Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Trans*Identitäten - Geschlecht nicht frei wählbar

Florian Friedrich • März 29, 2023

Diskriminierung von trans*Gendern und trans*Identen in Österreich

Dieser Tage wenden sich über 50 Organisationen in einem offenen Brief anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie an die zuständigen Regierungsspitzen. In Österreich ist das Geschlecht nämlich nicht frei wählbar.


Ein Offener Brief gegen die Diskriminierung von trans*identen Menschen.

Offener Brief gegen die Diskriminierung von trans*Identen

Im Recht erfahren trans* und inter*Personen Ungleichbehandlung

Trans*Identitäten haben viele Gesichter. Im Jahr 2021 werden zahlreiche trans*idente und inter*sexuelle Personen noch immer in Österreich aufgrund ihrer Geschlechtsidentität, ihrer Geschlechtsmerkmale und ihres Geschlechtsausdruckes diskriminiert. Diese Diskriminierung erfahren trans*, inter* und nicht-binäre Personen nicht nur im Alltag, sondern auch in rechtlichen Ungleichbehandlungen.


Aus diesem Grund haben sich mehr als 50 Organisationen auf die Initiative der Vereine HOSI Wien, VIMÖ, TransX und Aids Hilfe Wien anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) am 17. Mai zusammengefunden und formulierten einen offenen Brief an die zuständigen Regierungsmitglieder Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler und Innenminister Karl Nehammer.


Trans*idente, trans*geschlechtliche, nicht-binäre und inter*geschlechtliche Menschen sehen sich noch immer mit bürokratischen Hürden konfrontiert, wenn sie selbstbestimmt in ihrem Wunschgeschlecht leben möchten. Denn der Personenstand ist in Österreich nicht frei und selbstbestimmt wählbar. Möchte ein Mensch seinen Personenstand ändern, so benötigt er pathologisierende Diagnosen und psychiatrische Gutachten, die der betroffenen Person eine psychische Erkrankung ausstellen. Die strikte Regulierung des Zugangs zu trans*spezifischen Behandlungen durch psychologisch-psychiatrische Begutachtung, steht in der Kritik von trans*Organisationen.

Geschlechtsinkongruenz hat nämlich nichts mit einer psychischen Erkrankung zu tun. In Österreich dürfen trans*Menschen heute auch ohne körperliche Behandlungen (wie Hormone, Operationen) ihren Personenstand ändern. Dazu sind allerdings psychologische Begutachtungen nötig, was viele trans* Menschen als Bevormundung empfinden, weil sie selbst darüber entscheiden möchten, wie sie leben. Sie fordern mehr Selbstbestimmung über ihren Körper und medizinische Behandlungen.


Mein Statement aus dem Jahr 2023: Grundsätzlich unterstütze ich diese Forderungen. Allerdings braucht es für mich als Psychotherapeuten immer dann psychotherapeutische Gutachten, wenn trans*Personen unter schweren psychischen Erkrankungen, wie etwa Persönlichkeitsstörungen oder Schizophrenie leiden, oder wenn sie noch Kinder oder Jugendliche sind und hormonelle und/oder chirurgische Maßnahmen zur Angleichung an ihr Wunschgeschlecht anstreben, die nur schwer oder kaum umkehrbar sind. Wenn es nur um die Änderung des Personenstandes geht, dann braucht es m.E. keine Begutachtungen mehr, weil diese Änderung nicht irreversibel ist und ja keinen körperlichen Eingriff darstellt.


Als Psychotherapeut ist es meine professionelle Aufgabe und berufsethische Verpflichtung, die Geschlechtsinkongruenz von vorpubertären oder pubertären Identitätskrisen zu differenzieren. In den letzten Jahren gibt es nämlich einen  markanten und exponentiellen Anstieg von jugendlichen Mädchen, die behaupten, trans*ident oder geschlechtsinkongruent zu sein. Die Zahlen sind enorm hoch und lassen auf einen Hype schließen.

Diese Zahlen sollten zumindest mit großer Vorsicht betrachtet werden, da nicht jedes dieser Mädchen auch tatsächlich stabil trans*ident ist. Wenn etwa in einer psychiatrischen Jugend-WG fünf von acht biologischen Mädchen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren behaupten, trans*Burschen zu sein, dann kann das gar nicht stimmen.

Ich stimme deshalb dem Münchener Kinder- und Jugendpsychiater Alexander Korte zu, wenn er ein voreiliges Verschreiben von Hormontherapien kritisiert und ablehnt, wenn auch mir manche seiner Behauptungen als zu rigoros und zu einseitig erscheinen. Mir macht dieser Trend ebenfalls Sorgen. Ich befürchte in einigen Jahren hohe Zahlen an jungen Frauen, die körperlich, hormonell und chirurgisch zu Männern geworden sind und dann wieder in ihr biologisches Geschlecht zurück möchten (diesen Prozess nennt man "Detransition").

Film: "Transgender: Sollte das Geschlecht jederzeit frei wählbar sein? 13 Fragen"

In Österreich können trans*Menschen ihren Personenstand noch immer nicht als "divers" eintragen lassen. Dabei handelt es sich um Diskriminierung.

Der offene Brief fordert daher:

  • "Freie Personenstandswahl ohne bürokratische Hürden – jeder Mensch muss durch Selbstauskunft in dem Geschlecht anerkannt werden, in dem er lebt!
  • Zugang für transidente und nicht-binäre Personen zu den Einträgen „inter“, „divers“, „offen“ und „kein Eintrag“.
    Schluss mit der Pathologisierung intergeschlechtlicher und trans*Personen – Ende der Gutachtenpflicht.
  • Anerkennung darf nicht zu finanziellen Belastungen und in weiterer Folge zu Schulden führen – kostenfreie Neuausstellung von Dokumenten und Abschaffung der Gebühren für Personenstands- und Vornamensänderungen"


Der gesamte Offene Brief und die unterzeichnenden Organisationen finden sich hier:


Rückfragehinweise:
TransX: Eva Fels, transx@transx.at 0680/2414748
VIMÖ: Tinou Ponzer, info@vimoe.at, +43 732 28700210

HOSI Wien: Ann-Sophie Otte, anso.otte@hosiwien.at, 0678/1312356


Offener Brief der HOSI Wien, VIMÖ, TransX und der Aids Hilfe Wien

"Wien, im Mai 2021


Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz,

sehr geehrter Herr Vizekanzler Kogler,

sehr geehrter Herr Innenminister Nehammer!


Auch im Jahr 2021 erfahren viele Menschen in Österreich aufgrund ihrer Geschlechtsidentität, ihrer  Geschlechtsmerkmale und ihres Geschlechtsausdrucks noch massive Diskriminierung. Das zeigt sich für transidente, nicht-binäre und intergeschlechtliche Menschen nicht nur im Alltag, sondern insbesondere auch in rechtlichen Ungleichbehandlungen. Insbesondere der noch immer fehlende freie Zugang zum Personenstand ist eine Diskriminierung, die massiven Einfluss auf die Selbstbestimmung und Akzeptanz vieler Menschen in unserem Land hat!

Noch immer werden transidente, nicht-binäre und intergeschlechtliche Menschen pathologisiert –  ihnen wird die Selbstbestimmung und Anerkennung in dem Geschlecht, in dem sie leben, mit bürokratischen Hürden erschwert und in vielen Fällen gänzlich verwehrt. Auch nachdem der Verfassungsgerichtshof 2018 die Notwendigkeit alternativer Geschlechtseinträge anerkannt hat und nach langem

Einsatz der Zivilgesellschaft im Jahr 2020 schließlich die neuen Geschlechtseinträge „inter“, „divers“,  „offen“ und „kein Eintrag“ geschaffen wurden, bleibt das grundsätzliche Problem bestehen: Die Wahl des Personenstandes ist in Österreich noch immer nicht frei und selbstbestimmt – Änderungen haben noch immer bürokratische Hürden, bauen auf Pathologisierung der Betroffenen auf und orientieren

sich nicht daran, wie Personen leben!


Das Fehlen einer freien Personenstandswahl hat immense Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen. Sie erschwert öffentliche und private Anerkennung, kann zu erheblichen Kosten für Gutachten  oder neu ausgestellte Dokumente führen, birgt die Gefahr von Retraumatisierungen und erzeugt immensen psychischen und sozialen Druck. Neben anderen zentralen Fragen – wie dem dringend

notwendigen Ausbau der medizinischen Versorgung für Transpersonen, dem längst überfälligen  Verbot von nicht-medizinisch notwendigen Operationen an intergeschlechtlichen Kindern und einem klaren Verbot von Diskriminierung im Privatleben – ist die Frage des Personenstandes damit eine, die von der Politik schon seit langer Zeit gelöst werden hätte müssen!


Wir, die unterzeichnenden Organisationen, fordern Sie und die Bundesregierung daher auf, der  Diskriminierung von Personen aufgrund ihrer Geschlechtsidentität, ihrer Geschlechtsmerkmale und ihres Geschlechtsausdrucks endlich zu beenden. Für die Selbstbestimmung und Anerkennung von transidenten, nicht-binären und intergeschlechtlichen Menschen fordern wir daher:

- Freie Personenstandswahl ohne bürokratische Hürden – jeder Mensch muss durch Selbstauskunft in dem Geschlecht anerkannt werden, in dem er lebt!

- Zugang für transidente und nicht-binäre Personen zu den Einträgen „inter“, „divers“, „offen“  und „kein Eintrag“.

- Schluss mit der Pathologisierung intergeschlechtlicher und trans Personen – Ende der  Gutachtenpflicht.

- Anerkennung darf nicht zu finanziellen Belastungen und in weiterer Folge zu Schulden führen  – kostenfreie Neuausstellung von Dokumenten und Abschaffung der Gebühren für Personenstands- und Vornamensänderungen 


Die österreichische Politik hat die Chance, schnell und unkompliziert den Lebensalltag von  Betroffenen zu verbessern und für ein Stück mehr Gerechtigkeit zu sorgen – genau dazu fordern wir Sie und Ihre Kolleg*innen in der Bundesregierung auf!


Afro Rainbow Austria

AGPRO

Aids Hilfe Tirol

Aidshilfe Oberösterreich

Aidshilfe Salzburg

Aidshilfe Steiermark

Aidshilfe Vorarlberg

Akademie für sexuelle Bildung Südtirol/Tirol

Aks (Aktion kritische Schüler*innen)

AMSA – Austrian Medical Students Association

Ausgesprochen: schwule, lesbische, bi, trans &

inter Lehrer*innen in Österreich

Beratungsstelle Courage

Bernhard Ledinski / Candy Licious

BVG - Bundesvereinigung für

Gendergerechtigkeit

Fachstelle .hautnah.

Fachstelle Selbstbewusst - Sexuelle Bildung &

Prävention von sexuellem Missbrauch

FAmOS Regenbogenfamilien

Frauengesundheitszentrum Graz

Gender Galaxie von und für nicht-binäre

Geschlechtsidentitäten

Go West

Grüne Andersrum Salzburg

Grüne Andersrum Vorarlberg

Hil-Foundation

Hosi Linz

Hosi Salzburg

Hosi Tirol

Mag. Florian Friedrich - Psychotherapeut in Salzburg

NEOS Parlamentsklub

NEOS Wien Rathausklub

plan:g

Plattform Intersex Österreich

Pride Biz Austria

QBW - Queer Business Women

Queer Hochschulen

Queer Referat der ÖH Bundesvertretung

Queeramnesty

queerconnexion

Red Edition – Migrant Sex Worker`s Group

RosaLila Pantherinnen Graz

Samara – Verein zur Prävention von

(sexualisierter) Gewalt

Sexualpädagogik Kärnten

SoHo Österreich – die sozialdemokratische

LGBTIQ-Organisation

Solidarisches Salzburg

SPÖ Frauen

Türkis Rosa Lila Tipp - LGBTQIA*+ Beratung &

Bestärkung in der Türkis Rosa Lila Villa

TWOspiritinONE - Geschlechtsvarianten:

Trans*, Inter*, NonBinary Mensch

venib (Verein Nicht-Binär)

Verband Sozialistischer Student_innen in

Österreich - VSStÖ

Verein Amazone

Verein CSD Innsbruck

Verein Hazissa – Fachstelle für Prävention von

sexualisierter Gewalt

Verein Leicht Lesen – Texte besser verstehen

Verein Senia – Enthinderung der Sexualität, Linz

Verein Stop Aids

visiBi*lity Austria

ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit"

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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