Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Wie kann ich als Psychotherapeut*in trans*Personen unterstützen?

Florian Friedrich • Juni 11, 2023

Tipps und Selbsterfahrung für Psychotherapeut*innen

Wichtig ist, dass Sie über den aktuellen Wissensstand zu trans*Geschlechtlichkeit gut informiert sind. Sie können sich parallel mit Ihren ersten trans*geschlechtlichen Klient*innen in das heutige Wissen einarbeiten. In den letzten Jahren sind viele fundierte Fachpublikationen zu trans*Geschlechtlichkeit in der Psychotherapie erschienen.

Trans*Identität - Selbsterfahrung und Hilfe

Selbsterfahrung zu Geschlechtsidentitäten

Reflektieren Sie Ihre Vorstellungen vom biologischen und sozialen Geschlecht. Folgende Fragen können Ihnen diesbezüglich zur Selbsterfahrung hilfreich sein. Diese Fragen richten sich an Menschen, die grundsätzlich geschlechtseuphorisch sind, die sich also mit ihrem Geburtsgeschlecht identifizieren können.


Fragen zur Selbsterforschung

  • Was ist für mich typisch männlich, was ist für mich typisch weiblich?


  • Als Mann: Welche Bilder von Männlichkeit und welche Stereotypen wurden mir vermittelt? Was erwartet die Gesellschaft von mir, wie ich mich als Mann zu verhalten habe?


  • Als Frau: Welche Bilder von Weiblichkeit und welche Stereotypen wurden mir vermittelt? Was erwartet die Gesellschaft von mir, wie ich mich als Frau zu verhalten habe?


  • Wo ordne ich mich selber ein, wenn es ein breites Kontinuum zwischen männlich und weiblich gibt?


  • Fühle ich mich manchmal mehr männlich bzw. weiblich? Fühle ich mich manchmal weniger männlich bzw. weiblich? Fühle ich mich manchmal mehr in der Mitte zwischen den Polen männlich und weiblich?


  • Wie muss ich mich bewegen, kleiden, verhalten, um mich mehr männlich bzw. weiblich zu fühlen? Wie müsste ich mich bewegen, kleiden oder verhalten, um mich weniger weiblich bzw. männlich zu fühlen?


  • Kenne ich als Mann weibliche Seiten und Anteile in mir selbst, etwa mütterliche Seiten, mit denen ich u.U. sogar als Psychotherapeut mit meinen Klient*innen arbeite?


  • Kenne ich als Frau weibliche Seiten und Anteile in mir selbst, etwa väterliche Seiten, mit denen ich u.U. sogar als Psychotherapeutin mit meinen Klient*innen arbeite?


  • Gibt es Frauen, mit denen ich mich als Mann stark identifiziere?


  • Gibt es Männer, mit denen ich mich als Frau stark identifiziere?


  • Was mag ich an meinem männlichen bzw. weiblichen Körper (etwa primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale)? Was mag ich an meinem Körper weniger und was entspricht nicht ganz meinem Selbstbild (etwa zu kleine Brüste, zu wenig definierte Muskeln, ein zu kleiner Penis, Körperbehaarung, lichtes Haar, zu breite oder zu schmale Schultern)?


  • Gab es Zeiten und Lebensphasen, in denen ich mich androgyner gekleidet und verhalten habe?


  • Bin ich als Mann im Fasching schon einmal als Frau verkleidet gewesen? Wenn ja, wie war das für mich und was hat mir daran gefallen und was nicht? Bin ich als Frau im Fasching schon einmal als Mann verkleidet gewesen? Wenn ja, wie war das für mich und was hat mir daran gefallen und was nicht?


  • Haben mir andere Menschen schon einmal meine Männlichkeit bzw. Weiblichkeit abgesprochen? Wenn ja, wie ging es mir damit? Habe ich z.B. als Mann schon einmal die übergriffige Rückmeldung erhalten, dass ich mich zu wenig maskulin bewege und mich nicht genug wie ein Mann verhalte? Wenn ja, wie ging es mir dabei? Habe ich als Frau schon einmal die Rückmeldung bekommen, dass ich zu wenig weiblich wirke? Dass frau dies oder jenes nicht tun dürfe? Dass mein Verhalten nicht zur weiblichen Geschlechterrolle passe? Wenn ja, wie ging es mir dabei?


  • Kenne ich als Frau die Femme Fatale in mir und mag ich diese ganz weibliche Seite? Oder lehne ich sie eher ab, kämpfe gegen sie an? Konnte ich diese Seite in meine Identität gut integrieren?


  • Kenne ich als Mann den Macho in mir und mag ich diesen? Oder lehne ich machohafte Seiten in mir eher ab, kämpfe gegen sie an? Konnte ich diese ganz männlichen Seiten in meine Identität integrieren?


  • Bin ich als Mann schon einmal als „Weichei“, „Pussy“, „Schwuchtel“, „Schwächling“ oder „Lusche“ abgewertet worden?


  • Habe ich mich schon einmal im Gegengeschlecht phantasiert? Wie wäre das, wenn ich einen Tag lang im Gegengeschlecht leben könnte? Wie wäre es, wenn ich mein ganzes Leben lang im Gegengeschlecht leben müsste?


  • Kenne ich Selbstekel, der sich auf meinen Körper bezieht, oder Abneigung und Wut auf meinen Körper oder gewisse körperliche Merkmale?


  • Gibt es Körperzonen, die ich im Ganzkörperspiegel nicht gerne betrachte? Wenn ja, welche?


  • Was löst es in mir an Emotionen und Impulsen aus, wenn ich mit einer Frau spreche, die offensichtlich ein biologischer Mann ist?


  • Was löst es in mir aus, wenn ich einem Menschen begegne, den ich weder als männlich noch als weiblich dechiffrieren kann?


Tipps für die Arbeit mit trans*Personen

Bei stark ausgeprägter trans*Identität

  • Fragen Sie möglichst früh im Erstgespräch, mit welchem Personalpronomen und in welchem Geschlecht Ihr*e Klient*in angesprochen werden möchte und tun Sie das dann auch. Trans*Personen sind diesbezüglich sehr sensibel und verständlicherweise verletzt, wenn wir als Psychotherapeut*innen diese Bedürfnisse übergehen. Wenn uns ein Fehler passiert und wir das „biologische“ Pronomen verwenden, dann sollten wir uns immer dafür entschuldigen.
  • Beachten Sie, dass die Geschlechtsidentität eines Menschen völlig unabhängig von seiner äußeren Erscheinung sein kann. Ein biologischer Mann, der dominant auftritt, Vollbart und Glatze hat, kann dennoch psychisch eine Frau sein. Ich selbst mache diese Erfahrung immer wieder, wenn Menschen am Anfang ihres trans*identen Coming-Out-Prozesses stehen.
  • Eine Frage zum Nachdenken: Würden Sie von einer biologischen Frau immer erwarten, dass sie ein weibliches Klischee spielt, etwa lange Haare hat, stark geschminkt ist, Pumps trägt, nur mit Kleid das Haus verlässt usw.?
  • Zuletzt möchte ich noch einmal betonen, dass es äußerts hip ist, sich als „non-binär“, „divers“ oder „genderfluid“ selbst zu bezeichnen. Wörter wie „queer“, „gender bender“, „gender queer“, „non-binär“ und „genderfluid“ sind in und modern. Dies ist völlig in Ordnung und kann für viele Menschen und unsere Gesellschaft sogar sehr befreiend sein, solange keine irreversiblen körpermodifizierenden Maßnahmen gemacht werden.


Bei non-binären/genderfluiden Personen

  • Bilden Sie Ihre Klient*innen zum aktuellen Wissenstand zur Geschlechtsinkongruenz fort. Wir wissen heute, dass es mehr als nur zwei Geschlechter gibt und ein paar Prozent aller Meschen erleben sich als non-binär bzw. genderfluid, d.h. weder als Mann noch als Frau. Sie können z.B. eine Skala oder ein Kontinuum aufzeichnen oder mit Symbolen auflegen, in denen sich Ihre Klient*innen einzeichnen bzw. aufstellen können. Ich selbst mache hier manchmal als Eisbrecher mit und zeichne auch mich selbst ein, wobei ich meinen Klient*innen immer mitteile, dass ich mich je nach Situation und sozialer Rolle mal mehr mal weniger als männlich erlebe und auch weibliche und mütterliche Seiten in mir kenne. 
  • Falls hier Zweifel aufkommen und Menschen sich nicht als genderfluid, sondern immer wieder auch als geschlechtseuphorisch, d.h. als cis erleben, dann teilen Sie den Betroffenen mit, dass hier die Gefahr der Detransition besteht. Detransition meint, dass Meschen nach körpermodifizierendem Maßnahmen unglücklich und unzufrieden sind und wieder in ihr biologisches Geschlecht zurückmöchten. Eine Transition ist jedenfalls bedenklich, wenn sich Menschen auch immer wieder als cis erleben. 
  • Ich erinnere mich an eine Frau, die sich einige Tage im Monat als cis erlebte, an anderen Tagen als eher männlich und an den meisten Tagen zwischen den Geschlechtern als genderfluid. Hier müssen wir dann als Therapeut*innen gut über das Risiko der Detransition aufklären. 
  • Unterstützen Sie non-binäre Menschen dabei, die verzweifelte Zuordnung zu einem der beiden Geschlechter aufgeben zu können.


Bei trans*Kindern und trans*Jugendlichen

  • Klären Sie mit den Eltern und Kindern bzw. Jugendlichen die genauen Rahmenbedingungen der begleitenden Psychotherapie und vermitteln Sie allen Beteiligten, dass es auch innerhalb der Psychotherapie und Medizin heftige Kontroversen gibt, ab welchem Alter pubertätsblockierende Medikamente oder Hormontherapien eingenommen werden sollten. Auch der aktuelle Forschungsstand soll den Betroffenen und Angehörigen vermittelt werden.
  • Weisen Sie Eltern, Angehörige und Betroffene darauf hin, dass Sie als Psychotherapeut eine hohe Verantwortung haben, wenn Sie Empfehlungen oder Gutachten für hormonelle oder chirurgische Maßnahmen erstellen. Ihre Entscheidung darf auch länger dauern, wenn es Ihnen noch an Klarheit mangelt. Dies schließt nicht aus, dass Sie Ihren Klient*innen immer vermitteln, dass nur sie selbst letztlich ihre trans*Geschlechtlichkeit spüren können. Respektieren Sie zudem das Recht auf Selbstbestimmung Ihrer trans*Klient*innen. 
  • Der diagnostische Prozess für oder gegen Pubertätsblocker oder eine Hormontherapie darf Zeit und Raum einnehmen, damit wir unserer Verantwortung und Sorgfaltspflicht nachkommen können. Weisen Sie Ihre Klient*innen darauf hin, dass auch Sie manchmal mehr, manchmal weniger Zeit für die Diagnostik benötigen. Immerhin gilt es die Stabilität der trans*Geschlechtlichkeit zu klären und zeitlich zu beobachten.
  • Als Psychotherapeut*innen ist es unsere professionelle Aufgabe, die Geschlechtsinkongruenz von vorpubertären oder pubertären Identitätskrisen zu differenzieren. In den letzten Jahren gibt es einen markanten und exponentiellen Anstieg von jugendlichen Mädchen, die behaupten trans* zu sein. Die enorm hohen Zahlen lassen auf einen Hype schließen und sollten zumindest mit großer Vorsicht betrachtet werden, da nicht jedes dieser Mädchen auch tatsächlich stabil trans*ident ist. Ich gebe dem Münchener Kinder- und Jugendpsychiater Alexander Korte recht, wenn er ein voreiliges Verschreiben von Hormontherapien kritisiert und ablehnt, wenn auch mir manche seiner Behauptungen als zu rigoros und zu einseitig erscheinen. Mir macht dieser Trend ebenfalls Sorgen und ich befürchte in einigen Jahren hohe Zahlen an jungen Frauen, die körperlich, hormonell und chirurgisch zu Männern geworden sind und dann wieder in ihr biologisches Geschlecht zurück möchten (diesen Prozess nennt man "Detransition").
  • Das Thema der Hormontherapie für Kinder und Jugendliche ist momentan festgefahren. Es gibt tiefe Grabenkämpfe und verhärtete Fronten, die von allen Seiten (mitunter auch von der trans*Community) ideologisch, z.T. auch verbittert und kränkend ausgetragen werden. Ein humanistischer, selbstreflektierter, phänomenologischer und wertschätzender Dialog, in welchem die eigenen Sorgen und Ängste Raum haben, ist kaum noch möglich. Als Psychotherapeut*innen kann es uns passieren, dass wir in solche Grabenkämpfe hineingezogen werden, Shitstorms und psychische Gewalt erleben oder angefeindet werden, wenn wir Gutachten für Hormontherapien verweigern. Hier können auf alle Fälle ein professionelles Netzwerk und regelmäßige Intervisionsgruppen hilfreich sein.
  • Haben wir als Psychotherapeut*innen Zweifel, Sorgen, Unsicherheiten und Ängste, dass vor uns ein*e Jugendliche*r sitzt, der/die gar nicht trans* ist, dann sollten wir unser inneres Spüren und unsere Gegenübertragungen unbedingt ernst nehmen. Wichtig ist, dass wir als Helfer*innen in einen inneren Dialog gehen und mit uns selbst abklären, ob es im tiefsten Innersten wirklich stimmig für uns ist, einer Hormontherapie zuzustimmen. Mitunter kann hier auch berufliche Supervision sinnvoll sein. Wenn nein, dann müssen wir Gutachten für hormonelle und chirurgische Maßnahmen verweigern, oder dürfen zumindest "nur" Pubertätsblockern zustimmen. Pubertätsblockierende Medikamente verzögern und hemmen nämlich lediglich die Pubertät, es wird jedoch keine gegengeschlechtliche Entwicklung eingeleitet. Nach Absetzen der Pubertätsblocker wird die Pubertät eingeleitet.
  • Erwachsene trans*Menschen leiden oft ihr ganzes Leben lang darunter, wenn sie eine unumkehrbare Pubertät im biologischen Geschlecht durchmachen mussten. Vor allem für trans*Frauen sind viele sekundäre
    Geschlechtsmerkmale (etwa eine tiefe Männerstimme) irreversibel. Eine körperliche pubertäre Entwicklung sollte auf alle Fälle aufgehalten werden.
  • Die psychotherapeutische Begleitung und Arbeit mit trans*identen Kindern und Jugendlichen sollte immer ergebnisoffen sein. Es darf dabei niemals darum gehen, trans*Kindern ihre Geschlechtsinkongruenz auszureden, sie zu konvertieren oder umzuerziehen. Mitunter finden aber manche trans*Kinder und Jugendliche Möglichkeiten, sich mit ihrem biologischen Geschlecht auszusöhnen und erfüllt in diesem zu leben. Nach meiner Erfahrung kommt dies allerdings nur selten vor. Im Zweifelsfall dürfen wir Pubertätsblockern zustimmen

Filmtipp: "Detransition: Für sie war die Geschlechtsangleichung der falsche Weg"

Das Phänomen der Detransition spaltet die Gesellschaft und wird oft als Argument gegen Geschlechtsinkongruenz und Transitionen missbraucht. Dies erschwert eine offene und wertschätzende Haltung zu trans*Identitäten und zur Detransition. Lesen Sie auf dieser Homepage Fallgeschichten von Personen, die Ihre Transition bedauern.


Mögliche Therapieziele in der Arbeit mit trans*Personen sind

  • Eine differenzierte Diagnostik, vor allem dann, wenn psychische Symptome, Erkrankungen oder Störungen vorliegen
  • Eine soziale und biographische Anamnese zu erstellen
  • Die Behandlung von etwaigen psychischen Erkrankungen
  • Das Abklären des Identitätsgeschlechts und ob dieses als konstant und stabil erlebt wird
  • Hilfestellung und Coaching beim Ausleben der trans*Geschlechtlichkeit im Alltag
  • Psychische Begleitung im medizinischen und hormonellen Behandlungsprozess
  • Unterstützung und Raum-Geben beim Trauern, wenn das Passing nicht gut gelingt, da jede hormonelle und medizinische Behandlung auch Grenzen hat und nicht immer alles möglich ist


Wo und wie können wir trans*Personen unterstützen?

  • Wir können und sollen trans*geschlechtliche Menschen immer darin fördern, sich selbst besser anzunehmen und zu akzeptieren. Wir können sie unterstützen, ein solides Selbstwertgefühl aufzubauen und Selbstsicherheit zu erlangen.
  • Wir können sie in ihrer Identitätsentwicklung unterstützen und ihnen helfen, verinnerlichte trans*Phobie/trans*Negativität sowie Scham- und Schuldgefühle zu bewältigen.
  • Wir können sie im Prozess des inneren und äußeren Coming-Outs unterstützen sowie mögliche negative und positive Erfahrungen und Konflikte in der neuen Geschlechterrolle zu reflektieren und zu bearbeiten.
  • Wir können trans*Personen bei der Klärung unterstützen, ob sie hormonelle und chirurgisch-körpermodifizierende Maßnahmen zur Angleichung an das erlebte Geschlecht machen möchten.
  • Wenn ein trans*Mensch zu sehr mit seinem abgelehnten Körper beschäftigt ist, dann unterstützen Sie ihn, Eigenschaften, Ressourcen und Persönlichkeitsanteile zu finden, auf die er stolz ist.
  • Trans*Menschen haben oft das Gefühl, dass ihnen im Vergleich mit biologischen Männern oder Frauen etwas Wesentliches, nämlich Penis bzw. Vulva oder größere Brüste, fehlen. Sie erleben sich dann als zu wenig männlich bzw. weiblich. Oft triggert auch noch das soziale Umfeld auf übergriffige Weise dieses innere Leiden, indem es die Anerkennung als Männer bzw. Frauen verweigert. So darf dann etwa ein trans*Mann nicht in eine Schwulenbar, weil bekannt ist, dass er noch keinen Penis hat. Einer trans*Frau wird der Zugang zu einer lesbischen Selbsthilfegruppe verweigert. Hier kann es in der Psychotherapie hilfreich sein, zusammen zu suchen, wann ein Mann ein Mann oder eine Frau eine Frau ist. Oft benötigen trans*Menschen erst einmal Distanz zu klischeehaften Bildern und Generdrollen von Männlichkeit und Weiblichkeit. Es geht um die authentischen Bedürfnisse der trans*Person, und weniger um die gesellschaftlichen Stereotypen und Vorstellungen von Männlichkeit oder Weiblichkeit. Dabei dürfen trans*Personen ihre authentischen Bedürfnisse nach hormonellen oder operativen Behandlungsschritten aber nicht ausgeredet werden.
  • Auch nach körpermodifizierenden Behandlungen benötigen trans*idente Menschen oft noch unsere Unterstützung, aber auch dann, wenn die Geschlechtsinkongruenz und die Geschlechtsdysphorie trotz aller Maßnahmen andauern.
Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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