Wenn Kinder homosexuell sind - Hilfe für Eltern

Florian Friedrich • 26. August 2025

Erziehung zur Homosexualität/Bisexualität

Erst einmal vorweg: Homosexualität/Bisexualität ist ein Potenzial der menschlichen Sexualität und beruht z.T. auf genetischen Dispositionen, z.T. auf Sozialisation – nicht aber auf bewusster Erziehung. D.h. ich kann ein Kind nicht bewusst zur Heterosexualität, Bisexualität oder Homosexualität erziehen. Homosexualität/Bisexualität tritt einerseits in Familien gehäuft auf, andererseits gibt es aber auch eineiige Zwillinge, bei denen einer eine andere sexuelle Orientierung hat als der andere.


Homosexualität/Bisexualität ist keine Krankheit, auch wenn das vor allem von verschiedenen Religionsgemeinschaften und Freikirchen noch immer behauptet wird, sondern genauso gesund wie Heterosexualität.

Lesen Sie in diesem Beitrag über Eltern und schwule, lesbische und bisexuelle Söhne und Töchter.

Ich biete psychologische Hilfe und Beratung für Eltern an, wenn Kinder homosexuell sind.

Wenn Kinder homosexuell sind - Hilfe für Eltern

Wie kann ich als Vater/Mutter mein homosexuelles Kind unterstützen?

Homosexuelle/bisexuelle Kinder und Jugendliche werden in der Schule und in der Lehrstelle noch immer häufiger Opfer von Diskriminierung und Gewalt als heterosexuelle Kinder und Jugendliche.

  • Als Eltern können Sie Ihren Sohn/Ihre Tochter unterstützen, indem Sie zu Hause und in Ihrer Familie für ein offenes und tolerantes Klima sorgen und Ihrem Kind Unterstützung anbieten, wann immer es diese benötigt. Geben Sie ihrem Kind innere und äußere Sicherheit und schaffen Sie eine Atmosphäre des Vertrauens.
  • Auch ist es wichtig, dass Sie mit dem Coming-out Ihrer Tochter/Ihres Sohnes sensibel umgehen und nicht etwa Nachbarn, Freund*innen und anderen Verwandten von der Homosexualität/Bisexualität Ihres Kindes erzählen, wenn Ihr Sohn/Ihre Tochter nicht ausdrücklich damit einverstanden ist.
  • Des Weiteren können Sie Ihr Kind gut in seiner personalen Entwicklung fördern, wenn Sie seine Selbstsicherheit, sein Selbstbewusstsein und sein Selbstwertgefühl stärken. Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene wehren sich nämlich umso besser gegen Anfeindungen und Diskriminierungen, je selbstsicherer sie sind. Insofern ist ein gutes Selbstwertgefühl eine wichtige Ressource gegen Mobbing und Diskriminierung. Bringen Sie daher Ihrem Kind und seiner sexuellen Orientierung Wertschätzung und Respekt entgegen.
  • Hilfreich kann es auch sein, wenn Sie sich mit anderen Eltern austauschen, die schwule, lesbische und bisexuelle Kinder haben und ähnliche Sorgen, Ängste, aber auch positive Erfahrungen gemacht haben. Die Homosexuellen Initiativen in Österreich bieten oft Selbsthilfegruppen für Eltern an.

Film: "Wenn das eigene Kind schwul, lesbisch, bi oder trans wäre, dann... ? (Umfrage)"

Viele Eltern haben zunächst Probleme damit, wenn das eigene Kind homosexuell ist. Versuchen Sie die sexuelle Orientierung Ihres Sohnes/Ihrer Tochter anzunehmen. Dieser Prozess kann große Ängste in Ihnen auslösen und darf Zeit dauern.

Konversionstherapien - Hände weg von Heilungsversuchen!

Zum Schluss noch eine kleine Warnung: Auch wenn Sie selber mit der Homosexualität/Bisexualität Ihres Kindes nicht umgehen können oder darunter leiden: Homosexualität/Bisexualität hat nichts mit Krankheit zu tun und lässt sich daher auch nicht „heilen“ oder verändern. Fallen Sie nicht auf selbsternannte „Heiler*innen“ herein, die behaupten, Ihr Kind zur Heterosexualität konvertieren zu können. Hierbei handelt es sich um Scharlatanerie, die psychisch schwer missbräuchlich ist und Kinder und Jugendliche traumatisieren kann.

Film: "Muslim und schwul: Religion war wichtiger als sein Leben"

Die Religionen tun sich mit Homosexualität sehr schwer. Oft kommt es vonseiten der Religionen (vor allem von christlichen Freikirchen, Sekten und Muslimen) zu psychischer Gewalt.

Homosexualität - Was kann mir helfen, mich selber zu akzeptieren?
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Ängste, Zwänge:  Tipps zum Umgang mit zwanghaften Gedanken
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Wie kann ich Zwänge oder Zwangshandlungen loswerden? Nicht immer ist es möglich, alle Zwänge oder Zwangshandlungen loszuwerden. Allerdings können Sie lernen, besser mit sich selbst und Ihren Zwängen umzugehen, sodass diese Zwänge im Laufe der Zeit als Nebeneffekt immer weniger werden. Lesen Sie in diesem Beitrag Tipps, Ideen und Anregungen, wie Sie Ihre Zwangshandlungen besser in den Griff beko mmen und wie Sie anders damit umgehen können. Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie an, wenn Zwangsstörungen, Zwänge oder Zwangshandlungen Ihre Lebensqualität vermindern.
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Verinnerlichte Täter*innen und Täter*innen-States Lebe ich in ein er toxischen zwischenmenschlichen Beziehung oder Partnerschaft und werde von meinem/meiner Partner*in chronisch psychisch, körperlich oder sexuell gewaltvoll behandelt, so nehme ich im Laufe der Zeit den/die Täter*in in mein Inneres hinein, ich verinnerliche ihn/sie also. Es bilden sich dann neue schädliche, maligne oder Täter*innen-loyale Ich-Zustände, die sogenannten „Ego-States“ aus, die ich hier umgangssprachlich als „innere Täter*innen“ oder „Täter*innen-States“ bezeichne. Innere Täter*innen können mich massiv unter Druck setzen, mich mit Angst, Schuldgefühlen, Panik, Ohnmacht und Hass überfluten und mich handlungsunfähig machen. Ich fühle mich dann unsicher, hilflos und stark beeinträchtigt. Lesen Sie in diesem Beitrag Tipps und Anregungen, wie Sie sich vom (auch verinnerlichten) Täter/von der Täterin lösen können. Ich biete psychologische Hilfe und Traumatherapie an, wenn Ihnen psychische oder sexualisierte Gewalt widerfährt.