Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Anorexia Nervosa / Magersucht - Psychologische Hilfe

Florian Friedrich • März 30, 2023

Magersucht ist eine lebensbedrohliche Störung

Bei der Magersucht handelt es sich um eine schwere psychische Erkrankung, die mit einem hohen Leidensdruck für die Betroffenen, ihre Familien und Angehörigen einhergeht.


Ich biete Psychotherapie und psychologische Hilfe bei Anorexia Nervosa an.

Magersucht - Psychotherapie Salzburg/Hamburg

Diagnose und Erscheinungsbild der Magersucht

Nach DSM-5 (der fünften Auflage des "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders“) bedarf es folgender Symptome, damit eine Magersucht diagnostiziert werden kann:

  • die Weigerung, das Minimum des für das Alter und der Körpergröße normalen Körpergewichtes zu halten (weniger als 85 %, BMI ≤17,5) und eine Restriktion der Nahrungsaufnahme, 
  • eine ausgeprägte Angst vor einer Gewichtszunahme oder davor, dick zu werden, obwohl Untergewicht besteht,
  • eine Störung in der Wahrnehmung der eigenen Figur und des Gewichtes sowie eine übermäßige Abhängigkeit der Selbstbewertung von Figur und Gewicht oder Leugnen des Schweregrades des geringen Körpergewichts.


In der ICD-10 (der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ in ihrer zehnten Revision) werden zwei Subtypen von Magersucht unterschieden: 

  • F 50.0 Anorexia nervosa
  • F 50.01 Anorexie mit aktiven Maßnahmen zur Gewichtsabnahme (selbstherbeigeführtes Erbrechen, oder Missbrauch von Laxanzien, Diuretika, Klistieren)


Typische Verhaltensweisen bei der Magersucht sind, dass die betroffenen Menschen absichtlich Nahrungsmittel verweigern, um an Gewicht zu verlieren. Auch machen viele der davon Betroffenen übertrieben viel Sport, missbrauchen Appetitzügler, kontrollieren viele Male am Tag ihr Gewicht, täuschen vor, zu essen, zeigen immenses Interesse an Essen, Ernährung und Kochen und vermeiden oft sexuelle Aktivitäten. Den Mitmenschen erscheinen Personen, die unter Magersucht leiden, ruhelos, getrieben, manchmal auch stark und stolz, verbissen und verachtend (narzisstisch) gegenüber Menschen, die weniger diszipliniert sind, leistungsorientiert, leer, reizbar und deprimiert. 

Filmtipp: "Magersucht: So überwindet Tim die Essstörung"

Magersucht ist unter Männern selten zu finden, sie tritt gehäuft bei jungen, schwulen Männern auf.

Anamnese und Gründe in der Lebensgeschichte / Homosexualität

In der Biographie der Betroffenen finden sich gehäuft folgende Einflüsse aus der Familie oder von anderen Bezugspersonen:

  • Menschen, die eine Magersucht entwickeln, haben oft schon früh zu viel Verantwortung übernommen, u.a. auch für die eigenen Eltern. Oft haben sie sich mit der Mutter verbündet oder wurden von den Eltern emotional und psychisch missbraucht, u.a. auch als Partner*innenersatz, als Vorzeigekind oder zum Kitten einer unglücklichen Ehe der Eltern. Sie mussten schon früh dem Bild der Eltern entsprechen und eigene Bedürfnisse und Gefühle unterdrücken. Somit ist ihr Identitätsgefühl schwach ausgeprägt, und sie wissen nicht, wer sie sind. Die Betroffenen haben Angst vor der weiten Welt und dem selbständigen Leben außerhalb der Familie.
  • Unter homosexuellen und bisexuellen Männern tritt Magersucht wesentlich häufiger auf als unter heterosexuellen Männern.  Eine von vielen Ursachen kann die Ablehnung der eigenen Homosexualität/Bisexualität sein (verinnerlichte Homonegativität/Homophobie), die mit Selbsthass, Selbstabwertung, einem geringen Selbstwert, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und innerer Leere einhergeht. Die betroffenen Männer versuchen ihre psychischen Probleme durch die Magersucht zu kompensieren.


Psychodynamik der Magersucht - Narzissmus und Sexualität

Menschen, die unter Magersucht leiden, neigen zu Perfektionismus und rigidem Denken. Sie haben Angst vor Kontrollverlust, ein niedriges Selbstwertgefühl und schränken Ihr Leben auf die Themen von Ernährung und Gewicht ein. Mitunter leben sie sozial zurückgezogen, und ihre Stimmung kann schnell wechseln. Zwanghafte, depressive, histrionische und narzisstische Züge sind nicht selten. So könnte das unbewusste Muster einer Person, die unter Anorexia Nervosa leidet, sein: „Nur wenn ich großartig in der Nahrungsverweigerung bin, bin ich etwas wert und stärker und disziplinierter als die anderen. Dadurch kann ich mich selbst aufwerten“.


Der Magersucht liegen fast immer schwere Bindungsstörungen und tiefgehende Entwicklungskonflikte zugrunde. Es geht hierbei um die mangelnde weibliche (oder männliche) Geschlechtsidentität, aber auch um Kontrolle, weshalb der Magersucht etwas Narzisstisches anhaftet. Denn es geht um Macht und Kontrolle über den Hungertrieb und den eigenen Leib, aber auch um Macht über die Eltern, die sich nun Sorgen wegen der lebensbedrohlichen Erkrankung machen.

Auch unbewusster Hass auf die Mutter und die vorbewusste Haltung, als Frau keinesfalls wie die eigene Mutter werden zu wollen, finden sich bei vielen magersüchtigen Mädchen und Frauen. Deshalb beginnt die Magersucht meist schon in der Pubertät, also dann, wenn sich das Mädchen körperlich und psychosexuell zur Frau entwickeln sollte.

Des Weiteren kann ein gestörtes Verhältnis zum Vater eine Ursache der weiblichen Magersucht sein, vor allem dann, wenn der Vater eine narzisstische Persönlichkeit ist und ein sexistisch-patriarchalisches Frauenbild hat.


Schädliches Verhalten des Vaters als Ursache

Folgende vergiftende Verhaltensweisen können Mädchen in die Magersucht treiben:

Wenn der Vater

  • die Entwicklung seiner Tochter zur Frau abwertet
  • seine Tochter sexualisiert
  • sich psychisch oder sexuell übergriffig verhält
  • sexuelle oder schlüpfrige Anspielungen macht


Auf diese Weise entwickeln Mädchen einen langfristig schädlichen Selbstschutz gegen die erwachsene Identität als Frau, gegen die erwachsene weibliche Sexualität und eine Abgrenzung gegenüber den Eltern: die Magersucht und das Verweigern jeglicher Nahrung.

Film: "Magersucht (Anorexia Nervosa) - Das Wichtigste über Symptome, Ursachen und Therapie"

Körperliche Symptome der Magersucht zeigen sich u.a. in:

  • einer niedrigeren Körpertemperatur und raschem Frieren
  • Veränderungen im Herz- und Kreislaufsystem
  • einem verlangsamten Metabolismus
  • Veränderungen der Haare, der Haut, vermehrtem Wollhaar (Lanugo Behaarung) oder Haarausfall
  • Störungen des Hormonhaushaltes
  • einem geschwächten Immunsystem, d.h. einem höheren Risiko für Infektionskrankheiten
  • Störungen der Konzentration und des Schlafes
  • vermehrter Müdigkeit
  • Elektrolytstörungen
  • Verstopfungen und Problemen beim Stuhlgang
  • Eiweißmangel und niederen Gesamteiweißwerten und damit einhergehenden Ödemen
  • einem BMI (Body-Mass-Index) unter 17,5 
  • Veränderungen beim EKG (Elektrokardiogramm)
  • Störungen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrindenachse und der Schilddrüsenachse
  • erhöhten Werten des Wachstumshormons
  • Osteoporose

Der harte Weg aus der Magersucht – Essstörungen bei jungen Frauen

Diese Dokumentation begleitet zwei junge Frauen auf ihrem Weg aus der Magersucht.

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
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Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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