Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind Supervisionen).

Alkohol-, Tabakabhängigkeit, Spielsucht, Pornosucht, Sexsucht

Florian Friedrich • Apr. 30, 2024

Was ist Sucht? Was ist Abhängigkeit?

Fast alle Menschen missbrauchen Substanzen. Von "Sucht" bzw. "Abhängigkeit" wird allerdings erst dann gesprochen, wenn bestimmte Symptome vorliegen.

Dabei müssen wir unterscheiden zwischen 1. Gewohnheit, 2. Substanzmissbrauch und 3. Sucht bzw. Abhängigkeit


Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie in Salzburg / Wien / Hamburg bei Alkohol-, Tabakabhängigkeit, Spielsucht, Pornosucht und Sexsucht. Für Menschen, die wirtschaftlich schwach sind, gibt es bei mir auch kostenlose Plätze.



























"Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt die Macht unserer Wahl. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit."

Viktor Frankl


















Wie erkenne ich meine Abhängigkeit bzw. Sucht?

Sowohl die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme in ihrer zehnten Revision (ICD-10), als auch das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders in seiner fünften Auflage (DSM-5) beschreiben Abhängigkeit mit folgenden Kennzeichen:

  • Ich habe einen unwiderstehlichen Drang zum Stoff bzw. zu einer Handlung.
  • Ich muss meine Dosis steigern, weil es zu einer Toleranzzunahme bzw. Toleranzabnahme kommt.
  • Ich leide unter Craving. Damit meint man den Suchtdruck. Dabei wende ich viel Zeit und Aufmerksamkeit auf, um mir meine Substanzen zu beschaffen.
  • Ich leide unter Entzugssymptomen.
  • Ich missbrauche die Substanzen oder das Ausführen von Handlungen, obwohl ich um deren Schädlichkeit weiß oder bereits unter psychischen oder somatischen Symptomen leide.
  • Ich konsumiere die Substanzen immer wieder in Situationen, in denen es aufgrund des Missbrauchs zu einer körperlichen Gefährdung kommen kann.
  • Ich konsumiere, obwohl ich dadurch immer wieder soziale und zwischenmenschliche Probleme habe (wenn ich etwa die Arbeit aufgrund meiner ständigen Betrunkenheit verliere oder mich meine Partnerin wegen meiner Sexsucht verlässt). Andere Interessen, aber auch die Arbeit, Partnerschaften, Freundschaften und die Familie werden zugunsten des Substanzkonsums vernachlässigt.
  • Hierbei verliere ich die Kontrolle über meinen Konsum, d.h. ich konsumiere länger und häufiger als geplant
  • Ich muss die Dosis steigern, um überhaupt noch eine Wirkung zu erfahren.
  • Ich habe Entzugssymptome oder vermeide diese, indem ich weiterhin die Substanz missbrauche.
  • Ich benötige viel Zeit, um mich vom Konsum zu regenerieren.
  • Ich reduziere Hobbys und Aktivitäten zugunsten des Konsums.

Film: "Was verursacht Sucht?"

Es gibt zahlreiche biopsychosoziale Faktoren, die zur Entwicklung einer Suchterkrankung führen.

Was ist das Spezifische der Sucht?

Die Existenzanalyse sieht das Spezifische der Sucht darin, wenn Menschen eine impulsive Anziehungskraft durch eine Substanz oder Handlung (etwa durch Sex, Spielen, das Ansehen von Pornographie) erleben, der sie nicht widerstehen können. Ich erlebe die Substanz oder die Handlung (etwa das Spielen), als überwältigend, imperativ und übermannend.

Zugleich erlebe ich ein Defizit. Dabei fühle ich einen doppelten Mangel: Erstens erfahre ich einen Mangel an Widerstandskraft, zweitens einen psychologisch-körperlichen Mangel, wenn ich die Substanz längere Zeit nicht zu mir nehme bzw. die Handlung nicht ausführe. Die Betroffenen entwickeln starke Ängste, dass das Leben an Qualität verliere, wenn sie der Sucht nicht nachgehen. Dies lässt sie die Suchthandlungen zwanghaft wiederholen und führt zu Erfahrungen von Ohnmacht und getrieben-Sein. 


Der hypnosystemische Blick auf die Sucht

Der Begriff „Sucht“ wird heute inflationär verwendet. Fast alles, was Leute gerne tun, wird heute schon mal als „Sucht“ definiert und damit pathologisiert. Dabei wird Sucht nicht selbst- sondern fremddefiniert, was problematisch ist. Zudem wird den angeblich Betroffenen unterstellt, dass sie zu wenig innere Struktur hätten.

Gunther Schmidt bezeichnet Sucht als „Suchtkompetenz und Suchkompetenz“, da die Betroffenen eine besonders starre, loyale und pflichtbewusste Seite hätten. Natürlich gibt es auch andere Seiten, die einfach nur gut leben möchten und das Bedürfnis nach Autonomie, Freiheit und Freiraum haben. Mit Sucht werden also ein gewisses Erleben und eine bestimmte gewünschte Trance gesucht. Damit ist Sucht eine „Suchkompetenz“ (Gunther Schmidt), die oft auch das Ersehnte findet. Diese beiden Seiten, die pflichtbewusste und die autonome, stehen miteinander in einem inneren Konflikt und bedürfen der Kooperation.

Die bedürftige und autonome Seite hat zunehmend mehr Mangel, wird ängstlich, depressiv und dysphorisch. Diese Seite wird völlig dissoziiert und abgespalten, bis sie sich durch Suchtverhalten lautstark Gehör verschafft. Damit macht Sucht Sinn und weist die Betroffenen auf unerfüllte Bedürfnisse hin. Das Symptom der Sucht muss übersetzt werden und stellt einen kompetenten Lösungsversuch dar, um das ersehnte Erleben zu erreichen.


Oft wird Sucht fremddefiniert durch Behörden, Angehörige oder den Arbeitgeber. Aus diesem Grund sind die Klient*innen und Patient*innen manchmal nicht zur Therapie motiviert. Es fehlt ihnen ein eigenes Anliegen. 

Deshalb ist es wichtig, dass ich als Psychotherapeut nicht sofort die Sucht-Pathologie übernehme, sondern das Konzept von Sucht in Frage stelle. Stattdessen möchte ich mir zusammen mit Ihnen ansehen, welche Auswirkungen Ihr Konsumverhalten hat.

Bedeutsam erscheint mir, dass ich auch dann mit Ihnen arbeite, wenn andere Sie als süchtig erleben, Sie sich selbst aber nicht. Es geht dann darum, wie Sie einen guten Umgang mit den Suchtzuschreibungen der anderen finden können.

Ziel ist daher nicht unbedingt sofortige Abstinenz für sich selbst, sondern kontrollierter Konsum oder Abstinenz für ein bestimmtes sinnstiftendes Ziel, etwa für die Ehe und Partnerschaft, für die Erwerbsarbeit oder für den Führerschein. Ein besonderes Anliegen ist mir dabei, dass Sie Ihre Würde, Selbstwirksamkeit und Autonomie wahren können.


Ehrenrunden sind im Suchtbereich normal. Zudem gelingt es vielen Betroffenen, kontrolliert zu konsumieren. Auch hier sollten Sie immer frei, kongruent, stimmig und selbstbestimmt wählen können.

Wenn Menschen diesbezüglich frei wählen können und hinter den Zielen (völlige Abstinenz oder kontrollierter Konsum) stehen, dann sind die Erfolgsraten viel höher.

In der Suchttherapie geht es um erfüllende Ziele und Alternativen zur Substanz. Abstinenz allein ist ein Killerziel und daher ohne Alternative nicht hilfreich. Zudem richten Negativziele den Fokus erst recht hypnotisch auf die Substanz.


Die klassische Suchttherapie bietet erhöhte Leidensbereitschaft und Frustrationstoleranz als Ziele an. Das sind keine hilfreichen, sinnstiftenden und erfüllenden Alternativen zum Erleben, das die Substanz anbietet. Es sollte vielmehr um gewünschte Alternativen und um eine gute Beziehung zu sich selbst und den Mitmenschen gehen.


Fazit: Sucht ist ein Instrument, um eine wohltuende Alltagstrance zu erlangen. D.h. in der Psychotherapie und im Coaching geht es darum, Ihnen Wege beizubringen, um sich selbst schöne Erfahrungen und Trancezustände mit weniger Konsum zu bereiten.

Starke Schmerzen - Psychologische Schmerztherapie
von Florian Friedrich 07 Mai, 2024
Was sind chronische Schmerzen und Schmerzstörungen? Chronische Schmerzen und Schmerzstörungen sind oft die Folge von akuten starken Schmerzen, etwa nach Verletzungen. Der Schmerz kann etwa dann chronisch werden, wenn der akute Schmerz nicht ausreichend behandelt wurde. In diesem Fall beginnt der akute Schmerz sich zu verselbständigen. Die Ursache des Schmerzes ist oft schon gar nicht mehr vorhanden, dennoch bestehen die chronischen Schmerzen weiterhin. Dies hängt mit dem Schmerzgedächtnis zusammen. Wenn z.B. immer wieder Schmerzsignale im Rückenmark und im Gehirn ankommen, kann es zu einer Übersensibilisierung gegenüber leichten Schmerzen kommen, die dann als starker Schmerz erlebt werden. Hierbei handelt es sich also nicht um „eingebildete“ Schmerzen, sondern um einen real gegebenen Schmerz. Das Gehirn hat nämlich einen falschen und kontraproduktiven Umgang mit Schmerzen gelernt. Hypnotherapie, hypnosystemische Ansätze und Hypnose Im Rahmen meiner Schmerztherapie arbeite ich mit hynosystemischen Ansätzen und mit Hypnose. Dabei würdigen wir Ihre Tapferkeit und Ihre Stärke. Im Rahmen der Schmerztherapie lernen Sie, von Ihren Schmerzen weniger überflutet zu werden und weniger Hilflosigkeit zu erleben. Stattdessen können Sie die Erfahrung machen, noch kompetenter und wieder handlungsfähig im Umgang mit Ihren Schmerzen zu werden.
Erste Hilfe bei Binge-Eating/Tipps bei Essanfällen
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Was ist Binge-Eating? Beim Binge-Eating handelt es sich um wiederholte Essanfälle, die als unfreiwillig erlebt werden. Die betroffenen Personen nehmen dabei gewaltige Mengen an Nahrung zu sich (etwa mehrere Torten), führen aber – im Gegensatz zur Essstörung der Bulimie – kein Erbrechen herbei. Beim Binge-Eating handelt es sich um eine Essstörung, welche zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen schnell an Gewicht zunehmen. Die Menschen erleben sich als dem Essanfall ausgeliefert, wie unter einem inneren, gigantischen Zwang, große Mengen an Essen in sich hineinzustopfen und die Kontrolle über das Essverhalten (was und wie viel ich esse) zu verlieren. Danach fühlen die davon betroffenen Personen meist Scham, Selbstekel, schwere Schuldgefühle, Depressionen oder Selbsthass. Erfahren Sie in diesem Beitrag Tipps, was Ihnen als Erste Hilfe helfen kann, gut mit sich selbst umzugehen, wenn der Essanfall zu Besuch ist. Ich biete Psychotherapie bei Essstörungen (Magersucht, Bulimie, Binge-Eating) an.
Orientierung und Reorientierung in der Traumatherapie
von Florian Friedrich 06 Mai, 2024
Traumatisierte Menschen können sich nicht gut orientieren Leiden wir unter Traumafolgesymptomen, so verfallen wir oft in Starre oder in die totale Übererregung, die eine gute Orientierung verhindern. Viele Betroffene sind auch hochsensitiv und hypersensibel. Ein mangelnder Filter von Reizen führt dann immer wieder zu Hochstress, Überaktivierung und Erstarrung. Wir können nur lernen und neue korrigierende Erfahrungen verkörpern, wenn wir gut orientiert sind und uns sicher fühlen.
Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
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