Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Psychosomatik - Psychologische Hilfe

Florian Friedrich • März 02, 2024

Was ist Psychosomatik?

Psychosomatische Störungen sind alle Organschädigungen oder Störungen körperlicher Funktionsabläufe, die so stark durch psychosoziale oder psychologische Faktoren bedingt werden, dass organmedizinische Ursachen alleine nicht ausreichen, um diese Störungen zu erklären. Deshalb zählen psychosomatische Störungen auch zu den psychischen Erkrankungen, da es keine hinreichend somatischen Erklärungen gibt. 


Körper und Psyche sind keine Einbahnstraßen, sondern beide beeinflussen sich gegenseitig und zeigen Rückkoppelungsprozesse. Starke, intensive Schmerzen etwa lassen uns auch psychisch leiden, umgekehrt beeinträchtigen Depressionen, Ängste, langanhaltender Stress oder psychische Belastungen unseren Körper. Chronische psychische Probleme oder Belastungen können körperliche Erkrankungen bedingen oder verschlechtern.


Ich biete Psychotherapie und psychologische Hilfe bei psychosomatischen Beschwerden in Salzburg, online auch österreichweit und in ganz Deutschland an.

Ich biete kostenlose Psychotherapieplätze für Menschen an, die Rehabilitationsgeld beziehen oder wirtschaftlich schwach sind.

Psychosomatik - Psychologische Hilfe

Die Psychosomatik belegt, dass wir etwa starke körperliche Schmerzen fühlen können, auch dann, wenn diese keine physiologischen Ursachen haben. Uns wird dann oft gesagt, dass dieser Schmerz nur Einbildung sei, was extrem kränkend und darüber hinaus falsch ist, weil wir ja den Schmerz tatsächlich fühlen. Dabei können diese somatoformen Störungen extrem belastend und schmerzhaft sein. Werden sie von Ärzt*innen nicht ernst genommen oder verharmlost, so können sie die Hilflosigkeit und Ohnmacht der Patient*innen noch verstärken und sie zusätzlich ängstigen, beschämen, aber auch wütend machen.

Psychosomatische Störungen müssen allerdings chronisch, also langandauernd sein und die Lebensqualität massiv negativ beeinträchtigen, um als solche diagnostiziert zu werden. Hierzu zählt ganz besonders der somatoforme Formenkreis.

In der Psychosomatik geht es auch darum, somatoforme Beschwerden in innere Konflikte zu übersetzen. Dabei stellt sich die Frage, welche individuellen und sozialen Konflikte durch die Symptome ausgedrückt werden. 


Die Wiederkehr des Verdrängten in der Psychosomatik

Verleugnung, aufgestaute Gefühle (etwa zurückgehaltene Wut und Aggression) und verdrängte Bedürfnisse, die nicht ausgelebt werden, saugen enorm viel Kraft und Lebensenergie und führen zu psychischen oder somatoformen Beschwerden, Symptomen und Erkrankungen. Je mehr ich mich selbst in meiner Einzigartigkeit, mit meinen Gefühlen und Bedürfnissen verdrängen muss, desto weniger Kraft habe ich, um ein erfülltes, sinnvolles, aktives und kreativ gestaltetes Leben zu führen.


Alles was wir uns nicht zu fühlen wagen, kehrt über Symptome, Beschwerden und Erkrankungen wieder.

Jedes Leben ist zyklisch und endlich, auch das menschliche. Wir werden und vergehen, wir sind gerne aktiv, brauchen aber auch Pausen, wir haben Lust und Lebensfreude, aber auch Unlust und Frust. Freude, Liebe, aber auch Not und Leiden sind gesunde Erfahrungen unserer Biographie. Psychisch und sozial gefährlich wird es dann, wenn wir diesen Zyklus unterbrechen und Ambivalenzen unterdrücken, verdrängen, abspalten, wenn also nur noch ein Pol (etwa Freude, Manie und Lust) einseitig gelebt werden darf und alles andere verdrängt werden muss. Wir müssen dann permanent funktionieren und dabei auch immer ein Lachen aufsetzen und werden zu unechten Possenspieler*innen.

Grundsätzlich stellt es einen genialen Selbstschutz unserer Psyche dar, wenn diese unangenehme Gefühle, Wunden und Traumen abspalten und völlig verdrängen kann. Die innere Not und das Leiden werden dabei lange Zeit nicht bewusst. Allerdings verschwindet dieses verdrängte Leid nicht oder wird ungeschehen gemacht, sondern es kommt in Form von Symptomen, körperlichen und psychischen Beschwerden, über Verhaltensstörungen und Erkrankungen wieder zu uns zurück. Das Verdrängen und Abspalten kostet uns nämlich enorm viel an Kraft und Lebensenergie.

Einer der wichtigsten Heilungsschritte in der Psychosomatik ist es, wenn wir denn seelischen und psychischen Schmerz, das Leid, unsere Wunden, Begrenzungen, Verletzungen und die innere Not zu fühlen lernen.


Es gibt unterschiedliche Bereiche psychosomatischer Erkrankungen: 

  1. Sichtbare organische oder fassbare funktionelle Veränderungen mit Symptomcharakter. Bei der Entstehung dieser Krankheitsformen, aber auch bei deren Behandlung spielen die psychischen Prozesse eines Menschen eine entscheidende Rolle. Hierunter fallen akute und chronifizierte Magen-/Darmgeschwüre und -entzündungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), Hautekzeme (Dermatitis), rheumatoide Arthritis, essenzieller Bluthochdruck, Asthma bronchiale und Essstörungen.
  2. Körperliche Beschwerdebilder ohne nachweisbaren krankhaften Organbefund (vegetative Reaktionen, funktionelle Störungen, somatoforme Störungen). Hier finden sich Herz(angst)neurosen, hypochondrische Störungen, das Hyperventilationssyndrom, das Reizdarmsyndrom, der Cluster- und Spannungskopfschmerz, das Fibromyalgie-Syndrom sowie sexuelle Funktionsstörungen.
  3. Psychische Reaktionsbildungen auf körperliche Leiden und traumatische Lebenserfahrungen. Hierzu zählen Angst- und Panikstörungen, depressive Störungen nach kritischen Lebensereignissen, Gewalt- oder Verlusterfahrungen, nach Unfällen, Operationen oder bei chronischen Krankheitszuständen (Angst und Depression nach Krebserkrankungen), akute Belastungsreaktionen.

Film: "Was ist das biopsychosoziale Modell?"

Psychosomatische Beschwerden sind ein Traumafolgesymptom von Entwicklungstraumen

Fast alle Menschen, die unter psychosomatischen Beschwerden leiden, haben frühkindliche Bindungs- und Entwicklungstraumen erlebt und überlebt. Sie haben von ihren Bezugspersonen gelernt, dass sie sich selbst und ihren Körper nicht spüren dürfen und können dies nur über Schmerzen und Symptome tun. Diese Traumatisierungen sind oft nicht als bewusste Erinnerungen gespeichert, sondern befinden sich nur im impliziten Gedächtnis. D.h. sie sind indirekt lediglich über körperliche Erinnerungen rekonstruierbar. Die körperlichen Symptome und Beschwerden sind in der Regel viel heftiger, als es die Situation im Erwachsenenleben objektiv erfordert. Wir werden dann von Gefühlen, Schmerzen und Emotionen überflutet. Dieser chronische Stress kann dann wiederum zu körperlichen Beschwerden und starken Schmerzen führen.


Ein Beispiel:

Ich erinnere einen psychisch und körperlich schwer missbrauchten Klienten, der wegen seiner vegetativen Beschwerden von Arzt zu Arzt irrte und nach monokausalen und einfachen Erklärungen für seine Leiden suchte. Als Kind war er von seinen ebenfalls traumatisierten Eltern parentifiziert, aber auch geschlagen und mit Messern bedroht worden, und er hatte während seiner Kindheit und Jugendzeit permanent Todesangst.

Er fühlte nur seine körperlichen Symptome und hatte zunächst null Zugang zu seinen Gefühlen, Emotionen und Bedürfnissen. Er spannte unwillkürlich und ihm völlig unbewusst sämtliche Muskeln im Gesicht, im Nacken, in den Schultern und in den Armen an und litt deshalb unter chronischen Schmerzen. Von klein auf durfte er seine Emotionen, darunter auch seine Wut, nie äußern und musste diese durch eine viel zu hohe Körperspannung zurückhalten und mittels seiner Muskeln blockieren.

Als der Patient nach einem psychiatrischen Klinikaufenthalt die Diagnose "Schwere Depression" bekam, war er wütend auf mich, weil ich die (monokausale) Ursache seines Leidens übersehen hätte. Er führte dabei sämtliche Leiden auf seine Depression zurück, die schweren körperlichen und seelischen Traumen und Gewalterfahrungen und seine damit einhergehende Dysregulation (die ihm rein kognitiv klar waren) und Bindungsstörung konnte er auf diese Weise noch verdrängen. Die Schuldzuweisung und Wut auf mich entlasteten ihn, weshalb ich ihm diese nicht zu schnell nehmen wollte.

Ich freute mich zudem für ihn, dass er seine Wut auf mich in der elterlichen Übertragung so gut spüren und so klar und konstruktiv mir gegenüber äußern konnte und ermunterte ihn, bei seinem neuen Therapeuten an der Selbstregulierung und am Erlernen gesunder Bindungsmuster dranzubleiben.


Aus der Ohnmacht in die Selbstwirksamkeit

Der psychosomatische Ansatz unterstützt Menschen, aus der Hilflosigkeit in die Selbstwirksamkeit zu gelangen und Hilfe zur Selbsthilfe zu lernen. Die Betroffenen sind Spezialist*innen ihren eigenen Körper und Organismus betreffend und sollten in der Psychotherapie und Beratung immer aktiv prüfen, ob die Interventionen und Methoden für sie stimmen und richtig sind. Sie sollen herausfinden, wie viel an Arztbesuchen, Arztwechsel, Behandlungsversuchen, Krankenhausaufenthalten, Internetrecherchen und Kontrollen ihnen überhaupt guttun, was hilfreich ist und was nicht.


Caring statt Curing

Dabei ist eine Heilung der Beschwerden und Symptome nicht immer möglich, weshalb wir auch von Caring statt Curing sprechen können. Es geht um eine gute Selbstfürsorge und zärtliches Mitgefühl mit sich selbst, gerade weil die psychosomatischen Symptome und Schmerzen so quälend sind. Linderung ist zwar weniger als Heilung, aber sie ist zugleich auch viel und kann die Lebensqualität deutlich heben. Auch das Bedauern des Verlorenen und das Trauern um den Verlust der Gesundheit können wichtig sein, damit die Symptome und Beschwerden in das eigene Leben und die Biographie integriert werden können und nicht mit Härte abgewehrt werden müssen.


Meine Hilfe

Ich unterstütze Sie als Psychotherapeut im Umgang mit Ihren körperlichen, psychosomatischen oder somatoformen Beschwerden. Auch assistiere ich Ihnen, die Ursachen Ihrer Beschwerden aufzudecken, um besser mit diesen umzugehen und Verhaltensweisen zu finden, die Ihnen helfen, einen besseren Umgang mit Ihren psychosomatischen Symptomen zu lernen oder diese sogar zu lindern.

Ich arbeite mit Ansätzen der Existenzanalyse, der Verhaltenstherapie und der schonenden Traumatherapie.


Psychotherapie und Psychosomatik setzen am biopsychosozialen Krankheits- und Gesundheitsmodell und der Verhaltenstherapie an. Das Ziel einer Therapie ist es, auf verhaltenstherapeutischer Ebene einen neuen Umgang mit den Beschwerden zu finden und die Symptome kompetenter bewältigen zu können. Auch der Kontext, in dem die Beschwerden entstanden sind oder besonders stark erlebt werden, findet in meiner tiefenpsychologischen und existenzanalytischen Hilfe Berücksichtigung. Des Weiteren vermittle ich auch Entspannungsverfahren (etwa die progressive Muskelentspannung nach Jacobson), Achtsamkeits- und Meditationsübungen. 

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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