Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Adressen: Innsbrucker Bundesstraße 47
und Fürstenallee 9
5020 Salzburg
Österreich
Mag. Florian Friedrich, BA
Psychotherapeut (Existenzanalyse)
Traumatherapeut
in Salzburg / Hamburg
Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).
Bei der Arbeit mit Ego-States handelt es sich um einen lösungs- und ressourcenorientierter Ansatz, der mit Hypnotherapie, Körperinterventionen, Methoden aus dem Somatic Experience und verhaltenstherapeutischen Methoden arbeitet.
Die Ego-State-Therapie arbeitet mit den unterschiedlichen Facetten, Ich-Zuständen, Traits, Seiten, Aspekten und Zügen unserer Persönlichkeit.
Wenn Menschen traumatisiert sind, dann spaltet sich ihre Persönlichkeit unbewusst in verschiedene Seiten auf, die oft gegeneinander wirken. Die Ego-State-Therapie kann Sie dabei unterstützen, diese verschiedenen voneinander getrennten Seiten wieder in einen guten Austausch und in Kommunikation zu bringen. Damit werden Ego-States zu wertvollen Ressourcen und Kompetenzen.
Ich biete Ego-State-Therapie und Traumatherapie in Salzburg und Hamburg an.
Ego-States sind neuronale Netzwerke bzw. neurophysiologische Manifestationen der Reaktionen unseres autonomen Nervensystems auf bestimmte positive und negative Lebenserfahrungen, die in unserem impliziten Gedächtnis gespeichert werden. Viele Ego-States entstehen in unserer Kindheit, aber auch erst in unserem Erwachsenenleben. Bis zu unserem Tod bilden wir immer wieder neue Ego-States aus.
Ego-States dürfen nicht verdinglicht verstanden werden, denn es handelt sich dabei nur um Hilfskonstrukte, Bilder und Metaphern. Ego-States sind damit Muster des Erlebens, die durch Lernen und Wiederholung entstehen.
Die Arbeit mit Ich-Zuständen ist schon ziemlich alt und findet sich in vielen Therapierichtungen. Die moderne Ego-State Therapie wurde jedoch erst 1980 von John und Helen Watkins entwickelt. Das „Ich“ ist in diesem Modell durch eine Anzahl von Persönlichkeitsanteilen charakterisiert. Diese sind durch mehr oder weniger durchlässige Grenzen voneinander getrennt. Von einer Pathologie sollte erst dann gesprochen werden, wenn Spaltungen, Uneinigkeit oder ein Mangel der Zusammenarbeit zwischen den Ego-States auftreten.
Herr B. spürt im Ich-Zustand des gesunden Erwachsenen, dass er schwul ist und Bedürfnisse nach Sex und Partnerschaft mit Männern hat. Er hat allerdings auch aufgrund seiner rechtskonservativen Erziehung einen homophoben State, der Herrn B. starke Scham- und Schuldgefühle bereitet und es ihm schwer macht, seine homosexuellen Bedürfnisse frei und erfüllt zu leben.
Im Laufe seiner Therapie würdigt Herr B. seinen homophoben State, der ihn in seiner Kindheit und Jugend lediglich vor Beschämungen und drohender homophober Gewalt durch seine Eltern und Brüder bewahren wollte. Er entwickelt damit eine bessere Beziehung zu diesem State und kann ihn utilisieren bzw. nutzbar machen. Zudem verfügt Herr B. auch über ressourcenreiche und selbstfürsorgliche Ich-Zustände, die er nun gezielt und bewusst einsetzt, um freundlicher mit sich selbst umzugehen. Dadurch verringern sich auch seine Scham- und Schuldgefühle.
Das Ziel ist, dass die einzelnen Ego-States gut in die Gesamtpersönlichkeit eines Menschen integriert werden. Dies geht etwa mithilfe von Aufstellungsarbeit, Hypnose oder der Hypnotherapie von Milton Erickson.
Die Ego-State-Therapie ist sehr erfolgreich bei der Behandlung von:
Woltemade Hartman spricht von "destruktiv wirkenden" Ego-States. Sie haben sich in traumatischen Situationen als Introjekte ausgebildet, damit wir das Trauma psychisch überleben konnten. Diese sind zu würdigen, und es ist wichtig, dass Psychotherapeut*innen eine gute Beziehung zu diesen States aufbauen, ihre Funktion wertschätzen und deren Energie utilisieren.
Ein großer Fallstrick ist es, wenn Psychotherapeut*innen diese States bekämpfen, ausmerzen wollen und sie nicht würdigen und als hochkompetente Lösungsversuche und Ressourcen betrachten.
Der Begriff "Täterintrojekt" ist Mode geworden. Diese States sind meist Objekt, manchmal auch Subjekt. Bei Subjektaktivierung besetzt dieses Introjekt unser Ich und wird eine Seite von uns. Da es zu unserer Persönlichkeit gehört, bedarf es der Würdigung. Es soll kein Fremdkörper bleiben, sondern als Überlebensressource gewürdigt und integriert werden.
Wir benötigen viel Vorsicht und Offenheit, um diese States zu hilfreichen Seiten zu transformieren. Dies braucht Zeit, Langsamkeit, Geduld, eigene Selbsterfahrung und eine fundierte Ausbildung.
Denn es geht nicht um Vernichtung und Exorzismus einer Seite von uns selbst, was Dissoziationen fördert, sondern um Integration, Wachstum und Heilung.
Teilearbeit ist Mode geworden und wird manchmal auch missbraucht.
Denn nicht jede Arbeit mit Seiten ist auch Ego-State-Therapie. In der Esoterik-Szene wird etwa gerne mit dem inneren Kind gearbeitet. Das hat jedoch nichts mit Ego-State-Therapie zu tun, weil hier von vornherein suggeriert wird, dass es ein inneres Kind gäbe. Dies widerspricht der phänomenologischen Grundhaltung der wissenschaftlich fundierten Arbeit mit Ego-States.
Seien Sie auch skeptisch, wenn Ihr Psychotherapeut meint, 30 bis 40 Anteile bei Ihnen zu erkennen, mit der Mind-Control-Theorie arbeitet und Ihnen falsche Erinnerungen manipuliert. Dies hat grundsätzlich nichts mit der Ego-State-Therapie zu tun, sondern stellt eine Trivialisierung oder sogar Missbrauch dieser Methode dar.
Allerdings lässt sich die Ego-State-Therapie gut mit anderen wissenschaftlichen Psychotherapieverfahren kombinieren. Ich selbst kombiniere sie gerne mit der Hypnosystemischen Therapie von Gunther Schmidt und der Existenzanalyse.