ADHS bei Erwachsenen: Sind Medikamente schädlich?

Florian Friedrich • 5. Mai 2023

Medikamente gegen ADHS lindern viel Leid

Nein, Medikamente sind nicht schädlich. Hierbei handelt es sich um viel Ideologie, um Fake-News, Halbwissen und schlechte, einseitige mediale Berichterstattung. Wie bei jeder anderen psychischen oder auch körperlichen Erkrankung lindern die Medikamente nämlich viel Leid und entlasten die betroffenen Menschen.


Lesen Sie in diesem Beitrag, warum Medikamente für Personen mit ADHS sinnvoll sind und welche Medikamente und Substanzklassen es für die Behandlung von ADHS gibt.

ADHS - Sind Medikamente schädlich? Welche Medikamente gibt es?

Methylphenidat (Ritalin) und Amphetamine sind hoch wirksam

Die Medikamente (Methylphenidat mit dem Markennamen Ritalin und Amphetamine) sind hoch wirksam und zeigen rasch eine deutliche Verbesserung der Symptomatik. Oft greifen dann auch psychotherapeutische und soziotherapeutische Maßnahmen besser, und es kommt zu einer Aufwärtsspirale. Die aktuellen Behandlungsrichtlinien sehen in Medikamenten und zusätzlicher biopsychosozialer Begleitung (etwa psychologischer Hilfe, Psychotherapie, Soziotherapie) die erste Wahl, um Symptome zu reduzieren, zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.


Die Medikamente erster Wahl sind Stimulanzien (insbesondere Methylphenidat und Amphetamine). Diese wirken auf das Dopaminsystem im menschlichen Gehirn. Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff, der durch diese Medikamente erhöht wird. Amphetamine erhöhen die Ausschüttung von Dopamin in den Nervenzellen. Methylphenidat hingegen blockiert die Wiederaufnahme von Dopamin in die Nervenzellen. Dadurch verbessern sich die Funktionen der dopaminergen Bahnen im Gehirn.


Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und Antidepressiva

Bei Unverträglichkeiten gibt es als alternative Behandlung auch Selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer oder Antidepressiva.


Selbstverständlich sind auch die Sorgen und Ängste der Betroffenen immer ernst zunehmen, und es ist bedingungslos zu akzeptieren, wenn Personen mit ADHS sich gegen eine medikamentöse Therapie entscheiden. Betroffenen und deren Angehörigen Druck zu machen, erachte ich als missbräuchlich und unethisch, weil Medikamente immer eigenverantwortlich, freiwillig und mit Abstimmung auf die authentischen Bedürfnisse der betroffenen Personen eingenommen werden sollten - oder eben nicht.

Film: "ADHS-Betroffener: «Ich brauche Ritalin, um den Alltag zu überstehen»"

Vor allem Ritalin kann das Leben mit ADHS viel leichter machen. Es ist ein großes Vorurteil und eine Falschinformation, dass Ritalin bei einer starken Ausprägung von ADHS nicht nötig sei. Die Behandlung mit Ritalin gilt auch bei Erwachsenen als State of the Art.


Medikamente und Psychotherapie sind wichtige Bausteine

Medikamente können Defizite der Impulskontrolle verringern, wobei die Betroffenen dann zusätzlich Strategien der Impulskontrolle lernen und trainieren sollten. Dabei gibt es positive Rückkopplungsprozesse zwischen den verschiedenen Ebenen. Die Einnahme von Medikamenten kann eine Psychotherapie wirksamer machen, umgekehrt verbessert eine begleitende Psychotherapie wieder die medikamentöse Compliance und verändert die Neurobiologie.

Liebeskummer - was kann ich dagegen tun, wie werde ich ihn los?
von Florian Friedrich 28. Juli 2025
Gibt es Tricks und Tipps, wie ich meinen Liebeskummer schneller loswerde? Nein, Liebeskummer kann man nicht einfach mal schnell loswerden. Dagegen kann ich wenig tun, aber ich kann trotzdem viel für mich selbst tun und eine gute Selbstfürsorge entwickeln, die ich gerade in schwierigen Zeiten benötige. Lesen Sie in diesem Artikel, was Sie alles machen können, wenn Kummer und Schmerz Sie plagen. Ich biete psychologische Hilfe, Beratung und Psychotherapie in Salzburg, Wien, Hamburg und Berlin an, wenn Sie unter schwerem Liebeskummer leiden - auch online.
Trans*idente/transsexuelle/transgender Eltern und ihre Kinder
von Florian Friedrich 28. Juli 2025
Was muss ich im Umgang mit meinen Kindern beachten, wenn ich als Vater* oder Mutter* trans* bin? Lesen Sie in diesem Beitrag Tipps für den Umgang mit Ihren Kindern, wenn Sie als Elternteil trans* (transident, transsexuell, transgender, divers, genderfluid, non binär) sind. Ich biete Familienberatung und Familientherapie für trans*idente, transsexuelle und transgender Eltern und ihre Kinder an.
HIV oder AIDS - Was ist der Unterschied - psychologische Hilfe
von Florian Friedrich 28. Juli 2025
Was ist HIV? Was ist AIDS? AIDS ist das Endstadium von HIV. Die Krankheit AIDS entwickelt sich also aus einer HIV-Infektion, d.h. man hat nicht sofort nach einer Ansteckung mit HIV auch AIDS. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was der genaue Unterschied zwischen HIV und AIDS ist.
Burnout, Erschöpfung und Stress - psychologische Hilfe
von Florian Friedrich 28. Juli 2025
Meine Hilfe in Salzburg, Wien, Hamburg und München Was ist Burnout? Herbert Freudenberger hat 1974 den Begriff „Burnout“ verwendet. Burnout gilt als eine Volkskrankheit, d.h. sehr viele Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens zumindest einmal ein Burnout-Syndrom. Burnout ist keine Modediagnose, wird aber heute häufiger erkannt als früher, weil unsere Gesellschaft sensibilisierter dafür ist als in vergangenen Zeiten. Ich biete in Salzburg, Wien, Hamburg und München psychologische Hilfe, Psychotherapie und Supervision an, wenn Sie unter Burnout, Erschöpfung und Stress leiden.