Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Ego-State-Therapie und Traumatherapie

Florian Friedrich • Apr. 10, 2024

Traumaarbeit mit Ego-States

Bei der Arbeit mit Ego-States handelt es sich um einen lösungs- und ressourcenorientierter Ansatz, der mit Hypnotherapie, Körperinterventionen, Methoden aus dem Somatic Experience und verhaltenstherapeutischen Methoden arbeitet.

Die Ego-State-Therapie arbeitet mit den unterschiedlichen Facetten, Ich-Zuständen, Traits, Seiten, Aspekten und Zügen unserer Persönlichkeit.

Wenn Menschen traumatisiert sind, dann spaltet sich ihre Persönlichkeit unbewusst in verschiedene Seiten auf, die oft gegeneinander wirken. Die Ego-State-Therapie kann Sie dabei unterstützen, diese verschiedenen voneinander getrennten Seiten wieder in einen guten Austausch und in Kommunikation zu bringen. Damit werden Ego-States zu wertvollen Ressourcen und Kompetenzen.


Ich biete Ego-State-Therapie und Traumatherapie in Salzburg und Hamburg an.

Ego-State-Therapie in Salzburg / Hamburg

Was sind Ego-States?

Ego-States sind neuronale Netzwerke bzw. neurophysiologische Manifestationen der Reaktionen unseres autonomen Nervensystems auf bestimmte positive und negative Lebenserfahrungen, die in unserem impliziten Gedächtnis gespeichert werden. Viele Ego-States entstehen in unserer Kindheit, aber auch erst in unserem Erwachsenenleben. Bis zu unserem Tod bilden wir immer wieder neue Ego-States aus.

Ego-States dürfen nicht verdinglicht verstanden werden, denn es handelt sich dabei nur um Hilfskonstrukte, Bilder und Metaphern. Ego-States sind damit Muster des Erlebens, die durch Lernen und Wiederholung entstehen.


Die Arbeit mit Ich-Zuständen ist schon ziemlich alt und findet sich in vielen Therapierichtungen. Die moderne Ego-State Therapie wurde jedoch erst 1980 von John und Helen Watkins entwickelt. Das „Ich“ ist in diesem Modell durch eine Anzahl von Persönlichkeitsanteilen charakterisiert. Diese sind durch mehr oder weniger durchlässige Grenzen voneinander getrennt. Von einer Pathologie sollte erst dann gesprochen werden, wenn Spaltungen, Uneinigkeit oder ein Mangel der Zusammenarbeit zwischen den Ego-States auftreten.

Film: "Woltemade Hartman - Was ist Ego-State-Therapie?"

Ein Beispiel einer recht alltäglichen Problematik mit unterschiedlichen States:

Herr B. spürt im Ich-Zustand des gesunden Erwachsenen, dass er schwul ist und Bedürfnisse nach Sex und Partnerschaft mit Männern hat. Er hat allerdings auch aufgrund seiner rechtskonservativen Erziehung einen homophoben State, der Herrn B. starke Scham- und Schuldgefühle bereitet und es ihm schwer macht, seine homosexuellen Bedürfnisse frei und erfüllt zu leben.

Im Laufe seiner Therapie würdigt Herr B. seinen homophoben State, der ihn in seiner Kindheit und Jugend lediglich vor Beschämungen und drohender homophober Gewalt durch seine Eltern und Brüder bewahren wollte. Er entwickelt damit eine bessere Beziehung zu diesem State und kann ihn utilisieren bzw. nutzbar machen. Zudem verfügt Herr B. auch über ressourcenreiche und selbstfürsorgliche Ich-Zustände, die er nun gezielt und bewusst einsetzt, um freundlicher mit sich selbst umzugehen. Dadurch verringern sich auch seine Scham- und Schuldgefühle.

Interview mit Woltemade Hartman: "Was macht einen guten Ego State Therapeuten aus?"

Was ist das Ziel der Ego-State-Therapie:

Das Ziel ist, dass die einzelnen Ego-States gut in die Gesamtpersönlichkeit eines Menschen integriert werden. Dies geht etwa mithilfe von Aufstellungsarbeit, Hypnose oder der Hypnotherapie von Milton Erickson.

Die Ego-State-Therapie ist sehr erfolgreich bei der Behandlung von:

  • Posttraumatischen und Komplexen Posttraumatischen Belastungsstörungen
  • Traumafolgesymptomen
  • Bindungsschwächen und Bindungsstörungen
  • Dissoziativen Störungen
  • Psychosomatischen Beschwerden und Schmerzen

Interview mit Woltemade Hartman: "Gibt es in der Teilearbeit auch böse Persönlichkeitsanteile?"

Die Arbeit mit inneren Täter*innen und Täter-nahen States

Woltemade Hartman spricht von "destruktiv wirkenden" Ego-States. Sie haben sich in traumatischen Situationen als Introjekte ausgebildet, damit wir das Trauma psychisch überleben konnten. Diese sind zu würdigen, und es ist wichtig, dass Psychotherapeut*innen eine gute Beziehung zu diesen States aufbauen, ihre Funktion wertschätzen und deren Energie utilisieren.

Ein großer Fallstrick ist es, wenn Psychotherapeut*innen diese States bekämpfen, ausmerzen wollen und sie nicht würdigen und als hochkompetente Lösungsversuche und Ressourcen betrachten.


Der Begriff "Täterintrojekt" ist Mode geworden. Diese States sind meist Objekt, manchmal auch Subjekt. Bei Subjektaktivierung besetzt dieses Introjekt unser Ich und wird eine Seite von uns. Da es zu unserer Persönlichkeit gehört, bedarf es der Würdigung. Es soll kein Fremdkörper bleiben, sondern als Überlebensressource gewürdigt und integriert werden.

Wir benötigen viel Vorsicht und Offenheit, um diese States zu hilfreichen Seiten zu transformieren. Dies braucht Zeit, Langsamkeit, Geduld, eigene Selbsterfahrung und eine fundierte Ausbildung.

Denn es geht nicht um Vernichtung und Exorzismus einer Seite von uns selbst, was Dissoziationen fördert, sondern um Integration, Wachstum und Heilung.


Trivialisierungen und Missbrauch durch die Psychoesoterik-Szene

Teilearbeit ist Mode geworden und wird manchmal auch missbraucht.

Denn nicht jede Arbeit mit Seiten ist auch Ego-State-Therapie. In der Esoterik-Szene wird etwa gerne mit dem inneren Kind gearbeitet. Das hat jedoch nichts mit Ego-State-Therapie zu tun, weil hier von vornherein suggeriert wird, dass es ein inneres Kind gäbe. Dies widerspricht der phänomenologischen Grundhaltung der wissenschaftlich fundierten Arbeit mit Ego-States.

Seien Sie auch skeptisch, wenn Ihr Psychotherapeut meint, 30 bis 40 Anteile bei Ihnen zu erkennen, mit der Mind-Control-Theorie arbeitet und Ihnen falsche Erinnerungen manipuliert. Dies hat grundsätzlich nichts mit der Ego-State-Therapie zu tun, sondern stellt eine Trivialisierung oder sogar Missbrauch dieser Methode dar.

Allerdings lässt sich die Ego-State-Therapie gut mit anderen wissenschaftlichen Psychotherapieverfahren kombinieren. Ich selbst kombiniere sie gerne mit der Hypnosystemischen Therapie von Gunther Schmidt und der Existenzanalyse.

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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