Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Essstörungen: Tipps und Hilfe für Eltern

Florian Friedrich • Apr. 10, 2023

Was sind Essstörungen?

Essstörungen liegen dann vor, wenn das Verhältnis zum Essen und zur Nahrungsaufnahme schwer gestört ist.

Folgende Essstörungen sind weit verbreitet:

  • Anorexia nervosa (Magersucht)
  • Bulimia nervosa (Ess-Brechsucht)
  • Binge-Eating-Störung (wiederkehrende Essanfälle)
  • nicht näher bezeichnete Essstörungen (oder atypische Essstörungen)
  • Adipositas (Fettleibigkeit)


Erfahren Sie in diesem Beitrag über Tipps für Angehörige und Eltern von Menschen, die unter schweren Essstörungen leiden.


Ich biete Psychotherapie und psychologische Hilfe bei Essstörungen an.

I offer psychotherapy and psychological treatment to people suffering from eating disorders.

Essstörungen: Tipps und Hilfe für Angehörige

Verhaltensweisen und innere Haltungen

Folgende Tipps, Haltungen und Verhaltensweisen können Ihnen als Eltern und Angehörige hilfreich sein, um angemessen mit der Essstörung Ihres/Ihrer Angehörigen oder Ihres Kindes umzugehen:


1. Geben Sie die Verantwortung angemessen zurück.

Wichtig ist, dass Sie als Angehörige*r die Essstörung als ein schwerwiegendes Problem und als eine psychosomatische Erkrankung anerkennen und ihr Kind bzw. Ihren/Ihre Angehörige*n unterstützen. Dadurch nehmen Sie klar und deutlich Stellung. Vermeiden Sie allerdings, Ihrem Kind nachzuspionieren und es zu kontrollieren, ob es Essanfälle hat, Erbrechen herbeiführt oder nicht gegessene Lebensmittel versteckt.

Filmtipp: "Why are eating disorders so hard to treat?"

Essstörungen sind komplex zu behandeln. Große Erfolge erzielen schematherapeutische Ansätze.

2. Steigen Sie nicht auf Rückversicherungen ein.

Rückversicherungen und Besänftigungen sind kontraproduktiv, etwa die Aussage: „Du hast eh nicht zu viel gegessen! Du best ohnehin so dünn“. Dabei sollten Sie die Befürchtungen immer ernst nehmen und sie nicht ins Lächerliche ziehen, etwa sich darüber lustig machen, dass das abgemagerte Kind Sorgen hat, zu fett zu sein („Eh klar, Du Knochengerüst setzt ja schon richtige Speckröllchen an“).

Besprechen Sie mit dem/der Betroffenen, warum er/sie Rückversicherungen braucht und welche Funktion die Rückversicherung hat. Hierbei ist es wichtig, auf die Metaebene der Befürchtungen zu gehen, indem Sie Ihren/Ihre Angehörige*n darauf hinweisen, dass seine/ihre Ängste durch Rückversicherungen zwar kurzfristig abnehmen, dauerhaft aber durch Rückversicherungen sogar stärker werden können. Es kommt dann nämlich zum Teufelskreislauf der Angst und Unsicherheit.

Fragen Sie Ihr Kind dabei nach seinen Gefühlen und Verhaltensimpulsen, etwa ob es Angst, Sorgen oder Hilflosigkeit verspüre und was es am liebsten tun würde. Geben sie diesen Gefühlen und Impulsen Raum.

Es kann auch hilfreich sein, die Störung und psychische Problematik zu externalisieren, indem sie dem/der Angehörigen sagen: „Jetzt ist gerade die Essstörung zu Besuch und spricht“.


Geben Sie Ihrem Kind jeden Tag fünf Minuten Zeit, um seine Befürchtungen, Ängste und Sorgen, was das Körpergewicht betrifft, auszusprechen. Als Angehörige*r hören Sie dabei nur zu, gehen aber nicht inhaltlich auf die Ängste ein, validieren und reagieren Sie sie nicht. Folgende Ansage kann Ihnen helfen: „Ich höre Dir jetzt fünf Minuten zu, wir stellen uns dabei einen Timer. Danach ist es aber genug mit dem Thema für heute“.

Filmtipp: "Eating Disorders Meal Support: Helpful Approaches for Families"

In diesem Video sehen Sie Tipps und Strategien, um Ihrem Kind während und nach der Essensaufnahme Struktur zu geben und beizustehen.

3. Externalisieren Sie die Essstörung

Ahja, die Essstörung spricht gerade“.

Dies hilft, Schulzuweisungen abzubauen und konstruktiv mit Ihren Gefühlen der Hilflosigkeit und der Wut auf den/die Betroffene*n umzugehen. Ihre Wut richtet sich dann weniger auf Ihr Kind und mehr auf die psychische Symptomatik. Wenn etwa Ihr Kind heimlich fastet, isst oder erbricht, dann sagen Sie sich: „Die Essstörung erschwert es meinem Sohn/meiner Tochter gerade, ehrlich zu mir zu sein und zwingt sie/ihn, mir ihr Verhalten zu verheimlichen.“ oder „Die Essstörung macht mich narrisch/wütend/ärgerlich, am liebsten würde ich die Essstörung auf den Mond schießen“.

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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