Homophobe und trans*phobe Gewalt an Schulen - Hilfe und Beratung

Florian Friedrich • 19. September 2023

Was ist homophobe / trans*phobe Gewalt?

Homophobe/trans*phobe Gewalt umfasst nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch psychische. Gerade an Schulen werden viele trans*idente (transgender, transsexuelle, diverse, non binäre, genderfluide), schwule, lesbische und bisexuelle Kinder und Jugendliche, aber auch Lehrer*innen wegen ihrer anderen sexuellen Orientierung bzw. Identität diskriminiert und gemobbt.

Die Täter sind vor allem männliche Jugendliche. Mädchen und junge Frauen hingegen sind empathischer, was trans*Identität, Homosexualität und Bisexualität betrifft und beschützen oft angefeindete Kinder und Jugendliche. Somit zeigen weibliche Jugendliche auch mehr Zivilcourage. Zudem intervenieren Lehrerinnen häufiger bei homophober/trans*phober Gewalt als Lehrer.


Mobbing, Bullying und Diskriminierung passieren in der Regel dann, wenn keine Lehrer*innen in der Nähe sind. Die psychische Gewalt bekommen dann die Erwachsenen oft nicht einmal mit.
Psychische Gewalt gegenüber homosexuellen, bisexuellen und trans*identen Kindern und Jugendlichen kann zu schweren psychischen Wunden und Folgen führen, etwa zu Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Angststörungen, sozialer Isolation, zu Sucht und Substanzmissbrauch oder Suizidalität.


Ich biete psychologische Hilfe und Beratung für LGBTIQA* an, wenn Sie als Schüler*in oder Lehrer*in an Ihrer Schule Diskriminierung oder Gewalt erleben.

Homophobe und transphobe Gewalt in der Schule

Aufklärung und Sensibilisierung gegen Homophobie und trans*Phobie

Ein wichtiger Schritt, um gegen homophobe/trans*phobe Gewalt in der Schule vorzugehen ist, dass alle Beteiligten für das Problem sensibilisiert werden.
Für die Opfer selbst gilt, dass sie sich niemals mit der homophoben/trans*phoben Gewalt abfinden sollten. Wenn sich ein Opfer nicht wehrt und keine Hilfe sucht, dann lassen die Täter*innen nicht von ihm ab und die Gewaltdynamik kann regelrecht eskalieren. Jeder Mensch hat ein Grundrecht auf innere und äußere Sicherheit. Dieses Grundrecht wird ihm vom Staat rechtlich garantiert, etwa durch diverse Antidiskriminierungsgesetze.

Spot: "Vielfalt in der Schule - hetero, homo oder queer!"

Ein Spot, der sich für Vielfalt und Diversity an Schulen einsetzt.

Was kann mir als Opfer helfen? Tipps und Hilfe

Kinder und Jugendliche, die Gewalt erleben müssen, sollten sich unbedingt Hilfe suchen, indem sie sich an Erwachsene wenden und die Bullys meiden. Auch hilfreiche Dritte wie Mitschüler*innen oder Lehrer*innen sollten von ihnen um Hilfe gebeten werden. Wichtig ist auch, dass Schüler*innen, die Opfer von Gewalt werden, Fähigkeiten erwerben, die ihnen helfen, sich zu wehren, sich Hilfe zu suchen, sich nicht provozieren zu lassen und schlagfertig zu werden. Hilfreich sind hier vor allem ein gutes Selbstwertgefühl, Selbstachtung und Selbstakzeptanz. Diesbezüglich können Lehrer*innen, professionelle Helfer*innen, erwachsene Vertrauenspersonen und Eltern hilfreiche Unterstützung bieten.


Identifikation mit den Täter*innen und verinnerlichte Homophobie / trans*Phobie

Gefährlich ist, dass die Opfer homophober/trans*phober Gewalt rasch die Homophobie/trans*Phobie in ihr Inneres hineinnehmen und verinnerlichte Homophobie/Homonegativität/trans*Phobie entwickeln. Sie erleben dann die Gewalttaten als gerechtfertigt und so, als ob sie die psychische oder körperliche Gewalt verdient hätten. Auch Selbsthass kann eine Folge von verinnerlichter Homophobie/trans*Phobie sein. Die eigene Homosexualität/Bisexualität/trans*Identität wird dann als schlecht und minderwertig erlebt, als etwas, für das es sich zu schämen gilt.

Mein Filmtipp: "Die erste Transgender-Schule der Welt"

In diesem Beitrag von GALILEO wird eine Schule in Chiles Hauptstadt Santiago de Chile vorgestellt. Es handelt sich dabei um die erste trans*Schule der Welt. 53 trans*idente Kinder werden dort unterrichtet.

Trans*Identität und Homosexualität - was ist der Unterschied?
von Florian Friedrich 30. Juli 2025
Alte und gängige Klischees und Vorurteile Immer wieder stoße ich in meiner Arbeit auf das Vorurteil, dass schwule/bisexuelle Männer eigentlich Frauen und lesbische/bisexuelle Frauen eigentlich Männer sein möchten. Besonders ältere Menschen glauben an dieses Vorurteil und verwechseln die Dimension der sexuellen Orientierung gerne mit der Dimension der Geschlechtsidentität. Homosexualität und Trans*Identität (Transsexualität) sind zwei verschiedene Dimensionen. Doch was ist der genaue Unterschied?
Pansexualität - Coming Out Beratung und psychologische Hilfe
30. Juli 2025
Psychotherapie in Salzburg, Wien, Hamburg und München Pansexualität steht für die Vielfalt der menschlichen Sexualität und der sexuellen Orientierungen Ich biete psychologische Hilfe, Coming-out Beratung und Psychotherapie für pansexuelle Personen an, auch online.
von Florian Friedrich 30. Juli 2025
Diskriminierung ist omnipräsent HIV-positive Menschen werden sogar in Krankenhäusern oder bei Ärzt*innen , die in der Regel besser als die Allgemeinbevölkerung aufgeklärt sind, diskriminiert. Oder sie werden bei medizinischen Behandlungen an die letzte Stelle gereiht, mitunter erst gar nicht behandelt. Darüber hinaus kommt es auch im Arbeitsleben, in Ausbildungsstätten, in Schulen und Kindergärten und im Privatleben zu massiven Diskriminierungen. HIV ist noch immer ein großes kulturelles, soziales und psychologisches Stigma. Medizinisch betrachtet ist HIV heute kaum noch ein Problem. Das sogenannte „Soziale AIDS“ hingegen ist für von HIV-Betroffene eine immense Belastung. Für den schlechten gesellschaftlichen Umgang mit HIV kommen verschiedene Ursachen infrage, die einander ergänzen. Die Diskriminierung und Stigmatisierung wegen HIV können schlimmer sein als die Infektion selbst. Lesen Sie in diesem Beitrag über das Stigma "Soziales AIDS".
Keine Lust auf Sex, Libidoverlust und Lustkiller - Sexualtherapie
von Florian Friedrich 30. Juli 2025
Sexuelle Unlust - Hilfe in Salzburg, Wien, Hamburg und München Sexuelle Lustlosigkeit meint, dass ein Mensch wenig oder gar keine Lust auf sexuelle Handlungen hat. Manche Personen leiden darunter. Nur dann ist psychologische Hilfe bzw. Sexualtherapie sinnvoll. Ohne Leidensdruck ist sexuelle Unlust nicht pathologisch, sondern normal. Ich biete Sexualtherapie und Sexualberatung an, wenn Sie unter Unlust und Libidoverlust leiden oder dieser Ihre Partnerschaft und Sexualität belastet.