Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Trans*ident - Operationen (Mastektomie, Penoidaufbau) im Ausland

Florian Friedrich • Juni 10, 2023

Kann ich chirurgische Maßnahmen zur Angleichung an mein Wunschgeschlecht im EU-Ausland machen?

Und werden diese Kosten von den Krankenkassen übernommen? 

Menschen, die trans* (trans*ident, transgender, transsexuell, agender, polygender, genderfluid, divers) sind, streben oft chirurgische geschlechtsangleichende Maßnahmen an, um sich ihrem Wunschgeschlecht äußerlich anzunähern. Diese OPs erfordern in der Regel ein hohes Maß an Spezialisierung bei den operierenden Ärzt*innen, die in Österreich nicht immer gegeben ist. Auch die Wartezeiten können mehrere Jahre sein. Grundsätzlich gibt es keine Verpflichtung, dass die österreichischen Krankenkassen für plastische und chirurgische Maßnahmen im EU-Ausland aufkommen müssen. Es gibt somit keine fixe Kostenübernahme. Meist werden Anträge für Operationen im Ausland von den Krankenkassen erst einmal defensiv abgelehnt.

Trans*ident - Kosten für Operationen im EU-Ausland

Mit Ausnahmen ist es aber dann doch möglich

Ich lerne in meiner Arbeit als Psychotherapeut immer wieder trans*Personen kennen, bei denen dennoch die Kosten für geschlechtsangleichende Maßnahmen, etwa für den Penoidaufbau, im Ausland übernommen werden. Denn gerade der Penoidaufbau bei trans*Männern erfordert ein hohes Maß an Spezialisierung und Erfahrung bei den operierenden Ärzt*innen in Österreich, und diese Spezialisierung ist hierzulande meist nicht vorhanden bzw. sind die Wartezeiten unzumutbar. Manchmal geht eine Kostenübernahme für Operationen im Ausland auch nur mit mehreren Gutachten, Stellungnahmen, mitunter auch mit Klagen gegen die jeweilige Krankenkasse.


Der Penoidaufbau und das Formular E 112

Beim Formular E 112 handelt es sich um eine Bestätigung der Kostenübernahme für eine geplante Behandlung im EU-Ausland. Dieses erleichtert es EU-Bürger*innen, GEPLANTE Behandlungen (etwa Penoidaufbau, Mastektomie) auch im EU-Ausland vornehmen zu lassen. Grundsätzlich haben Sie nämlich in jedem EU-Land den Rechtsanspruch auf Gesundheitsversorgung, auch dann (und dies ist neu), wenn der Eingriff kein Notfall, sondern geplant ist. Damit sollen Lücken in der Gesundheitsversorgung geschlossen werden, die ja beim Penoidaufbau auf alle Fälle gegeben sind.


Wichtige Voraussetzungen sind:

  • Sie sollten immer Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.
  • Die Behandlung muss medizinisch notwendig sein. Dies sollte in der Stellungnahme bzw. im Gutachten bestätigt werden. Da bei trans*Menschen der Leidensdruck extrem hoch ist, ist hier auf alle Fälle eine medizinisch-psychiatrische Notwendigkeit gegeben. Wichtig ist an dieser Stelle die medizinische Diagnose "Transsexualismus".
  • Die Behandlung ist in Österreich nicht rechtzeitig möglich. Dieser Punkt ist heikel, weil "rechtzeitig" ein schwammiger Begriff ist. Mehrere Jahre an Wartezeit rechtfertigen allerdings m.E. eine Operation im Ausland, vor allem dann, wenn Ihr psychischer Leidensdruck hoch ist.
  • Ein weiteres Argument ist die Spezialisierung einer Klinik, da es in Österreich nicht genug Spezialist*innen gibt. Es macht einen Unterschied ob eine Spezialklinik in Deutschland hunderte Penoide in einem Jahr aufbaut oder ob eine österreichische Klinik nur ein paar derartige Operationen pro Jahr durchführt. Grundsätzlich muss nämlich von einem Zusammenhang zwischen den Fallzahlen und der Operationsqualität ausgegangen werden. Auch die Art und Weise der Operation, ein hohes medizinisches Risiko bei mangelnder Spezialisierung der österreichischen Ärzt*innen und der medizinische State of the Art sind wichtige Argumente für eine Operation im EU-Ausland.
  • Bleiben Sie freundlich aber stur und hartnäckig. U.U. ist eine Stellungnahme/ein Gutachten sinnvoll, welches noch einmal Ihren Leidensdruck bestätigt und dass es unzumutbar für Sie ist, so lange auf eine Operation warten zu müssen.
Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
Share by: