Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Psychische Gewalt: Isolation - Psychologische Hilfe

Florian Friedrich • Okt. 18, 2023

Wenn Menschen emotionale Gewalt erleben müssen

Emotionaler Missbrauch und Isolation fallen unter psychische Gewalt. Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie an, wenn Sie Opfer von Gewalt werden.


In diesem Beitrag beschreibe ich die Isolation als ein Beispiel von psychischer Gewalt.

In this article I describe isolation as an example of psychological violence.

Psychische Gewalt: Isolation - Psychologische Hilfe

Was ist psychische Gewalt?

Psychische Gewalt und emotionaler Missbrauch finden normalerweise im unmittelbaren sozialen Umfeld statt, also in Familien, in Partnerschaften, am Arbeitsplatz oder in Schulen. Dabei ist psychische Gewalt subtiler als körperliche oder sexualisierte Gewalt und daher schwerer als solche zu erkennen. Psychische Gewalt kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden und hat viele Seiten. Sie beginnt oft schleichend und verfestigt sich im Laufe der Monate und Jahre. Hierbei können auch bei erwachsenen Menschen Traumatisierungen entstehen, die tiefer gehen als psychische Narben nach körperlichen Übergriffen.
Gefährlich ist psychische Gewalt auch deshalb, weil sie auf psychodynamischer Ebene ansteckend (giftig bzw. toxisch) wirkt. So nimmt der/die gesunde Partner*in oft gewaltvolle Erfahrungen in sich hinein (Internalisierung) und handelt dann in Streit- und Konfliktsituationen ebenfalls psychisch gewalttätig. D.h. er wird dem/der Täter*in mitunter ähnlicher. Hier kann dann die/der Täter*in wiederum manipulieren und sagen: „
Ich muss Dich ja so behandeln, wenn Du so schlecht mit mir umgehst.“ Eine Spirale der Gewalt setzt sich in Gang.


In meiner Praxis fällt mir auf, dass Männer noch seltener psychische Gewalt oder emotionalen Missbrauch erkennen oder zur Sprache bringen, wenn sie Opfer von Frauen oder anderen Männern werden.
Gerade unter Männern besteht ein Tabu und Schweigegebot, wenn diese Opfer von Gewalt werden.

Filmtipp: "Domestic Violence: Psychological Abuse"

Psychische Gewalt ist subtil und hat viele Seiten. Den Opfern fällt es oft schwer, diese zu erkennen.

Psychological violence is subtle and has many dimensions. Victims often find it difficult to recognize emotional abuse.

Isolation ist soziale und psychische Gewalt

Bei Isolation handelt es sich um soziale, psychische Gewalt, etwa wenn Eltern ihre Kinder einsperren oder wenn der Ehemann seiner Frau das Handy wegnimmt. Auch Kontaktverbote, z.B. wenn Eltern ihren Kindern den Umgang mit ihren Freund*innen oder Partner*innen verbieten oder selbst mit Liebesentzug reagieren, fallen unter Isolation.


Ein Beispiel:

Andrea ist 16 Jahre alt und hat einen Freund, der von ihren religiösen Eltern, die einer Freikirche angehören, abgelehnt wird. Der Grund dieser Ablehnung ist Andrea ein Rätsel, da ihr Freund gut und liebevoll mit ihr umgeht. Andreas Eltern fordern allerdings von Andrea, dass sie bis zu ihrer Eheschließung keinen Sex hat. Das erste Mal sollte erst nach der Hochzeit stattfinden. Andrea fühlt und spürt das ganz anders und kann die religiösen Überzeugungen ihrer Eltern nicht teilen. Ihre Eltern verbieten ihr eines Tages, ihren Freund wiederzusehen. Dieser darf auch nicht die Wohnung, in der Andrea mit ihren Eltern lebt, betreten. Das Argument der Eltern ist: „Wir meinen es ja nur gut mit dir. Er nützt dich nur aus. Du solltest jetzt noch keine Zärtlichkeiten mit einem Mann austauschen und schon gar keine Sexualität haben. Heb dich für die Ehe auf!“


Nachdem Andrea dagegen rebelliert und sich auflehnt, nehmen ihr ihre Eltern das Handy weg. Die Mutter teilt dem Freund von Andrea mit, dass er sich unbedingt von ihrer Tochter fernhalten müsse, ansonsten würde sie ihn wegen Stalkings anzeigen.
Andreas Mutter musste in ihrer Kindheit sexualisierte Gewalt erleben und ist deshalb traumatisiert. Ihr Vater wurde emotional von seiner eigenen Mutter als Partnerersatz missbraucht und manipuliert.

Film: "4 signs of emotional abuse"

Psychische Gewalt kann zu Traumatisierungen und psychischen Wunden führen. Suchen Sie sich Hilfe!

Psychological violence can cause trauma and mental wounds. Look for help!

Traumatisierungen werden weitergegeben

Die psychische Gewalt in diesem Beispiel ist multidimensional und komplex. Dabei ist es nebensächlich, welcher Religion oder Konfession die Eltern angehören. Viel ausschlaggebender ist es, dass beide Eltern Opfer von Gewalt wurden und selbst schwer traumatisiert sind. Diese Traumatisierung geben die Eltern nun an Andrea weiter, ohne dass es ihnen bewusst wäre und werden damit selbst zu Tätern.

Neben der Isolation finden sich auch noch andere psychische Gewaltakte: So wird Andreas’ authentisches Bedürfnis nach Nähe und Sexualität mit ihrem Partner völlig übergangen. Ihre Gefühle werden nicht wertgeschätzt (validiert), sondern ideologisch abgewertet. Das Verbot, den Freund wiederzusehen und das Abnehmen des Handys sind schwere Grenzüberschreitungen vonseiten der Eltern, und die Aussage „Wir meinen es ja nur gut mit Dir. Er nützt Dich nur aus“ ist ebenfalls gewaltvoll, weil Andrea spürt und erlebt, dass ihr Freund liebevoll und gut mit ihr umgeht. Die Eltern übertragen ihre eigenen Realitätsverzerrungen und Traumatisierungen auf ihre Tochter.
Wenn die Mutter Andreas’ Freund mit dem Stalking-Vorwurf droht, wird sie selbst zur Täterin. Sie schüchtert den Partner ihrer Tochter ein und macht ihn dann als Opfer zum Täter (
Täter-Opfer-Umkehr, d.h. Victim Blaming).

Film: "Starke Eltern – Starke Kinder® - Erklärfilm: Erziehung ohne Gewalt"

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
Share by: