Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Traumatherapeut
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).
Das ursprüngliche Trauma war eine Situation, in der die betroffene Person massiv hilflos und ohnmächtig wurde. Oft sind es vielfache und mehrfache Stressfaktoren, wie etwa wiederholter Kindesmissbrauch, schwere psychische, emotionale und körperliche Gewalt im Kleinkind- oder Kindesalter, Krieg, Flucht, Vertreibung, aber auch schwere häusliche Gewalt, Sklaverei und Folter.
Das ursprüngliche Trauma lässt sich in einer Traumatherapie nicht behandeln, da es ja bereits vorbei ist. Jedoch lassen sich Traumafolgestörungen lindern, manchmal auch heilen.
In meiner Psychotherapie-Praxis Salzburg / Hamburg biete ich Traumatherapie, Hilfe bei der Traumabewältigung und bei Belastungsstörungen an. Ich biete psychodynamische und ressourcenorientierte Traumatherapie bei posttraumatischen und komplexen posttraumatischen Belastungsstörungen an.
Die ursprüngliche Traumatisierung (etwa schwere körperliche und psychische Gewalt, sexuelle Gewalt, Naturkatastrophen, Unfälle, Folter) wird von der betroffenen Person als massiv überwältigend und (subjektiv oder objektiv) lebensbedrohlich erlebt. Der traumatisierte Mensch konnte das Ereignis nicht bewältigen. Dabei führen nicht Angst oder Stress zur Traumatisierung und zu Traumafolgestörungen, sondern das subjektive Erleben von Ohnmacht, Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein, Schutzlosigkeit.
Traumatisierte Menschen sind körperlich und psychisch in permanenter Alarmbereitschaft und aktiviert, da ihnen das Gefühl der Sicherheit verloren gegangen ist. Sie stecken darin fest, auch dann, wenn es in der Gegenwart keinen Grund mehr dafür gibt. Dabei kommt es zu typischen Abwehr- und Copingreaktionen, wie etwa zu selbstverletzendem oder überschießend aggressivem Verhalten, Misstrauen gegenüber den Mitmenschen oder Dissoziationen. Das autonome Nervensystem kommt nicht mehr zur Ruhe, der Rhythmus zwischen gesunder Anspannung und Entspannung ist völlig durcheinander.
Grundsätzlich ist uns die Fähigkeit, selbst innere Sicherheit herzustellen und sich zu beruhigen nicht angeboren. Wir müssen sie erst erlernen, da wir physiologische Frühgeburten sind. Wir benötigen dann andere Bezugspersonen, von denen wir Selbstberuhigung und Entspannung lernen. Haben wir Bezugspersonen, etwa Vater und Mutter, die sich selbst gut beruhigen können, dann können wir umso leichter von ihnen lernen, von Zuständen der Angst, Aufregung und Aktivierung in sichere Zustände zu gelangen.
Aber auch später, im Erwachsenenalter ist es immer möglich, Kompetenzen der Selbstberuhigung zu erwerben. Es ist also nie zu spät, wenn auch dieser Prozess Geduld erfordert.
Menschen mit schweren und komplexen Traumatisierungen neigen auch zu massiven Selbstvorwürfen, Selbstentwertungen und Selbstbeschuldigungen. So fühlen sie, wenn sie etwa alltägliche Fehler machen, starke Scham- und Schuldgefühle, die der Realität nicht angemessen und viel zu stark sind. Sie haben das Gefühl, eine gute, respektvolle und wertschätzende Behandlung gar nicht zu verdienen. Sie lassen sich missbrauchen, quälen und ausnützen (Reviktimisierung), ohne dies zu erkennen. Sie haben durch die ursprünglichen Täter*innen gelernt, dass sie unwert, moralisch verwerflich, ekelig und schlecht seien und können sich auch als Erwachsene nicht davon distanzieren. Somit werden sie leicht Opfer, weil sie gar nicht spüren, dass sie eigene Gefühle, berechtigte Bedürfnisse und Wünsche haben. Im Gegenteil: Sie empfinden die Misshandlungen und die Gewalt aktueller Täter*innen als verdiente gerechte Strafe und als völlig normal. Berechtigte Abgrenzungen würden sie als schwere Schuld erleben.
Reviktimisierung bedeutet, dass bereits in ihrer Kindheit traumatisierte Menschen auch im Erwachsenenalter häufiger Opfer von Gewalt und Missbrauch werden. Das Risiko ist diesbezüglich sogar um ein Vielfaches höher. Täter*innen suchen sich zudem oft Menschen als Opfer aus, die bereits traumatisiert sind.
Somit sind komplex traumatisierte Menschen oft in der jüngeren Vergangenheit zusätzlich traumatisiert worden. Diese jüngeren Traumen werden mitunter in Psychotherapien übersehen.
Traumen lassen sich neurobiologisch nachweisen. Es kommt zu Schädigungen in den emotionsregulierenden kortikalen und limbischen Strukturen des Gehirns. In den sensiblen Phasen der Gehirnentwicklung werden durch beziehungstraumatische Einflüsse neuronale Strukturen geschädigt, die für die Ausübung wichtiger Ich-Funktionen unverzichtbar sind.
Die Verarbeitung von Erinnerungen ist nach Traumen stark beeinträchtigt.
Erfahrungen werden nämlich nicht im expliziten Gedächtnis als Erinnerungen abgespeichert, welche uns im Alltag zur Verfügung stehen, sondern als symbolisierte Erinnerungsspuren im impliziten Gedächtnis. Diese werden durch Trigger ausgelöst und äußern sich in Alpträumen, Flasbacks, Verhaltensinszenierungen, starken Affekten, stereotypen Verhaltensweisen oder Überflutungen mit Gefühlen von Ohnmacht, Hilflosigkeit, Angst und verzweifelter Einsamkeit. Bereits alltägliche Ereignisse können solche Traumazustände und Erinnerungsspuren triggern.
Traumatischer Stress hat auch gravierende biologische Folgen und führt zu Genveränderungen, die wiederum psychiatrische Traumafolgesymptome begünstigen. Kinder sind besonders anfällig für Veränderungen der Nervenzellen. Traumatischer und chronischer Stress verändern das Erbgut - allerdings nur im Kindesalter. Zudem schädigen Traumafolgesymptome das Immunsystem. Traumen hinterlassen biologische Veränderungen. Doch Traumatherapie kann hier auch viel Positives bewirken.
Menschen, die unter komplexen Traumafolgestörungen leiden, weisen meist viele andere psychische Erkrankungen auf, darunter:
Unter Dissoziationen versteht man in der Psychologie Zustände, in denen Zeit- und Erinnerungslücken auftreten. Es besteht dann eine Lücke im Bewusstsein. Oft fällt dies den Betroffenen gar nicht mehr auf, weil sie diese Dissoziationen seit ihrer Kindheit haben und daran gewöhnt sind.
Viele Menschen haben Angst, dass sie für verrückt gehalten werden, wenn sie ihren Psychotherapeut*innen von Dissoziationen berichten. Dissoziationen gehen zwar mit einem Leidensdruck einher, allerdings sind diese ein Selbstschutzmechanismus unserer Psyche, der früher einmal psychisch-überlebensnotwendig war. Im Hier und Jetzt schießt er jedoch meist über das Ziel hinaus und ist überflüssig geworden.
Dissoziationen und Konversionssymptome machen durchaus Sinn. Sie lenken den seelischen Schmerz auf den Körper und auf körperliche Symptome. Durch diese Verschiebung wird der psychische Schmerz erträglicher und ich muss mich nicht mit ihm auseinandersetzen. Das unbewältigte psychische Problem wird damit allerdings verborgen und kann nicht bearbeitet werden.
In dieser Dokumentation werden Traumatisierungen erklärt. Sie erfahren aber auch, was Resilienz ist und wie wir unsere psychischen und körperlichen Selbstheilungskräfte aktivieren können.
Die psychodynamische Traumatherapie arbeitet viel mit heilsamen Imaginationen und positiven Bildern, aber auch mit den Stärken, Fähigkeiten und Ressourcen der Menschen. Auch hilft sie den Betroffenen, die eigenen Emotionen gut regulieren zu können und zwischenmenschliche Fertigkeiten zu entwickeln, sofern diese nicht bereits vorhanden sind.
Traumatherapie kann sehr bunt und kreativ sein. Das Klischee, dass Traumatherapie dunkel, düster und nur belastend sei, stimmt so nicht. Die Traumaarbeit ist zwar intensiv und fordernd, zugleich aber auch erleichternd, entlastend und befreiend, weil sie mit den Stärken, Ressourcen und positiven Fantasien von Menschen arbeitet. So können etwa positive Erinnerungen, innere Bilder und imaginative Techniken Traumafolgestörungen lindern oder heilen.
Ressourcen sind oftmals sehr vielfältig und bestehen in Kompetenzen, Talenten, Fähigkeiten, Erfolgen, kleinen unterstützenden zwischenmenschlichen Begegnungen, dem Streicheln von Tieren, Kreativität, politischem Engagement u.v.m.
In der Regel haben bei psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt Bezugspersonen, wie etwa die Mutter oder der Vater, weggesehen und das Trauma verleugnet, bagatellisiert, totgeschwiegen oder sie haben Gaslighting betrieben und ein Schweigegebot auferlegt. Für den traumatisierten Menschen entstand dadurch das Gefühl, verraten worden zu sein. Deshalb können andere Personen, die während oder nach einer Traumatisierung Halt gaben, eine wichtige Ressource sein.
Jede Psychotherapie hat auch Nebenwirkungen. Diese können darin bestehen, dass ich auf einmal meine Emotionen viel besser fühle als zuvor. Das kann kurzfristig schmerzhaft und belastend sein, hilft mir aber langfristig auf meinem Weg der Heilung. Denn wenn ich einen guten Zugang zu all meinen Emotionen habe, auch zu meinen belastenden und schwierigen Gefühlen und Affekten, kann ich lernen, mich selbst und meine Bedürfnisse besser anzunehmen und eine bessere Selbstfürsorge zu entwickeln. Unsere Emotionen sind nämlich der Schlüssel zu unseren authentischen Bedürfnissen.