Long-COVID / Post-COVID - Psychologische Hilfe

Florian Friedrich • 19. August 2025

Long-COVID und die Auswirkungen auf die Psyche

Etwa zehn Prozent aller ehemaligen Corona-Patient*innen leiden auch sechs Monate nach Abklingen der COVID-Infektion noch immer an den Folgen ihrer Erkrankung. Die betroffenen Menschen haben u.a. Wochen und Monate lang Konzentrations- und Wortfindungsstörungen, auch der Geschmacks- und Geruchssinn können stark beeinträchtigt sein. Zudem kommt es zu Atemnot und Erschöpfungszuständen, auch dann, wenn die organischen Befunde normal sind.


Long-COVID bzw. Post-COVID hat meist körperliche Ursachen, etwa fehlgeleitete Antikörper, die chronische Entzündungsreaktionen zur Folge haben, Organschäden oder intensivmedizinische Behandlungen. In diesem Artikel werden jedoch die psychischen Auswirkungen beschrieben, und ich gehe vor allem auf die psychologische Behandlung von Long-COVID ein. Es versteht sich von selbst, dass Menschen immer nach dem biopsychosozialen Gesundheitsmodell behandelt werden sollten. 


Größtenteils hat Post-COVID ausschließlich somatische Ursachen, darunter Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck, Asthma und andere Vorerkrankungen. Jedoch spielen laut einer aktuellen US-amerikanischen Kohortenstudie auch die psychische Disposition bzw. psychische Erkrankungen eine Rolle. Hierzu zählen:

  • Depressionen
  • Ängste und Sorgen vor und wegen COVID-19
  • chronischer Stress
  • Einsamkeit


Jeder einzelne dieser Faktoren erhöht das relative Risiko für die Entwicklung von Long-COVID um 30-50 Prozent. So wie es aussieht, sind diese relativen psychischen Risiken teilweise sogar deutlich höher als das bei den meisten somatischen Risikofaktoren der Fall ist.

Auch eine deutsche Studie vom Oktober 2022 hat gezeigt, dass psychische Belastungen ein hohes Risiko für eine somatische Verschlechterung nach einer COVID-Infektion darstellen.

Die Theorie hingegen, dass Long-COVID ausschließlich psychosomatische Ursachen hätte, konnte bis heute nicht bestätigt werden.

Long COVID / Post COVID - Psychologische Hilfe

Erschöpfung nach COVID und Fatigue-Syndrom

Mittlerweile hat sich durch Studien der Verdacht bestätigt, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) verursachen kann. Etwa die Hälfte der unter dem Post-Covid-Syndrom leidenden Patient*innen zeigten demnach eindeutige Symptome für eine ME/CFS. Dabei handelt es sich um eine bisher nicht heilbare Form von extremen Erschöpfungszuständen. Die übrigen Betroffenen erfüllten die Kriterien nicht. Dies verspricht ihnen bessere Heilungschancen.

Beim Chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS) handelt es sich um viel mehr als um eine permanente Erschöpfung. Es kommt zu

  • starker körperliche Schwäche und Erschöpfung
  • Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • immunologischen und neurokognitiven Symptomen
  • langanhaltenden Schwächeanfällen, die Stunden bis Tage andauern können und mitunter zu Bettlägerigkeit führen.


COVID-19 könnte ein Trigger für ME/CFS sein.

Die Post-COVID-Fatigue stellt nicht nur körperlich, sondern auch psychisch eine schwere Belastung dar. Die betroffenen Menschen fühlen sich nach kleinen körperlichen Anstrengungen bereits sehr erschöpft und überfordert. Die Müdigkeit kann zudem chronisch sein, und das bisherige Leistungsniveau kann nicht mehr erreicht werden.
Viele Menschen mit Long- COVID weisen Symptome des Fatigue Syndroms, einer akuten Belastungsreaktion, einer Anpassungsstörung und einer Posttraumatischen Belastungsstörung auf.


Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung?

Nach der ICD-10 (der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme in ihrer zehnten Revision) müssen folgende Kriterien erfüllt sein, damit eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diagnostiziert werden kann:

  • Die betroffene Person war (kurz oder lang anhaltend) einem belastenden Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß ausgesetzt, das bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde.
  • Auch müssen anhaltende Erinnerungen an das traumatische Erlebnis oder das wiederholte Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen (Nachhallerinnerungen, Flashbacks, Träume oder Albträume) oder eine innere Bedrängnis in Situationen, die der Belastung ähneln oder damit in Zusammenhang stehen, vorhanden sein.
  • Der Betroffene vermeidet (tatsächlich oder möglichst) Umstände, die der Belastung ähneln.
  • Mindestens eines der folgenden Kriterien (1. oder 2.) ist erfüllt:
  1. eine teilweise oder vollständige Unfähigkeit, sich an einige wichtige Aspekte des belastenden Erlebnisses zu erinnern; oder
  2. anhaltende Symptome einer erhöhten psychischen Sensitivität und Erregung, wobei mindestens zwei der folgenden Merkmale erfüllt sein müssen:
  • a) Ein- und Durchschlafstörungen
  • b) erhöhte Schreckhaftigkeit
  • c) Hypervigilanz
  • d) Konzentrationsschwierigkeiten
  • e) Reizbarkeit und Wutausbrüche
  • Die Symptome müssen innerhalb von sechs Monaten nach dem belastenden Ereignis (oder der Belastungsperiode) aufgetreten sein. Andernfalls ist von einer PTBS mit verzögertem Beginn zu sprechen. Diese kann auch nach vielen Jahren erst auftreten.
  • Häufig sind zudem sozialer Rückzug, ein Gefühl von Betäubt Sein und emotionaler Stumpfheit, Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen sowie eine Beeinträchtigung der Stimmung.

Mein Filmtipp: "Post-Covid: Corona und Langzeitfolgen"

Eine Dokumentation von NDR über Post-COVID, das tiefe Leiden nach der Infektion.

Traumafolgestörungen nach der Intensivstation

Vor allem Menschen, die auf der Intensivstation behandelt werden mussten, entwickeln gehäuft eine Posttraumatische Belastungsstörung. Ein Aufenthalt auf einer Intensivstation mit künstlicher Beatmung stellt ein körperliches Trauma dar. Auch die soziale Isolierung und eine Umgebung, in der andere Menschen mit dem Tod ringen und u.U. auch an COVID sterben, ist eine existentielle Erschütterung. Da Körper und Psyche eine Einheit sind, hat dieses körperliche Trauma immer auch Rückkopplungseffekte auf die Psyche. Hinzu kommen Gefühle von Todesangst, Lähmung, völligem Ausgeliefertsein und Ohnmacht. Insofern ist diese Extremsituation ein belastendes Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde.


Selbstverständlich, wie bei traumatischen Erlebnissen übrigens nicht ungewöhnlich, kommen die meisten Menschen von selbst wieder aus dieser psychophysischen Extremsituation gut heraus und entwickeln keine posttraumatischen Symptome. In den nächsten Wochen haben noch viele Menschen Nachhallerinnerungen, Schlafstörungen etc. Allerdings verfügen wir als Menschen gesunde Selbstheilungskräfte, die wir nicht unterschätzen sollten.


Chronifizierung der Symptome

Bei einem Teil der Betroffenen verfestigen sich jedoch die Symptome und es entwickelt sich die oben beschriebene Posttraumatische Belastungsstörung. Zudem können Menschen, die psychisch vorbelastet sind, etwa durch eine bestehende Angststörung vor der COVID-Infektion, durch Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen, psychosomatische Vorerkrankungen, Traumatisierungen in der Kindheit und Jugend, Depressionen u.v.m., leichter und rascher eine Belastungsstörung entwickeln. Hier bedarf es dann psychologischer oder psychotherapeutischer Hilfe. Ein Monotrauma lässt sich nämlich grundsätzlich gut behandeln, wenn es rechtzeitig erkannt wird. Hat es sich aber chronifiziert, dann ist die psychologische Behandlung weniger erfolgversprechend und langwieriger.


Psychosomatische Folgen

Die Post-COVID-Fatigue stellt nicht nur körperlich, sondern auch psychisch eine schwere Belastung dar. Die betroffenen Menschen fühlen sich auch nach kleinen körperlichen Anstrengungen bereits sehr erschöpft und überfordert. Die Müdigkeit kann zudem chronisch sein, und das bisherige Leistungsniveau kann nicht mehr erreicht werden.

Viele Long-COVID-Betroffene berichten von folgenden typischen Symptomen:

  • psychische Belastungsprobleme wie Ängste, Depressionen, Anpassungsstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, sich aufdrängende belastende Gedanken und Erinnerungen, Ein- und Durchschlafstörungen
  • Atemprobleme (Kurzatmigkeit) und erhöhter Puls bzw. Herzrasen
  • Schmerzen, für die keine körperliche Ursache gefunden werden kann (übersensitives Schmerzgedächtnis). Hierbei handelt es sich übrigens nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt.
  • Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue)


Schädliche Verhaltensweisen bei Long-COVID sind:

  • weniger arbeiten oder gar nicht mehr arbeiten gehen
  • weniger alltägliche Arbeiten (Haushalt, einkaufen, etwas heben oder tragen)
  • weniger Tätigkeiten, die Freude machen, Spaß bereiten, Sinn geben oder als wertvoll erlebt werden
  • weniger soziale Kontakte
  • weniger Freundschaften und Beziehungen pflegen
  • sozialer Rückzug
  • vermehrter Missbrauch von Drogen, Alkohol und Medikamenten
  • Vermeidung, etwas Neues im Leben auszuprobieren
  • zu viele Pausen, zu viel Schlaf, zu viel ruhen und hinlegen
  • mehr Medikamente einnehmen oder falsche Medikamente (etwa Benzodiazepine, welche schnell abhängig machen)
  • öfters oder zu häufig zu Ärzt*innen zu gehen


Es kann aber auch falsch sein, den Körper rein funktional zu betrachten und die körperlichen Beschwerden völlig zu übergehen. Ich zwinge dann meinen geschwächten Körper, genauso leistungsfähig wie vor Long-COVID zu sein, als ob Long-COVID gar nicht gegeben wäre (Verleugnung). Auch eine Überaktivität kann schädlich sein.

Sowohl ein Übermaß an Schon- und Vermeidungsverhalten, als auch übermäßige Aktivitäten können bei Long-COVID Frustration, Erschöpfung, Depression, Ohnmacht und Hilflosigkeit verstärken.

Fragen Sie sich daher, wenn Sie unter den Folgen von Long-COVID leiden, welche Ihrer Verhaltensweisen langfristig eher förderlich und welche eher hinderlich oder sogar selbstschädigend sind. 


Tipps für einen guten Umgang mit Post-COVID

Auf medizinischer Ebene braucht es medikamentöse, neurokognitive, logopädische und pulmonale Reha-Therapien, vor allem aber auch viel Zeit und Geduld auf Seiten der Patient*innen. Auch Psychopharmaka, etwa Antidepressiva gegen Depressionen und Ängste, können hilfreich sein.

Menschen, die unter Long-COVID leiden sollten sich körperlich und in der Arbeit nicht überfordern, allerdings sind auch eine Schonhaltung, sozialer Rückzug, zu viel Vorsicht und Vermeidung von Aktivitäten, die bisher dem Leben Sinn und Freude gaben, äußerst kontraproduktiv und können Depressionen, Ängste und Schlafstörungen verschlimmern.


Neuer Lebenssinn, Kraftquellen und Ressourcen

Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie, hat sehr schön formuliert, dass wir den Bedingungen unserer Existenz, etwa Körper und Psyche, nicht völlig ausgeliefert sind, sondern uns als Menschen immer bewusst entscheiden können, wie wir damit umgehen. Leide ich etwa an den Folgen einer Erkrankung wie COVID-19, so kann ich lernen, mit diesen Folgen anders und besser (personal und authentischer) zu handeln.

Eine Krankheit wie Long-COVID stellt fast immer eine massive existentielle Erschütterung im Leben eines Menschen dar. Depressionen, starke Ängste, Gefühle der Leere, innere Unruhe, Wut und Trauer können einander abwechseln.

Psychotherapie und psychologische Hilfe können Ihnen helfen, die Erkrankung in Ihr Leben zu integrieren und belastende Emotionen auszuhalten, anzunehmen und durch sie hindurchzugehen.

In dieser Erschütterung des Lebens liegen auch personale und existentielle Spuren, um einen neuen Blick auf das Leben und seine sinnstiftenden Möglichkeiten zu finden. Trotz belastender Emotionen kann im therapeutischen Prozess neuer Lebensmut gefunden werden, und der/die Betroffene kann sich dem Leben neu zuwenden und in Beziehung zu ihm treten.

Wichtig ist es auch, trotz und gerade wegen all Ihrer Beschwerden, dass Sie wieder den Blick auf Ihre eigenen Kraftquellen richten, um besser mit Ihren Long-COVID-Beschwerden zurechtzukommen. Viele Dinge können wir auch dann tun, wenn wir unter Beschwerden leiden.


Folgende Fragen zur Selbsterfahrung können Ihnen hier hilfreich sein:

  • Gibt es eine innere Stärke oder einen inneren Halt, die/der Sie schon Ihr ganzes Leben lang begleitet?
  • Welche Kraftquellen haben Sie früher genutzt?
  • Welche Kraftquellen haben Ihnen in der Vergangenheit in schwierigen Zeiten geholfen, etwa in Zeiten von Krankheiten, Lebenskrisen oder wenn Sie Schmerzen hatten?
  • Welche dieser Kraftquellen nutzen Sie heute nicht mehr?
  • Welche dieser Kraftquellen könnten Sie heute wieder nutzen?
  • Wer könnte Ihnen dabei helfen und was brauchen Sie dafür?
  • Was ist heute Ihre wichtigste Stärke und Ressource?
  • Welche Stärken/Ressourcen und Kraftquellen nutzen Sie bereits, um mit Ihren Beschwerden besser umzugehen oder sich davon abzulenken?
  • Was könnten Sie trotz Ihrer Beschwerden heute noch genießen?
  • Was gibt Ihnen unabhängig von Ihren Beschwerden Kraft, Sinn und ist wertvoll in Ihrem Leben?


Psychologische Hilfe und Psychotherapie bei Long-COVID

Meine Psychotherapie und psychologische Hilfe setzen am biopsychosozialen Krankheits- und Gesundheitsmodell und der Verhaltenstherapie an. Das Ziel einer Therapie ist es, auf verhaltenstherapeutischer Ebene einen neuen Umgang mit den Beschwerden von Long-COVID zu finden und Schmerzen kompetenter bewältigen zu können. Auch der Kontext, in dem die Beschwerden als besonders stark erlebt werden, findet in meiner tiefenpsychologischen und existenzanalytischen Therapie Berücksichtigung. Des Weiteren vermittle ich Entspannungsverfahren (etwa die progressive Muskelentspannung nach Jacobson), Achtsamkeits- und Meditationsübungen.

Film: "Long-Covid - Genesen, nicht gesund: Corona und die Langzeitfolgen"

Rund zehn Prozent aller COVID-Infizierten leiden unter Langzeitfolgen.

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