Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Transidentität - Neue Perspektiven in der Psychotherapie

Florian Friedrich • Sept. 18, 2023

Ein Plädoyer an Psychotherapie und psychologische Beratung

„Ich empfinde mich als transzendenten Menschen, der fähig ist, verschiedene Gegensätze in sich zu vereinigen und zu synthetisieren und an der Auflösung dieser Widersprüche zu wachsen. Diese Harmonisierung besteht in der Dekonstruktion der Widersprüche, also im Anliegen, dass dieser Widerspruch »Frau mit Penis« kein natürlicher, sondern ein gesellschaftlich konstruierter ist.“
(Jacqueline Born )

Transidentität - Neue Perspektiven in der Psychotherapie

Wertvolle Erkenntnisse

Die Beschäftigung mit trans*Identität bzw. Transsexualität stellt für Psychologie und Psychotherapie eine große Bereicherung dar und liefert uns wertvolle Erkenntnisse und neue Perspektiven. Das Phänomen der trans*Identität ist nämlich eine Chance, die uns als Gesellschaft neue kreative Räume eröffnen kann, in denen wir frei und selbstbestimmt leben dürfen. Dabei sind drei zentrale Einsichten von Bedeutung:


1. Infragestellen der Geschlechterkategorien von männlich und weiblich

Trans*Geschlechtlichkeit regt uns an, die Dichotomie der Geschlechterkategorien fundamental in Frage zu stellen. Sie könnte in einer reiferen Gesellschaft Freiräume für ganz individuelle und einzigartige Lebensentwürfe schaffen. Darüber hinaus führt sie uns vor Augen, dass es nicht lediglich zwei Geschlechter gibt und dass sich nicht alle Menschen a priori den beiden Kategorien „Frauen“ oder „Männer“ zuordnen lassen. Geschlechtsidentitäten sind weder nur biologisch noch nur natürlich determiniert, sondern immer auch von der Kultur, der Zeit und der Sozietät, in der wir leben.


Ein Leben zwischen den Geschlechtern

Unsere Gesellschaft muss sich der kritischen Frage stellen, ob sie nicht selbst Transsexualität produziert, indem sie nicht bereit ist, trans*Personen so zu akzeptieren und zu fördern, wie sie sind, wie sie sich fühlen, spüren und wie sie leben möchten. Trans*idente Menschen möchten oft die binären Geschlechtergrenzen sprengen und etwa zwischen den Geschlechtern oder mit mehreren sozialen Geschlechterrollen leben. Dies bestraft unser gesellschaftliches System allerdings mit Stigmatisierung, Diskriminierung, Gewalt und Ausschluss, sodass die Betroffenen regelrecht in die hormonelle und chirurgische Angleichung an das Gegengeschlecht hineingezwungen werden. Dies ist jedoch für viele trans*Menschen nicht stimmig oder passend, etwa für genderfluide Menschen.

Filmtipp: "Psychotherapie bei trans* Personen - transadvisor.org"

Es kann sehr schwer sein, als trans*Mensch einen freien Psychotherapieplatz zu finden.


2. Das Konzepts von Sex und Gender wird in Frage gestellt

Die Trennung von biologischem Geschlecht (Sex) und sozialem Geschlecht (Gender) wird in Frage gestellt. Das Konzept von Sex und Gender wird zurecht kritisiert, naturalisiert und biologisiert es doch die Zweigeschlechtlichkeit. Diese binäre Konstruktion ist biologistisch. Es wird in Zukunft relevant sein, die soziale Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit selbst zu dekonstruieren.
Das Modell der patriarchalen Zweigeschlechtlichkeit verteilt die Rollen, Aufgaben und Privilegien höchst ungleich zugunsten des männlichen Geschlechts. Dabei geht es allerdings nicht nur um männliche Machtansprüche, sondern auch um die Aufrechterhaltung neoliberaler Strukturen. Dies wird in der Gender-Diskussion oft übersehen.

Das Patriarchat ist auch ein ökonomisches; „Mann-Sein“ und „Frau-Sein“ können sich zwar verändern, sogar einander angleichen, allerdings lediglich in sozialintegrativen Nischen. Da Männer aufgrund der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung oft als Väter abwesend sind, fehlen Jungen männliche Bezugsfiguren, sodass diese gezwungen sind, sich „negativ“ über ihre Mütter und andere weibliche Bezugspersonen zu identifizieren. Damit geht eine unbewusste Abwertung der Frauen einher und eine Erschwernis für Jungen, sich ein Bild von sich selbst und ihrem „Mannsein“ zu machen.


Jungen und Männer werden instrumentalisiert

Hinzu kommt eine Erziehung und Sozialisation der Jungen und männlichen Jugendlichen zu einer unbedingten Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt. Emotionen, authentische Gefühle und Bedürfnisse und Einstellungen, die dieser Verfügbarkeit entgegenstehen, müssen Jungen und Männern verwehrt bleiben. Viele Jungen werden noch immer so sozialisiert, dass sie alles Emotionale als „Schwäche“ abwerten und abspalten Dies führt zu einer prekären männlichen Geschlechtsidentität und zu einem falschen Selbst.
Hätten wird das Modell von nur einem Geschlecht, so könnte dies zu mehr Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung führen. Darüber hinaus wird das biologische Geschlecht aus ideologischen Gründen sozial determiniert.




3. Das biologischen Geschlecht wird sozial determiniert

Nicht allein die Geschlechterrollen, sondern auch das biologische Geschlecht ist eine soziale Konstruktion. Die Bedeutung, welche den körperlichen Funktionen und Geschlechtsmerkmalen zugewiesen wird, ist sozial determiniert. An diese Bedeutung werden biologisch begründete Rollenvorstellungen geknüpft, bei denen es sich um Fehlschlüsse handelt Dies führt zur Dominanz der Männer über die Frauen. Insofern schlussfolgert der Psychoanalytiker Udo Rauchfleisch:
 
„Die Transidentität könnte so geradezu zu einem Paradigma für die Anerkennung von Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung werden, die sich vom Diktat der Geschlechterrollen frei macht.“
(Udo Rauchfleisch [2006)]: Transsexualität – Transidentität. Begutachtung, Begleitung und Therapie. Göttingen)

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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