Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Geschlechtsangleichende Hormontherapie - was ist zu beachten?

Florian Friedrich • Juni 11, 2023

Wie wirken die hormonellen Maßnahmen?

Fast alle trans*Menschen sehnen die Hormonbehandlung herbei und können gar nicht früh genug damit beginnen. Dies ist verständlich angesichts des hohen Leidensdrucks der Geschlechtsdysphorie.


Sowohl Männer, Frauen als auch intersexuelle Menschen schütten weibliche und männliche Sexualhormone in unterschiedlicher Konzentration aus. Die geschlechtsangleichende Hormontherapie verändert die Konzentration dieser Hormone und passt sie an die Normwerte des gewünschten Identitätsgeschlechts an. Ein trans*Mann hat bei einer gut dosierten und effektiven Hormontherapie die Konzentration und den Hormonhaushalt eines durchschnittlichen Mannes, eine trans*Frau die einer biologischen Frau.

Trans*Frauen erhalten zusätzlich zu weiblichen Hormonen (Estrogenen) auch noch Androcur. Dabei handelt es sich um ein Medikament, welches die Produktion von Testosteron hemmt.

Hormontherapie bei trans*Identität - Tipps

In welcher Form werden Hormone verabreicht?

  • Estradiol als Gel, das auf die Haut aufgetragen wird oder als Tablette
  • Androcur als Tablette
  • Testosteron als Hautgel oder als Spritze, d.h. es kann auch intramuskulär verabreicht werden


Beachten Sie, dass Sie Vorkehrungen treffen müssen, wenn Sie einen Wunsch nach eigenen Kindern haben! In diesem Fall können Sie Ihre Spermien oder Eizellen vor dem Start der Hormontherapie einfrieren bzw. konservieren lassen.

Die Wirkung der Hormontherapie kann sehr unterschiedlich ausfallen und führt nicht immer zu den erwünschten Ergebnissen. Es kommt dann etwa bei trans*Männern kaum zu einem Wachstum von Bart oder Körperbehaarung, so wie das bei biologischen Männern eben auch höchst unterschiedlich ist. Auch nicht jeder biologische Mann hat einen dichten Bartwuchs oder starke Körperbehaarung. Eine realistische Erwartungshaltung ist eine gute Selbstfürsorge und mindert das Risiko von psychischen Problemen während oder nach der Transition.


Stimmungsschwankungen und starke Affekte

Estrogene und Testosteron können zu massiven Stimmungsschwankungen führen. Die Betroffenen berichten von plötzlichem Weinen (eher bei Estrogenen) oder Wutanfällen bis hin zu impulsivem Verhalten (eher bei Testosteron). Diese Stimmungsschwankungen ähneln denen von Jugendlichen in der Lebensphase der Pubertät. Trans*Menschen sollten ihr soziales Umfeld darüber informieren, dass diese emotionalen Achterbahnfahrten eine typische Nebenwirkung der Hormontherapie und ganz normal sind. Hier können dann auch gute partnerschaftliche Gespräche sinnvoll sein.

Wenn die Emotionen sehr stark sind und mit hoher Anspannung einhergehen, dann können auch Techniken der Emotionsregulation und des Skillstrainings sehr sinnvoll und effektiv sein.


Das Passing nach der Hormontherapie

Passing meint, dass eine Person in ihrem Wunschgeschlecht erkannt und dechiffriert wird. Eine trans*Frau geht dann auch optisch und äußerlich als eine Frau durch und erlebt weniger Stigmatisierungen und Kränkungen als eine trans*Frau mit schlechtem Passing.


Ein gutes Passing gestaltet sich für trans*idente Frauen schwieriger und komplexer als für trans*Männer.

Trans*idente Männer erlangen durch eine maskulinisierende Hormonbehandlung und Sport fast immer ein männliches Aussehen und sind nicht mehr als nicht-biologische Männer erkennbar. Die durch die Hormontherapie eingeleitete männliche Pubertät und eine zusätzliche Mastektomie verändern das Äußere massiv.

Trans*Frauen hingegen verändern sich durch die feminisierende Hormontherapie viel weniger, manchmal auch kaum und sind häufig als biologische Männer erkennbar, d.h. das Passing ist eher schlecht. Oft kommt es nur zu einem Brustwachstum und einer etwas anderen Umverteilung des Fettgewebes. Deshalb streben auch viele trans*Frauen mehr ergänzende Behandlungsmaßnahmen an.

Dazu zählen:

  • Epilationen der Körperbehaarung und des Bartes mittels Lasertechnik
  • Logopädie
  • Stimm-, Sprech- und Atemtraining zur Veränderung der Stimmfrequenz
  • Phonochirurgische Behandlungen


Im Gegensatz zu trans*Männern, bei denen aufgrund der Hormone die Stimme markant tiefer wird, verändert sich die Stimmfrequenz bei trans*Frauen auch durch eine Hormonbehandlung nicht.

Ein logopädisches Stimmtraining erfordert zwar viel Übung und Disziplin, allerdings ist der Effekt massiv und die Stimme klingt danach meist typisch weiblich und feminin. Bei Erkältungskrankheiten, beim Husten oder beim spontanen Lachen jedoch kann die ursprüngliche Männerstimme als solche erkannt werden. Aus diesem Grund ist viel Selbstkontrolle nötig, die Kraft und Ressourcen bindet und trans*Frauen erschöpfen kann.

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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