Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Trauma-bewusste Paartherapie und Sexualtherapie

Florian Friedrich • Jan. 06, 2024

Mein traumatherapeutischer Ansatz in der Arbeit mit Paaren

Viele Partner*innen wuchsen bei traumatisierten Eltern mit schweren Bindungsstörungen auf und haben von diesen Bindungstraumen übernommen. Diese Beziehungswunden werden vor allem in Paarbeziehungen getriggert und erschweren als Traumafolgesymptome Partnerschaften und nahe Beziehungen.


Ich biete Trauma-bewusste Sexualtherapie und Paartherapie an.

Traumatherapeutische Paartherapie und Sexualtherapie

Gerade Bindungsschwächen und Bindungsstörungen sind pandemisch und werden von einer narzisstischen Leistungs- und Konsumgesellschaft gefördert.


Typische Symptome von Bindungstraumen in Partnerschaften sind:

  • Extreme Streits mit Impulsdurchbrüchen
  • Körperliche und emotionale Gewalt
  • Heimliches Fremdgehen und heimliche Außenbeziehungen
  • Alles totzuschweigen
  • Konflikte auszusitzen
  • Bindungsängste
  • Verlustängste und extreme Eifersucht
  • Gefühlskälte
  • Emotionale, psychische und körperliche Gewalt
  • Dem/der Partner*in Gefühle vorzuspielen
  • Nach außen hin die perfekte Fassade vorzutäuschen
  • On- und Off -Beziehungen
  • Sexuelle Funktionsstörungen und sexuelle Probleme
  • Probleme, sich selbst zu regulieren und sich auf echte Nähe, Beziehung und Sexualität einzulassen


Als Erwachsene reinszenieren wir in unseren Beziehungen und Partnerschaften meist Eins zu Eins, was wir in unserer Kindheit erleben mussten. So wie ich auf meinen Partner zugehe (etwa kalt und distanziert), so habe ich es als Kind von meinen Eltern erlebt (hier: kalt und distanziert), oder ich bin auch zu mir selbst distanziert, kontaktlos und kalt. Diese Bindungstraumen sind tief verinnerlichte Automatismen, die in unserem impliziten Gedächtnis abgespeichert und die uns nicht kognitiv bzw. explizit zugänglich sind. Sie müssen in einer Traumatherapie bzw. traumatherapeutischen Paartherapie erst einmal explizit gemacht werden.


Übrigens: Traumatherapeutische Paartherapie bedeutet, dass wir nur an den Bindungsstörungen, Bindungsschwächen und Traumafolgesymptomen im Heute arbeiten. Die ursprünglichen Traumen müssen weder erinnert noch bearbeitet werden, was auch überhaupt nicht sinnvoll ist.


Warum ist Streiten nicht sinnvoll?

Heftiges Streiten ist nicht sinnvoll, weil wir dann in die emotionale Übererregung kommen, welche dann wiederum traumatische Bindungsmuster, Traumafolgesymptome und emotionale Flaschbacks triggert. Auf diese Weise geraten wir nur noch immer tiefer in unsere Psychodynamik.

Wenn heftige Emotionen auftreten ist es notwendig, eine Pause zu machen und den inneren Beobachter einzuschalten. D.h. ich setze mich hin, atme ein paar Mal tief durch und beobachte dann einfach nur meine körperlichen Empfindungen. Auf diese Weise kann ich mich selbst erden und regulieren.

"Bindungstheorie: Wie die Kindheit dein Liebesleben prägt"

In der traumasensitiven Paartherapie sollt Ihr übrigens nicht Eure Traumen aufarbeiten. Viele Partner*innen empfinden dies als zu intim, wenn sie vor ihrer/ihrem Partner*in über ihre biographischen Traumen sprechen. Allerdings fließen Elemente der Traumatherapie ein, wie etwa die Arbeit mit dem inneren erwachsenen Beobachter-Ich und das Üben von Selbstregulierung sowie Achtsamkeitsübungen.


Zudem ist eine Paartherapie nie sinnvoll, wenn ein*e Partner*in sich sehr toxisch und gewaltvoll verhält, etwa wenn ein*e Partner*in unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet oder ständig von Traumafolgesymptomen überflutet wird. Hier ist es schwer bis unmöglich, paartherapeutisch zu arbeiten.


Die Andersartigkeit als Triebfeder von gutem Sex

Sexuelle Anziehung in langjährigen Partnerschaften erhält sich dann, wenn Paare nicht symbiotisch sind, sondern sich immer wieder eingestehen, dass der andere anders ist und andere sexuelle Bedürfnisse hat.

Sex ist ein eigenständiges Element einer Partnerschaft. Wir sollten nicht miteinander Sex haben, weil das in einer Beziehung erwartet wird, sondern weil wir beide Lust darauf haben und geil aufeinander sind. Werden andere Themen in den Sex hineingebracht, so geht die Lust schnell verloren.

Wir müssen dabei Sicherheit und Unsicherheit bzw. Abenteuer immer wieder auspendeln, und uns Zeit, Raum, Lebensenergie und Priorität für Sexualität nehmen.

Oft brauchen wir dann nur Kleinigkeiten in der Sexualität zu verändern, und es kommt zu positiven Spiralen und Dominoeffekten.


Trauma und Sex: Traumasensible Sexualtherapie und Sexualberatung

Traumatisierte Menschen können die hohe körperliche Spannung der Erregung meist nicht halten, sondern kommen in eine extreme Übererregung oder in einen dissoziativen Freeze-Zustand, in dem sie gar nichts mehr spüren. Oder sie schämen sich für ihre starken Gefühle und Emotionen.

Hier ist es wichtig, zu lernen, sich selbst besser zu regulieren, um die hohe Spannung besser halten und containen zu können.


Übrigens: Menschen, die keine körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt haben, können beim Sex ebenfalls dysreguliert sein und Traumafolgesymptome zeigen. Denn auch Menschen, die als Babys und Kinder nie reguliert wurden und deshalb Entwicklungstraumen ausgebildet haben, können die oben genannten Symptome aufweisen.

Oder Sexualität triggert Bindungs- und Entwicklungstraumen in mir, und ich kann mich dann nicht auf einen Menschen einlassen, der mich liebt UND Sex mit mir hat. Ich spalte dann und habe etwa Sex nur mit Personen, die mich nicht lieben oder ich liebe Menschen und bin verliebt in sie, kann aber mit diesen keine Sexualität leben. Bindung lässt mich dann körperlich und emotional angespannt und übererregt werden oder ich falle in die Untererregung.


Übererregte und dysregulierte Menschen, die unter Bindungstraumen leiden, stehen permanent unter Strom und sind auch in der Sexualität extrem angespannt. Sie entladen zuviel Energie beim Sex und benutzen dafür ihre Sexualpartner*innen. Dies kann für den anderen extrem frustrierend und unerfüllend sein. Hier bedarf es gesunder Kompetenzen der Selbstregulierung, um nicht durch Entladung mittels Sex die Partnerschaft zu belasten oder die Partnerin zu instrumentalisieren.


Durch Sex wehren wir traumatische Ohnmacht ab

Durch Sex fühlen sich einige traumatisierte Menschen weniger hilflos und wieder pseudo-handlungsfähig und entladen die hohe Energie der Traumafolgesymptome durch Sex und Orgasmen. Damit instrumentalisieren sie jedoch ihre Sexpartner als Mittel zum Zweck. Der Sex wird dann ein Ausagieren und zum Blitzableiter.

Sex ist oft mit Themen aufgeladen, die überhaupt nichts mit Sexualität zu tun haben. Auch Konflikte, Machtkämpfe, Kränkungen und Beziehungsthemen werden über Sex ausgetragen. Dies macht Sex unsinnlich, unerotisch und wenig lustvoll. Sex ist eigentlich ein Dialog, und dieser geht rasch verloren, wenn Sex mit anderen Themen aufgeladen wird.


Die Kunst des Dranbleibens

Wenn wir Traumata erlebt haben, sollten wir umso achtsamer und aufmerksamer mit uns selbst sein, wenn wir Sexualität leben. Wir alle haben in unserer Kultur Traumaerfahrungen, die wir in die Sexualität einbringen oder dort ausagieren.

Dranbleiben an der Sexualität und an dem Prozess der Weiterentwicklung dauert lange, in der Regel Jahre. Wichtig ist es, dabei gelassen dranzubleiben. Denn es zahlt sich aus.

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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