Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind ehemalige Klient*innen und Supervisionen).

Bulimia Nervosa (Bulimie): Ess- und Brechanfälle

Florian Friedrich • Apr. 07, 2024

Was ist Bulimie?

Bei der Bulimia Nervosa leiden die betroffenen Personen unter Ess- und Brechanfällen.


Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie bei Essstörungen, wie etwa der Bulimie (Bulimia Nervosa) an.

I offer psychotherapy, psychological counseling and support if you suffer under eating disorders (anorexia nervosa, bulimia nervosa, binge eating).

Essstörungen: Bulimia Nervosa (Bulimie) - Psychotherapie

Zur Diagnostik der Bulimie

Nach DSM-5 (der fünften Auflage des "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“) bedarf es folgender Symptome, damit eine Bulimie diagnostiziert werden kann:


  • A) Wiederholte Episoden von Essanfällen (es werden dabei große Mengen gegessen, die betroffenen Personen verlieren jede Kontrolle, es handelt sich um regelrechte Ess- und Brechanfälle), 
  • B) Wiederholte Anwendungen von unangemessenen kompensatorischen Maßnahmen, um nicht an Gewicht zuzunehmen (etwa selbst herbeigeführtes Erbrechen, Brechanfälle);
  • C) Die Essanfälle und kompensatorischen Maßnahmen finden im Durchschnitt mindestens einmal in der Woche statt und dauern länger als drei Monate an.
  • D) Die Figur und das Körpergewicht haben einen übermäßigen Einfluss auf die Selbstbewertung und das Selbstwertgefühl einer Person. 
  • E) Die Störung tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Anorexie (Magersucht) auf. 


In der ICD-10 (der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ in ihrer zehnten Revision") wird die Bulimie unter F50.2 beschrieben. Kriterien sind: 

  • Wiederholte Anfälle von Heißhunger,
  • Übertriebene Beschäftigung mit der Kontrolle des Körpergewichtes, die zu einem Verhaltensmuster von Essanfällen, Erbrechen oder dem Gebrauch von Abführmitteln führt,
  • Dabei ähneln viele psychische Merkmale denen der Magersucht, etwa die übertrieben-zwanghafte Beschäftigung mit der Körperform und dem Gewicht. 
  • Das wiederholte Erbrechen kann zu Elektrolytstörungen und körperlichen Komplikationen führen.
  • Häufig lässt sich in der Anamnese eine frühere Episode einer Anorexia Nervosa (Magersucht) mit einem Intervall von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren nachweisen.

Film: "Bulimie - Was steckt hinter der Essstörung?"

Fast alle Menschen, die unter Bulimie leiden, haben ein normales Körpergewicht.

Nearly all people suffering from Bulimia have a normal body weight.

Körperliche Symptome der Bulimie sind:

  • Schwellungen der Speicheldrüsen,
  • Ein unregelmäßiger weiblicher Zyklus,
  • Einrisse in der Speiseröhre,
  • Gleichgewichtsstörungen im Elektrolythaushalt,
  • Magendehnungen bis zur Perforation,
  • Schädigungen des Zahnschmelzes,
  • Manchmal auch Mundgeruch,
  • Störungen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse und der Schilddrüsenachse,
  • Erhöhte Werte des Wachstumshormons,
  • Osteoporose,
  • Veränderungen beim EKG (Elektrokardiogramm),
  • Verstopfungen und Problemen beim Stuhlgang,
  • Eiweißmangel und niedere Gesamteiweißwerte und damit einhergehende Ödeme;


Persönlichkeit und Psychodynamik

Menschen, die unter Bulimie leiden, sind oft sehr selbstunsicher und haben große Angst vor der eigenen Unsicherheit. Sie sind davon überzeugt, nichts im Leben bewirken zu können und weisen ein geringes Selbstwertgefühl auf. Häufig haben sie das Bestreben, es allen Mitmenschen um jeden Preis rechtzumachen. Sie sind unzufrieden mit ihrem Körpergewicht und der eigenen Figur und weisen histrionische oder Borderline-Züge auf (in diesem Fall sind die Essanfälle psychodynamisch mit Selbstverletzungen gleichzusetzen). 


Auf der psychodynamischen Ebene kann die Bulimie folgende Funktionen haben: Die betroffenen Menschen rächen sich für erlittene Kränkungen, verschaffen sich durch die Essanfälle heimliche Genugtuung für erduldetes Unrecht. Auch Langeweile, innere Leere, mangelnde innere Struktur, die verzweifelte Suche nach Halt, Reinigung oder Strafe sowie das Verheimlichen der Schwäche für das Essen und der Abbau von inneren Spannungen lassen sich beobachten. 


In den Essattacken wird zudem auch eine unersättliche Gier spürbar, die den Mangel an bedingungsloser Liebe und Akzeptanz kompensieren soll, den die Betroffenen oft in ihrer Kindheit erfahren mussten.

Die Betroffenen leiden nicht selten unter schweren Bindungsstörungen, Frühstörungen oder Persönlichkeitsstörungen und essen, weil sie sich leer und einsam fühlen oder starke Verlustängste haben.

Die Wut auf andere kann nicht konstruktiv und erwachsen ausgelebt werden, sondern wird durch Essen und Erbrechen gegen sich selbst gewendet. Die darauf folgenden Schuldgefühle sollen durch das Erbrechen gemildert werden und werden als selbstverletzendes Verhalten zur Selbstbestrafung eingesetzt.

In der Biographie der von Bulimie-Betroffenen wurde der Mangel an elterlicher Aufmerksamkeit, Bestätigung und Liebe oft durch Verwöhnung, Geschenke, Materielles oder Essen kompensiert. Wenn das Kind sich einsam oder unglücklich fühlte, bekamen die Eltern Schuldgefühle und versuchten, das Kind mit Materiellem zu verwöhnen. Das Kind lernte, dass es Gefühle von Einsamkeit, Wut, Angst und Leere durch Materielles, Süßigkeiten, Getränke und Essen vorübergehend abmildern kann. Es lernte aber nicht, dass seine Emotionen und Gefühle ausgehalten und von den Eltern containt wurden.

Film: "Bulimia nervosa"

Familiäre Aspekte können sein: 

In Familien, in denen Bulimie gehäuft auftritt, ist oft der Zusammenhalt gering. Die Beziehungen sind mitunter Schein- oder Fassadenbeziehungen. Über Gefühle wird wenig oder kaum gesprochen. Es gibt viele familiäre Tabus, Verlogenheit, Leugnungen und diffuse Grenzen. Die Stimmung ist insgesamt recht angespannt. Es wird großer Wert auf Leistung und Erfolge gelegt, während die Ziele der Individuen unfrei sind und nicht selbst gewählt werden können („Ich weiß, was gut für dich ist!“). Die Familienmitglieder überwachen und beaufsichtigen einander, und die emotionale Missbrauchsdynamik ist groß. Starke emotionale Abhängigkeiten sind zu beobachten. 

Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
Cross Dressing und Transvestitismus in der Partnerschaft
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Transvestitismus/Crossdressing? Crossdressing meint das Tragen gegengeschlechtlicher Kleidungsstücke und Accessoires, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen, wie das bei trans*identen Personen der Fall ist. Meist sind dabei Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht im Blick, wenn es um das Thema Crossdressing geht. Es gibt jedoch auch Crossdresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff „ Transvestit “ für Crossdressing wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte nicht ungefragt oder unreflektiert als Bezeichnung für eine Person verwendet werden, kann aber natürlich im wissenschaftlichen Kontext als Beschreibung des Phänomens verwendet werden (" Transvestitismus "). " Transe " ist eine abwertende und sexualisierende Bezeichnung für Crossdresser. Gelegentlich verwenden allerdings trans*Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Crossdressing / Transvestitismus kommen in Partnerschaft und Ehe durchaus vor. Erfahren Sie hier mehr über die paardynamisch schwierige Situation, wenn der männliche Partner Crossdresser ist. Ich biete Paartherapie und Paarberatung an, wenn der/die Partner*in Crossdresser*in ist.
Alkohol – und Tabakabhängigkeit, Spielsucht, Pornosucht, Sexsucht
von Florian Friedrich 30 Apr., 2024
Was ist Sucht? Was ist Abhängigkeit? Fast alle Menschen missbrauchen Substanzen. Von "Sucht" bzw. "Abhängigkeit" wird allerdings erst dann gesprochen, wenn bestimmte Symptome vorliegen. Dabei müssen wir unterscheiden zwischen 1. Gewohnheit , 2. Substanzmissbrauch und 3. Sucht bzw. Abhängigkeit . Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie in Salzburg / Wien / Hamburg bei Alkohol-, Tabakabhängigkeit, Spielsucht, Pornosucht und Sexsucht. Für Menschen, die wirtschaftlich schwach sind, gibt es bei mir auch kostenlose Plätze.
Falsche Erinnerungen - False Memory
von Florian Friedrich 22 Apr., 2024
Was sind falsche Erinnerungen? Falsche Erinnerungen werden auch als "False Memory" bezeichnet. Im Rahmen einer Traumatherapie kann es rasch passieren, dass Traumasymptome vorschnell und falsch interpretiert werden und Menschen dann durch ihre Psychotherapeut*innen falsche Erinnerungen eingesät werden. Traumatisierte Betroffene werden manchmal von ihren Psychotherapeut*innen dazu gebracht, daran zu glauben, sie seien als Kinder sexuell oder sogar rituell missbraucht worden. Wenn das nicht der Fall ist, kann das für die Patient*innen und deren Angehörige äußerst schädlich sein und wiederum traumatisieren. Die Patient*innen erleben dann erneut innerliche Starre, Totstellreflexe, totale Ohnmacht und Hilflosigkeit.
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