der Partnerschaft gar nicht möglich. Genauso ist das allerdings auch bei vielen anderen Sexualpraktiken, etwa wenn ein*e Partner*in* auf Oralverkehr steht und der/die andere nicht.

Film: "Lust auf Schmerz: Über Dominanz und Unterwerfung"

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