Mag. Florian Friedrich, BA

Psychotherapeut (Existenzanalyse)

Traumatherapeut

in Salzburg / Hamburg



Wichtig: Ich bin in meiner Praxis und auf meiner Warteliste schon komplett voll und kann daher niemanden mehr aufnehmen (eine Ausnahme sind ehemalige Klient*innen und Supervisionen).

Falsche Erinnerungen - False Memory

Florian Friedrich • Apr. 22, 2024

Was sind falsche Erinnerungen?

Falsche Erinnerungen werden auch als "False Memory" bezeichnet.

Im Rahmen einer Traumatherapie kann es rasch passieren, dass Traumasymptome vorschnell und falsch interpretiert werden und Menschen dann durch ihre Psychotherapeut*innen falsche Erinnerungen eingesät werden. Traumatisierte Betroffene werden manchmal von ihren Psychotherapeut*innen dazu gebracht, daran zu glauben, sie seien als Kinder sexuell oder sogar rituell missbraucht worden. Wenn das nicht der Fall ist, kann das für die Patient*innen und deren Angehörige äußerst schädlich sein und wiederum traumatisieren. Die Patient*innen erleben dann erneut innerliche Starre, Totstellreflexe, totale Ohnmacht und Hilflosigkeit.

Falsche Erinnerungen - False Memory

Traumen haben immer eine eigene und komplexe Dynamik, die auch Traumatherapeut*innen anstecken kann. Diese Dynamik kann zu Fehlinterpretationen der Realität, der Vergangenheit und der Gegenwart sowie zu bizarren Pseudoerinnerungen führen, also zu Erinnerungen an vergangene Ereignisse, welche so nie stattgefunden haben. Dennoch erscheinen diese den traumatisierten Betroffenen und in der Übertragung ihren Therapeut*innen als völlig real.

Dabei bleibt die destruktive Energie einer Traumatisierung an die irrige Überzeugung gebunden, missbraucht oder vergewaltigt worden zu sein. Die körperliche Erregung und Energie bleiben damit blockiert und können nicht entladen werden. Es kommt zu keinem heilsamen Prozess. Hilfreich kann es hier nur sein, falsche Erinnerungen zu hinterfragen. Denn viel wichtiger als die Rekonstruktion von Erinnerungen ist es, beim körperlichen Gefühl, dem Felt Sense, zu bleiben.


Ob Erinnerungen an frühkindliche oder kindliche Traumen richtig oder falsch sind, ist für die Heilung von Traumafolgestörungen ohnedies nur wenig bis gar nicht relevant. Vielmehr geht es darum, die Beschwerden und posttraumatischen Symptome im Hier und Jetzt zu überwinden. Auch sind heilsame innere Bilder umso wichtiger, um körperliche Blockaden aufzuweichen.

Film: "Manipulierbare Erinnerungen – Wie unser Gedächtnis Erlebnisse erfindet"

Warum sind unsere Erinnerungen nicht objektiv?

Unser Gehirn arbeitet immer selektiv, so auch unsere Erinnerungen. Erinnerungen werden somit nicht eins zu eins als die Realität abgespeichert und bewahrt, sondern als subjektive innere Bilder und Imaginationen, auf die wir uns nicht immer verlassen können. Sie werden von unserem Gedächtnis so verändert und modifiziert, dass sie mit den Erfahrungen unserer Gegenwart zusammenpassen. Erinnerungen sind somit eine subjektive Wahrnehmung und keine exakte Reproduktion vergangener Ereignisse. Manche Erinnerungen sind realitätsgetreue Repräsentationen unserer Vergangenheit, andere wiederum Interpretationen.


Diese Erkenntnisse sind wichtig für die moderne Traumatherapie, da es schwer traumatisierte Menschen mit gravierenden negativen Traumafolgesymptomen gibt, die keine klaren und kohärenten Erinnerungen an ihre Traumen haben. In diesem Fall ist eine Rekonstruktion des ursprünglichen Traumas nicht sinnvoll, führt auf den Holzweg und birgt die Gefahr falscher Erinnerungen in sich. Unsere Psyche und unser Nervensystem suchen dann nämlich verzweifelt nach Erklärungen in der Vergangenheit, wenn es uns in der Gegenwart schlecht geht.

Je mehr uns innere Bilder, darunter auch falsche Erinnerungen, berühren, bewegen und emotional erregen, desto realistischer erscheinen sie uns.

Im Zustand der Retraumatisierung bzw. Reaktivierung eines Traumas wählen wir innere Bilder aus, die zu unserer aktuellen emotionalen Lage (meist Ohnmacht, völlige Hilflosigkeit, Erstarrung, Freeze, Panik, Todesangst) passen. Diese Pseudoerinnerungen erscheinen uns als wahrhaftig und absolut echt.


Zu Erinnerungen sollten wir also immer eine gesunde, kritische und entdramatisierende Distanz bewahren. In Erinnerungen vermischen sich nämlich rasch historische Erfahrungen, Träume und Alpträume, Filme, die wir gesehen haben, Bücher und Geschichten, die wir gehört oder gelesen haben, u.v.m.

Erinnerungen sind oft Bruchstücke unterschiedlicher Erlebnisse und Erfahrungen, die zu einem ganzen Bild, einer Pseudoerinnerung zusammengesetzt werden. Bei vielen Erinnerungen handelt es sich somit um Collagen verschiedener Lebenserfahrungen. Unsere Psyche liebt kohärente Bilder und geschlossene Gestalten. Erinnerungen haben aber nicht immer kriminologische oder historische Relevanz.



Die Manipulation falscher Erinnerungen

Es gibt Gruppen, Bücher, Massenmedien, gesellschaftliche Einflüsse und suggestive Traumatherapeut*innen, die auf traumatisierte Menschen Druck ausüben und falsche Erinnerungen fördern und suggerieren. Gerade schwer Traumatisierte sind für derartige Manipulationen und Suggestionen besonders anfällig.

Viel wichtiger ist es, Traumafolgesymptome, körperliche Anspannungen und traumatischen Stress zu entladen und das körperliche und emotionale Arousal aufzulösen. Die körperliche und vom zentralen Nervensystem bereit gestellte Anspannung und Energie sollen abgebaut werden.

Film: "Gehirnwäsche in der Psychiatrie? | «Satanic Panic 2»"

In der modernen Traumatherapie sind Erinnerungen nicht wesentlich

Dass Erinnern Traumafolgesymptome mildere, gilt heute als längst überholt.

In der körperorientierten Traumatherapie ist es daher unwichtig, ob Sie die historische Wahrheit herausfinden, weshalb Sie so schwer traumatisiert sind. Es geht um Linderung und Heilung und nicht um die kriminologische Wahrheit.

Falsche Erinnerungen sollten wir wie Träume bzw. Alpträume betrachten. Auch deren Inhalte würden wir niemals als historische Wahrheit fehlinterpretieren. Jedoch können wir lernen, gut mit Alpträumen umzugehen und bei Angst und Panik nach dem Aufwachen Methoden der Selbstregulation zu entwickeln.


Traumafolgesymptome bringen mich im Leben nicht weiter. Sie sind kurzfristig entlastend, langfristig aber parafunktional oder sogar destruktiv. Wir sollten neue Kompetenzen, Softskills und Fähigkeiten erlernen. Es macht aber keinen Sinn zu suchen, woher Traumafolgesymptome kommen. 

Cross-Dressing - Psychotherapie Salzburg/Hamburg/München
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Cross-Dressing und ist es krank? Cross-Dressing bezeichnet das Tragen der Kleidung vom Gegengeschlecht, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen. Meist denken wir bei Cross-Dressern an Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht. Es gibt jedoch auch Cross-Dresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff " Transvestit " für Cross-Dresser wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte daher nicht vorschnell als Bezeichnung für einen Menschen verwendet werden. " Transe " ist ebenfalls eine abwertende oder sexualisierte Bezeichnung. Gelegentlich verwenden trans* (trans*idente, transsexuelle, transgender, non binäre) Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Vermeiden Sie allerdings, mit diesem Begriff über eine Person zu sprechen, da dies als kränkend erlebt werden kann. Cross-Dresser sehen sich mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert, etwa der Unterstellung, dass sie trans*ident seien oder eine andere sexuelle Orientierung hätten. Viele Cross Dresser sind allerdings heterosexuell. Cross-Dressing hat nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun, sondern ist ein davon unabhängiges, eigenständiges Phänomen. Ein Mann, der Frauenkleider trägt, tut dies unabhängig davon, ob er schwul, bisexuell oder heterosexuell ist. Ich biete psychologische Hilfe, Coming-Out-Beratung und Angehörigengespräche bei Cross-Dressing und Transvestitismus an - auch online.
Cross Dressing und Transvestitismus in der Partnerschaft
von Florian Friedrich 03 Mai, 2024
Was ist Transvestitismus/Crossdressing? Crossdressing meint das Tragen gegengeschlechtlicher Kleidungsstücke und Accessoires, um sich zeitweilig dem anderen Geschlecht zugehörig zu erleben. Dabei besteht jedoch kein Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder nach chirurgischen Eingriffen, wie das bei trans*identen Personen der Fall ist. Meist sind dabei Personen mit männlichem Geburtsgeschlecht im Blick, wenn es um das Thema Crossdressing geht. Es gibt jedoch auch Crossdresser, deren zugewiesenes Geschlecht weiblich ist. Der medizinisch-psychiatrische Begriff „ Transvestit “ für Crossdressing wird manchmal als abwertend empfunden. Er sollte nicht ungefragt oder unreflektiert als Bezeichnung für eine Person verwendet werden, kann aber natürlich im wissenschaftlichen Kontext als Beschreibung des Phänomens verwendet werden (" Transvestitismus "). " Transe " ist eine abwertende und sexualisierende Bezeichnung für Crossdresser. Gelegentlich verwenden allerdings trans*Personen oder auch Drag Performer*innen „Transe“ als ironische Selbstbezeichnung. Crossdressing / Transvestitismus kommen in Partnerschaft und Ehe durchaus vor. Erfahren Sie hier mehr über die paardynamisch schwierige Situation, wenn der männliche Partner Crossdresser ist. Ich biete Paartherapie und Paarberatung an, wenn der/die Partner*in Crossdresser*in ist.
Alkohol – und Tabakabhängigkeit, Spielsucht, Pornosucht, Sexsucht
von Florian Friedrich 30 Apr., 2024
Was ist Sucht? Was ist Abhängigkeit? Fast alle Menschen missbrauchen Substanzen. Von "Sucht" bzw. "Abhängigkeit" wird allerdings erst dann gesprochen, wenn bestimmte Symptome vorliegen. Dabei müssen wir unterscheiden zwischen 1. Gewohnheit , 2. Substanzmissbrauch und 3. Sucht bzw. Abhängigkeit . Ich biete psychologische Hilfe und Psychotherapie in Salzburg / Wien / Hamburg bei Alkohol-, Tabakabhängigkeit, Spielsucht, Pornosucht und Sexsucht. Für Menschen, die wirtschaftlich schwach sind, gibt es bei mir auch kostenlose Plätze.
Falsche Erinnerungen - Psychologische Hilfe
von Florian Friedrich 22 Apr., 2024
Hilfe und Beratung in Salzburg / Wien / Hamburg bei einem False-Memory-Syndrom Falsche Erinnerungen an sexuellen Missbrauch haben zerstörerische Folgen für Patient*innen, deren Familien und Angehörige. Missbräuchliche und übergriffige Therapeut*innen schaffen und suggerieren bei schwer traumatisierten oder psychotischen Menschen rasch falsche Erinnerungen, die auch unter dem False-Memory-Syndrom bekannt sind. Bitte suchen Sie sich unbedingt Hilfe, wenn Sie nach einer Traumatherapie davon überzeugt sind, dass Sie Opfer von Ritueller Gewalt oder Mind-Control seien, oder wenn bei Ihnen eine Dissoziative Identitätsstörung diagnostiziert wurde. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie dann Opfer einer Psychotherapeutin/eines Psychotherapeuten wurden, der/die an Verschwörungstheorien glaubt und Sie psychisch mittels Suggestion missbraucht hat. Bis jetzt gibt es nämlich keine*n einzigen*n Patienten/Patientin, der/die nachweislich satanistische rituelle Gewalt erlebt hat. Ich biete psychologische Hilfe, Beratung und Psychotherapie an, wenn Ihnen in einer vorangegangenen Traumatherapie ein False Memory oder falsche Erinnerungen manipuliert wurden. Auch biete ich psychologische Hilfe für Angehörige an, denen schwere Straftaten oder sexuelle Gewaltverbrechen unterstellt wurden. Für Menschen, die im Bundesland Salzburg leben und die ein geringes Einkommen haben, gibt es bei mir völlig kostenlose Psychotherapieplätze (Regelung für Wirtschaftlich Schwache).
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