Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Toxischer Narzissmus und psychische Gewalt in der Partnerschaft

Florian Friedrich • Feb. 12, 2024

Eine gute Selbstfürsorge entwickeln

Toxische Partnerschaften und Beziehungen sind dadurch gekennzeichnet, dass ich an eine*n Beziehungspartner*in gerate, der/die mein Selbstwertgefühl permanent durch offene oder subtile Manipulationen untergräbt, schwächt und vergiftet. Umso wichtiger ist es, dass ich an meinem Selbstwertgefühl arbeite, um mich nicht zu verlieren. Es ist dabei unabdingbar, dass ich mich vor der psychischen Gewalt meines/meiner Partner*in schütze, auf Distanz gehe und Selbstfürsorge, Anteilnahme für mich selbst und Trost entwickle. Vielen Menschen fällt es dabei schwer, genauso liebevoll, tröstend und gütig mit sich selber umzugehen, wie mit anderen Personen, vor allem dann, wenn sie Opfer von Gewalt sind.


Toxischer Narzissmus kann eine Partnerschaft massiv belasten und Sie als Partner*in psychisch gefährden. Lesen Sie in diesem Artikel, wie Sie eine gute Selbstfürsorge entwickeln können, wenn Sie psychische Gewalt erleben.

Toxischer Narzissmus und psychische Gewalt in der Partnerschaft

Was sind toxische Beziehungen und was meint "toxisch"?

Wenn sich bösartige Täter-Anteile ausbilden

Es gibt berechtigte Kritik an dem Wort „toxisch“, weil es vorschnell verwendet und somit missbraucht wird. Als Psychotherapeut erlebe ich auch die perverse Täter*innen-Opfer-Umkehr, dass der/die gesunde Partner*in vom/von der Täter*in als „toxisch“ bezeichnet wird.


Eine schwierige oder konfliktreiche Partnerschaft ist nicht automatisch eine toxische Beziehung. Toxisch ist eine Partnerschaft oder zwischenmenschliche Beziehung aber dann, wenn sich giftige, maligne und bösartige Täter-Ich-Anteile ausbilden, die mich innerlich attackieren und vergiften. Es entwickeln sich dann „Ego-States“, d.h. wir verinnerlichen den/die toxische*n Beziehungspartner*in und werten uns dann selbst ab.

Macht mir z.B. mein*e Partner*in immer wieder Schuldgefühle, weil er/sie selbst zur Eifersucht neigt und nicht erwachsen damit umgehen kann, wenn ich mich mit guten Freund*innen treffe, dann verinnerliche ich im Laufe der Zeit meine*n eifersüchtige*n Partner*in und es bildet sich ein eifersüchtiger Ich-Anteil (Ego-State) aus. Der Feind ist dann sozusagen in den eigenen Reihen. Ich habe dann z.B. trotz körperlicher und emotionaler Treue Angst und Schuldgefühle, wenn ich mich mit guten Freund*innen treffe, und mein*e eifersüchtige*r Partner*in ist innerlich immer bei mir, spricht abwertend zu mir, macht mir Schuldgefühle und Angst.


Fragen zur Selbsterfahrung

Folgende Fragen zur Selbsterfahrung können Ihnen helfen, wenn sie in einer toxischen Beziehung leben:

  • Wie können mich andere Menschen am besten trösten, wenn es mir körperlich oder emotional schlecht geht, wenn ich z.B. Schuldgefühle habe und ich völlig verunsichert bin?
    Wie kann ich selbst andere am besten trösten?
  • Wie würde ich eine*n Freund*in trösten und ihr/ihm beistehen, wenn sie/er gerade in einer toxischen Partnerschaft lebt und es ihm/ihr schlecht geht?
  • Wie gehe ich mit mir selbst um, wenn es mir schlecht geht, wenn ich etwa Schmerzen habe oder schwierige Emotionen (etwa Angst, Schuldgefühle) spüre?
  • Wie könnte ich in Zukunft tröstender mit mir selbst umgehen, wenn es mir schlecht geht? Was könnte ich dann ganz konkret anders machen? Was brauche ich dann von mir selbst? Was brauche ich von anderen?
  • Gibt es Bilder, Gedanken, Erinnerungen, Vorstellungen, die mir dabei helfen können, mir selbst Trost zu spenden, wenn ich unter schmerzhaften Gefühlen leide (etwa Erinnerungen an getröstet-Werden, an liebevolle Trost-spendende Menschen, positive Gedanken und Affirmationen oder positive Visualisierungen, positive Ich-Anteile, innere Helfer*innen)?
  • Wenn ich morgen aufwachen und anteilnehmend und mitfühlend mit mir selbst umgehen würde, wie würde ich das als erstes bemerken. Mein psychischer Schmerz wäre dann noch immer da, aber was würde ich dann anders machen, wenn ich voller Mitgefühl für mich selber wäre? Wie würden andere Menschen es bemerken, dass ich auf einmal mit Mitgefühl, Trost und Anteilnahme mit mir selbst umgehen würde? Wie würde so ein Tag voller Mitgefühl aussehen?
  • Gibt es jetzt bereits etwas, das ich voller Mitgefühl für mich selbst tun könnte?


Ein guter Umgang mit schwierigen Lebenssituationen

Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie, hat sehr schön formuliert, dass wir den Bedingungen unserer Existenz (etwa Körper und Psyche) nicht völlig ausgeliefert sind, sondern uns als Menschen immer bewusst entscheiden können, wie wir damit umgehen. Lebe ich etwa in einer toxischen Partnerschaft und möchte mich (noch) nicht trennen, so kann ich lernen, mit den Lebensbedingungen in dieser Beziehung (personal und authentischer) umzugehen und zu handeln. Dies bezieht sich allerdings lediglich auf psychische Gewalt, bei körperlicher oder sexueller Gewalt bedarf es der Hilfe von außen: durch Polizei und Exekutive.

Filmtipp: "Toxic Relationship Signs"

In diesem Film erfahren Sie Warnzeichen für eine toxische Beziehung.

Die eigenen Kraftquellen und Stärken nutzen

Gerade dann, wenn Sie mit einem/einer toxischen Partner*in zusammenleben ist es wichtig, den Blick wieder auf die eigenen Stärken, Ressourcen und Kraftquellen zu richten, um neuen Lebensmut zu fassen und um sich gestärkt, selbstbewusster und sicherer zu fühlen.


Fragen, um sich der eigenen Kraftquellen wieder bewusst zu werden:

  • Gibt es eine innere Stärke oder einen inneren Halt, der/die mich schon mein ganzes Leben lang begleitet?
  • Welche Kraftquellen habe ich früher genutzt?
  • Welche Kraftquellen haben mir in der Vergangenheit in schwierigen Zeiten geholfen, etwa in Zeiten von Krankheiten, Lebenskrisen oder wenn ich emotionale, seelische oder körperliche Schmerzen hatten?
  • Welche dieser Kraftquellen nutze ich heute nicht mehr?
  • Welche dieser Kraftquellen könnte ich heute wieder nutzen?
  • Wer könnte mir dabei helfen und was brauche ich dafür?
  • Was ist heute meine wichtigste Stärke und Ressource?
  • Welche Stärken/Ressourcen und Kraftquellen nutze ich bereits, um mit den schädlichen Bedingungen, Entwertungen und Angriffen meines/meiner Partner*in besser umzugehen oder mich davon abzulenken?
  • Was kann ich trotzdem noch immer genießen?
  • Was gibt mir unabhängig von meiner Partnerschaft Kraft, Sinn und ist wertvoll in meinem Leben?
  • Wer oder was kann mich dabei unterstützen (andere Menschen, Hobbys, Tiere, Kunst und Kultur, ein*e Psychotherapeut*in)?
  • Wen habe ich in schwierigen Lebenszeiten um Hilfe gebeten?
  • Was hat mich bisher in meinem Leben am meisten bereichert?


Schädliche Verhaltensweisen

Folgende Verhaltensweisen können dabei langfristig schädlich sein:

  • weniger arbeiten oder gar nicht mehr arbeiten gehen
  • weniger Tätigkeiten ausüben, die Freude machen, Spaß bereiten, Sinn geben oder als wertvoll erlebt werden
  • weniger soziale Kontakte und gutes gesellschaftliches Beisammensein pflegen
  • weniger Freundschaften und Beziehungen pflegen
  • sozialer Rückzug
  • vermehrter Missbrauch von Drogen, Alkohol und Medikamenten
  • Vermeidung, etwas Neues im Leben auszuprobieren
  • zu viele Pausen, zu viel Schlaf, zu viel ruhen und hinlegen
Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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