Suizid und Suizidgefahr – psychologische Hilfe

Florian Friedrich • 17. August 2025

Was ist Suizidprävention?

Suizid meint Selbsttötung, umgangssprachlich auch "Selbstmord", euphemistisch "Freitod".

Die Suizidprävention befasst sich mit dem Verhüten von suizidalen Handlungen und Suiziden. Darüber hinaus leistet sie Hilfestellung in psychischer und sozialer Not. Das Umsetzen von Suizidplänen in konkretes Handeln soll dabei verhütet werden.

Das Wichtigste in der Suizidprävention ist es, zu erkennen, dass ein Mensch suizidal ist und die Suizidalität bzw. Suizidgefahr anzusprechen. Viele Menschen, die unter Depressionen leiden, werden suizidal.



Suizidalität ist eine Möglichkeit des Menschen

Menschen, die von Suizidalität betroffen sind, schämen sich ihrer, weil der Suizid in unserer Gesellschaft ein Tabu ist und als moralisch verwerflich gilt - daher auch das moralische Wort „Selbstmord“, das in der Psychologie nicht mehr gebraucht wird. Schämt sich eine Person ihrer Suizidalität, dann wird es schwer, für sie, sich ihrem sozialen Umfeld anzuvertrauen. Die Betroffenen sind dann mit ihrer Suizidalität allein gelassen und fühlen sich noch einsamer.

Bei konkreten Suizidplänen ist das Risiko für einen Suizid sehr hoch. Suchen Sie sich Hilfe!


Ich biete psychologische Hilfe, Psychotherapie und Suizidprävention an.

Suizid und Suizidgefahr – psychologische Hilfe

Fragen, um Suizidalität abzuklären

In der Suizidprävention ist es wichtig, Suizidalität unverblümt anzusprechen, etwa durch Fragen wie:

  • Haben Sie schon einmal daran gedacht, sich das Leben zu nehmen?
  • Waren dies nur diffuse Gedanken oder sehr konkrete Vorstellungen?
  • Hatten Sie schon konkrete Pläne, sich zu suizidieren?
  • Wie konkret und ausgefeilt waren diese Pläne?
  • Standen Sie schon einmal kurz davor, sich zu suizidieren?
  • Was hat Ihnen damals geholfen, sich nicht zu suizidieren?

Spot zur Suizidprävention: "Tabu"

In diesem Spot wird humorvoll und satirisch gezeigt, wie schwer es sein kann, Suizidalität zu erkennen, wenn nicht darüber gesprochen werden darf.

Wer sich wirklich zum Selbstmord entschließt, der lässt sich nicht davon abbringen oder zurückhalten. Das ist eine schmerzhafte und bittere Erkenntnis, die auch für uns Helfer*innen schwer ist und Wunden hinterlässt. Die meisten Psychotherapeut*innen gewöhnen sich nie an die Gefahr eines Suizides, auch wenn sie auf intellektueller Ebene damit rechnen.

Besonders schlimm ist es dann, wenn ein Suizidversuch, der ein Hilfeappell ist, versehentlich gelingt.


Suizidalität immer ansprechen und Ankündigungen ernst nehmen

Wichtig ist es, Suizidalität immer ernst zu nehmen. Es handelt sich um ein gefährliches Märchen, dass sich Menschen dann nicht umbringen, wenn sie ihre Suizidalität ansprechen.

Das Ansprechen der Suizidalität entlastet Menschen allerdings in der Regel. Es gibt ihnen Raum, Hoffnung und Zeit (gemäß dem Motto „umbringen kann ich mich später irgendwann immer noch“) und sie fühlen sich besser verstanden und weniger einsam in ihrer Not.

Hinter Suizidgedanken und Suizidphantasien finden sich übrigens fast immer Qualitäten und Werte des Lebens. Wenn etwa eine Person äußert, dass sie sich vom Suizid ein Mehr an Ruhe und Frieden wünscht, dann können wir in der Suizidprävention suchen, wo im Leben und im Alltag mehr Ruhe und Frieden möglich wären.


Wichtige Notrufnummern bei Suizidalität sind:

In Salzburg

Pro Mente Salzburg

Für Menschen in akuten Not- und Krisensituationen sowie deren Angehörigen.

Online unter www.promentesalzburg.at.

 

Krisenhotline Salzburg

Tel.: 0662 433351, tägl. 0–24 Uhr


Krisenhotline St. Johann

Tel.: 06412 20033, tägl. 0–24 Uhr


Krisenhotline Zell am See

Tel.: 06542 72600, tägl. 0–24 Uhr


In Hamburg

Hamburgisches Krisentelefon
Tel.: 040 - 428 11 3000


Kontakte in akuten Krisen
Auch außerhalb der Sprechzeiten des Sozialpsychiatrischen Dienstes können Sie sich an
den Kassenärztlichen Notdienst, Telefon
116 117,
oder – bei akuter Gefahr – an den Rettungsdienst
112 oder Polizeinotruf 110 wenden


In Berlin

Berliner Krisendienst

Berlin

Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg
Tel.: 030 390 63-10
Charlottenburg-Wilmersdorf
Tel.: 030 390 63-20
Spandau
Tel.: 030 390 63-30
Pankow
Tel.: 030 390 63-40
Reinickendorf
Tel.: 030 390 63-50
Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg
Tel.: 030 390 63-60
Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf
Tel.: 030 390 63-70
Treptow-Köpenick
Tel.: 030 390 63-80
Neukölln
Tel.: 030 390 63-90


In München

Bei akuter Krisensituation inklusive Suizidgefahr:

Notruf: Krisendienst Psychiatrie München
Tel.: (089) 729 59 60
täglich 9:00 - 21:00 Uhr
www.krisendienst-psychiatrie.de
Kooperation von Diakonie, Caritas, Soziale Dienste Psychiatrie. Erste Anlaufstelle in
akuten Krisensituationen.


Niedrigschwellig, in nicht unmittelbar suizidgefährdeten Fällen, auch zum Herausfinden der
richtigen weiterführenden Beratungsstelle oder zum direkten Hinschicken der
Ratsuchenden:
Münchner Insel Krisen- und Lebensberatung. Ein Angebot der Kirchen (aber nicht
konfessionsgebunden; Beratung ist nicht religiös geprägt).
Mo. bis Fr. 9-18 Uhr; Do. 11-18 Uhr

Tel.: (089) 22 00 41


Telefonisch, 24 Stunden am Tag, sehr niedrigschwellig, geschulte Ehrenamtliche (nicht
Therapeuten):
Telefonseelsorge. 24 Stunden täglich. (0800) 1110111 (ev.); (0800) 1110222 (kath.)

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