Essstörungen (Magersucht, Binge-Eating) - psychologische Hilfe

Florian Friedrich • 7. April 2024

Essstörungen sind psychische Erkrankungen

Essstörungen fallen unter psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen, welche schwere gesundheitliche Schäden nach sich ziehen können.


Weit verbreitete Essstörungen sind:

  • Magersucht
  • Bulimie
  • Adipositas
  • Binge-Eating
  • Essanfälle und Esssucht


Vor allem bei der Magersucht ist das Risiko, an den Folgen der Unterernährung zu sterben, recht hoch.

Die Betroffenen beschäftigen sich nur noch mit Ernährung, Diäten und dem Essen bzw. der Verweigerung der Nahrungsaufnahme.

Essstörungen liegen psychosoziale und gesellschaftliche Ursachen sowie Traumen zugrunde, aber auch die Einstellung zum eigenen Körper spielt eine bedeutende Rolle.


Ich biete Traumatherapie, psychologische Hilfe und Psychotherapie bei Essstörungen an.

Essstörungen (Magersucht, Binge-Eating) - psychologische Hilfe

Essstörungen sind Traumafolgesymptome und eine schwere Beziehungskrise zu mir selbst

Essstörungen sind ein breites Kontinuum. Zudem haben viele Männer und Frauen ein problematisches Körperselbstbild. Unsere gesamte Gesellschaft hat ein ungesundes Verhältnis zum Essen und Trinken.

Eine klinische Essstörung liegt allerdings erst dann vor, wenn sich unser gesamtes Denken und Fühlen um das Essen und das Körperselbstbild drehen. Diese Haltung ist mit viel toxischer Scham und Schuldgefühlen verbunden.


Wichtig: Von außen können wir nicht erkennen, ob eine Person betroffen ist, weil auch Männer und Frauen mit einer Idealfigur unter einem verzerrten Körperbild leiden und sich zutiefst schämen.


Ein geringes Gewicht oder der bewundernde Blick der anderen geben uns Gefühle von Macht und Selbstwirksamkeit. Das Leben wird dann unheimlich einfach und ist nicht mehr komplex. Gerade traumatisierte Menschen versuchen sich auf diesem falschen Weg, selbst zu regulieren. Durch die Beschäftigung mit dem Essen dissoziieren sie sich von ihren Gefühlen, Emotionen und ihrem Innenleben.

Das Essen oder nicht-Essen ist ein Symptom, aber auch eine Überlebensressource, die zu einer gewissen Zeit notwendig war, um in einem pathologischen Umfeld psychisch zu überleben, die aber langfristig schädlich und lebensgefährlich ist.


Essstörungen als ein Bindungs- und Entwicklungstrauma

Psychotherapeutische Ansätze, die lediglich auf eine Verhaltensänderung abzielen, sind kaum wirksam und reine Symptombekämpfung. Es bedarf traumatherapeutischer Ansätze.

Viele Betroffene haben nämlich schädliche Bindungsmuster, Bindungsschwächen, Bindungsstörungen oder Persönlichkeitsstörungen entwickelt und deshalb kaum einen guten Kontakt und eine gesunde Beziehung zu sich selbst.

Entwicklungstraumen sind eine Hauptursache für Essstörungen. Hinzu kommen gesellschaftliche Einflüsse. Die Betroffenen haben von klein auf gelernt, dass sie nicht um ihrer selbst willen geliebt werden, sondern nur dann, wenn sie dafür kämpfen, etwas leisten oder gut aussehen. Hierbei entsteht eine Ausrichtung nach außen. D.h. wir fühlen uns nur gut und geliebt, wenn uns andere als attraktiv, schlank, sportlich, schön und tüchtig erleben.


Selbstregulierung als der Königsweg

Essgestörte Menschen müssen lernen, sich selbst gut zu regulieren und stabile und gesunde Bindungsmuster zu erlernen. Sie sind nämlich zutiefst dysreguliert.

Das Autonome Nervensystem ist bei den Betroffenen extrem übererregt und aktiviert. Ihre Innere Anspannung ist enorm. Darum ist auch eine Traumatherapie so wichtig, die bindungs- und beziehungsorientiert arbeitet und Körperkontakt anbietet. Denn nur mit einem anderen Menschen, der sicher gebunden ist und gesund in Beziehung geht, ist ein Umlernen möglich.

Oft haben die Betroffenen gar keine gesunden Beziehungspartner*innen in ihrem Leben, und nur der Psychotherapeut kann vorerst diese Funktion erfüllen. Eine gesunde Verkörperung, die bei Essstörungen unbedingt erforderlich ist, erfordert zudem einen körperpsychotherapeutischen Ansatz, der auch mit Körperkontakt und Berührungen arbeitet.

Film: "Zu wenig Hilfe für Jugendliche mit Magersucht"

Von Essstörungen Betroffene müssen oft viele Monate lang auf einen Therapieplatz warten.

Meine Hilfe und Traumatherapie

In einer Psychotherapie helfe ich Ihnen:

  • die Ursachen und Gründe für Ihre Essstörung aufzudecken, um daran zu arbeiten
  • die eigenen Emotionen und authentischen Bedürfnisse ernst zu nehmen
  • ein positiveres Körperbild zu entwickeln
  • freundlicher mit sich selbst umzugehen
  • lernen, sich selbst gut zu regulieren und gesunde Bindungsmuster zu sich und den anderen aufzubauen
  • sich gut schützen zu können und autonomer zu werden
  • sich in zwischenmenschlichen Konflikten besser abgrenzen zu können
  • innere Leere und Selbsthass besser regulieren zu können


Das Ziel ist es, dass sich der Fokus vom Essen und dem dissoziativen Grübeln über das Essen und nicht-Essen mehr auf das Fühlen, Spüren und das Leben verschiebt.


Ich arbeite mit existenzanalytischen und verhaltenstherapeutischen Ansätzen und der Haltung der körper- und bindungsorientierten Traumatherapie. In der Behandlung von Essstörungen gibt es größere Erfolge mit der Schematherapie, der schonenden Traumatherapie und der Ego-State-Therapie, weshalb ich auch diese Methoden gerne integrativ einsetze.


Die Heilung oder Linderung von Essstörungen braucht viele Jahre, manchmal auch Jahrzehnte Zeit. Es gibt hier keine schnelle oder billige Lösung.

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